Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss
Oberkörper über den Bauch nach unten. Seine langen Beine waren ebenfalls mit feinen glatten Härchen bedeckt. Er war ein Mann in der Blüte des Lebens und im Vollbesitz seiner Kräfte mit einer Ausstrahlung, die unwiderstehlich wirkte. Elizabeth musterte ihn verwirrt und zunehmend beunruhigt. Dann fiel ihr Blick auf seine intimste Stelle, und ihre Augen weiteten sich.
Er folgte ihrem Blick und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß, in meinem Alter sollte ich mich nicht so schnell wieder erholen. Das tu ich für gewöhnlich auch nicht“, meinte er gedankenverloren. „Es ist einfach eine Reaktion auf dich. Komm her, Darling.“ Seine Stimme klang einschmeichelnd.
Soll daraus etwa eine Art Jagd werden?, fragte Elizabeth sich erregt. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, dass sie keine Chance hätte, falls sie tatsächlich vor ihm fliehen wollte. Quinlan würde nicht aufhören, ihr zu folgen, und damit einem Instinkt gehorchen, der seit Urzeiten Gültigkeit hatte. Gerade der Widerstand der Frau reizte den Mann,seine Verführungskünste anzuwenden. Sie konnte diese Farce verhindern, indem sie nicht vor ihm davonlief und ihm so keinen Grund zu solchem Verhalten gab. Aber würde das nicht zu demselben Resultat führen? Elizabeth hatte nur eine Möglichkeit, den Lauf der Dinge zu verhindern, und zwar musste sie schlicht Nein sagen. Das wäre ihr leicht gefallen, wenn ihr Quinlan gleichgültig gewesen wäre. Dann hätte sie es problemlos sagen können. Doch sie war heute schon einmal schwach geworden. Jetzt, unter diesen Umständen, brachte sie es nicht fertig, ihm zu widerstehen – und das wussten sie beide.
Quinlan trat näher, seine Augen funkelten. „Heute Nacht gehörst du mir“, murmelte er. „Lass mir wenigstens das. Du kannst nicht vor mir fliehen, du willst es auch gar nicht. Die Umstände sind ungewöhnlich. Sobald wir hier herauskommen, hast du die freie Wahl, aber jetzt bist du gezwungen, mit mir zusammen zu sein. Was auch immer geschieht, ist nicht deine Schuld. Lass es einfach zu und denk nicht darüber nach.“
Elizabeth holte tief Luft. „Du bist ein ziemlich guter Psychologe, nicht wahr? Aber ich bin kein Feigling. Für meine Entscheidungen trage ich freiwillig die Verantwortung.“
Quinlan stand vor ihr und legte einen Arm um sie. Elizabeth sah zu ihm auf, ihr Blick wanderte von seinen zerzausten Haaren zu den ausdrucksvollen blauen Augen, und ihre Gefühle überwältigten sie. „Einverstanden“, wisperte sie. „Das gilt für heute Nacht und solange wir hier eingesperrt sind.“ Sie schloss die Augen und erbebte erwartungsvoll. Diese Nacht wollte sie sich gönnen und jeden Augenblick auskosten. Quinlan sollte ihr gehören, sie würde sich ihm rückhaltlos und voller Leidenschaft hingeben. Die Dunkelheit der Nacht sollte sie beide schützend einhüllen und quälende Gedanken fernhalten. Der Alltag würde sie viel zu schnell wieder einholen, und dann musste Elizabeth Quinlan fortschicken. Warum also jetzt nur eine einzige kostbare Minute verschwenden, indem sie gegen ihn und sich selbst ankämpfte?
„Ich bin zu allem bereit“, hörte Elizabeth sich sagen, als Quinlan sie hochhob. Ihre Stimme kam ihr dabei fremd vor, rau und trunken vor Verlangen.
Er lachte heiser und bettete sie auf die bereitliegenden Polsterkissen. „Zu allem?“, fragte er vieldeutig. „Du könntest dich auf eine hochinteressante Nacht einlassen.“
Sie streckte die Hand aus und strich verlockend über seine nackte Brust. „Ja“, seufzte sie. „Das könnte ich.“
„Kleine Katze.“ Er atmete schnell, als er ihren Slip eilig herunterstreifte und achtlos beiseite warf. „Den wirst du heute Nacht mit Sicherheit nicht mehr brauchen.“
Sie zog am Hosenbund seiner Boxershorts. „Und du wirst die nicht mehr brauchen.“
„Ich hab sie nur anbehalten, weil ich dachte, dass du dich wie eine Wildkatze wehren würdest, wenn ich splitternackt hinter dir herlaufe.“ Er hatte die Shorts genauso schnell ausgezogen wie ihren Slip.
Elizabeth konnte es kaum erwarten, dass er mit seinem gefühlvollen, ausgedehnten Liebesspiel begann. Quinlan war ein Mann, der das Vorspiel genoss und bewusst die Vereinigung hinauszögerte, das wusste sie von der einen Nacht, die sie miteinander verbracht hatten. Doch diesmal kam es anders. Er bog ihre Beine auseinander, kniete sich dazwischen und drang in sie ein. Sie erzitterte, dann versuchte sie ihm Einhalt zu gebieten.
Quinlan drängte weiter und stöhnte, als er ihren Widerstand spürte.
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