Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
Vom Netzwerk:
im Garten nach Miss Fanny gesucht, ohne jedoch eine Spur von ihr zu entdecken. Das verwunderte sie, da sie der festen Überzeugung gewesen war, Miss Fanny halte sich mit ihrem Verehrer auf dem von einer Mauer umfriedeten Grundstück auf. Jäh kam ihr der Gedanke, die junge Dame könne mit ihrem Bewunderer durchgebrannt sein, doch im gleichen Moment sah sie in der Nähe des hinteren Gartentors ein weißes Taschentuch im Gras liegen. Sie bückte sich, hob es auf und bemerkte sogleich die eingestickten Initialen “FC”.
    Seufzend öffnete sie das Gartentor, ging einige Schritte auf die Straße und bemühte sich, in der Dunkelheit etwas erkennen zu können. Da sie Miss Crossley nirgendwo sah, machte sie kehrt und prallte unversehens gegen einen Mann, den sie nicht kommen gehört hatte. “Oh, Pardon”, sagte sie erschrocken.
    Unwillkürlich schlang er die Arme um sie und presste sie an sich.
    Vor Angst schlug ihr das Herz bis zum Hals, bis sie plötzlich Lord Ashwick erkannte. “Sie?”, fragte sie erleichtert. “Bitte, verzeihen Sie mir! Es ist mir peinlich, dass ich Sie beinahe umgerannt hätte.”
    “Sie konnten nicht wissen, dass ich direkt hinter Ihnen stand”, erwiderte er höflich und ließ sie los. “Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Ich hätte mich bemerkbar machen müssen.”
    “Also lassen wir die Sache auf sich beruhen”, sagte Annis gelassen.
    Adam war nicht so ruhig. Ihre Nähe verunsicherte ihn, brachte ihn aus dem inneren Gleichgewicht und weckte unerwartet Verlangen. “So leicht kann ich das unerwartete Zusammentreffen nicht abtun”, entgegnete er schmunzelnd. “Ich gestehe, es war mir ein Vergnügen, Sie in den Armen zu halten.”
    “Ich muss doch bitten, Sir!”, warf Annis befremdet ein.
    “Worum?”, fragte er schelmisch. “Soll ich Sie wieder an mich schmiegen?”
    “Sir!” Wider Willen lachte Annis auf. “Diese Frage müsste ich Ihnen eigentlich übel nehmen, doch das fällt mir schwer. Dabei habe ich meine jeweiligen Schützlinge immer wieder vor Männern gewarnt, die so sind wie Sie!”
    “Und wie bin ich?”
    “Das wissen Sie besser als ich!”, antwortete Annis erheitert. “Außerdem dürfte es Ihnen nichts Neues sein, wenn ich Ihnen sage, dass Sie als Frauenheld gelten.”
    “Ich, ein Lebemann?”, erwiderte Adam schmunzelnd. “Sie täuschen sich, Madam.”
    “Wirklich?”
    Ihre Stimme hatte sehr skeptisch geklungen. Dennoch war er entzückt. Sie benahm sich jetzt ganz anders, als er sie bisher kannte, nicht mehr so steif und förmlich, sondern viel gelöster, um nicht zu sagen koketter.
    “Hm, ich gebe zu, dass Sie sich bei Tageslicht mir gegenüber korrekt verhalten haben”, fuhr sie fort. “Aber wer weiß, was mir jetzt im Dunklen bevorsteht? So gut kenne ich Sie schließlich auch nicht.”
    “Ich versichere Ihnen, dass ich vollkommen harmlos bin”, behauptete er, ergriff ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. “Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich Ihnen in Eynhallow gesagt habe, Patronessen müssten über gebührend eigene Erfahrungen verfügen, wenn sie ihren Schützlingen gute Ratschläge erteilen wollen. Was würden Sie Miss Fanny oder ihrer Schwester nahelegen, wie sie mit einer Situation, in der wir uns befinden, umzugehen hat?”
    Annis atmete tief durch. “Ich würde ihr empfehlen, unverzüglich ins Helle zu gehen”, antwortete sie fest. “In der Dunkelheit kann so manches geschehen, das man hinterher bitter bereut. Und außerdem würde ich Miss Fanny oder wem auch immer dringend raten, sich unverzüglich zu verabschieden und das Weite zu suchen.”
    “Welch vernünftiger Ratschlag!”, meinte Adam lächelnd. Je länger er sich mit Lady Wycherley unterhielt, desto mehr wurde er sich ihrer betörenden Nähe bewusst. Er glaubte zu wissen, dass auch sie bereit war, das Gespräch mit ihm fortzusetzen, denn sonst hätte sie sich längst zurückgezogen. “Würden Sie Ihrem Schützling auch empfehlen, zu etwas … hm … drastischen Mitteln der Verteidigung zu greifen?”, erkundigte er sich grinsend.
    “Selbstverständlich! Nichts ist wirkungsvoller, Sir, als ein heftiger Stoß mit dem Knie an der richtigen Stelle!”
    “Wie gut, dass Sie nicht so weit gegangen sind”, sagte Adam trocken, zog Lady Wycherley zum vom Mondlicht matt erhellten Gartentor und hielt dort an. Nicht mehr fähig, sich weiterhin Zurückhaltung aufzuerlegen, berührte er flüchtig ihr Haar, das sich sehr weich und seidig anfühlte, und blickte ihr dabei

Weitere Kostenlose Bücher