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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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das weißt du auch. Ich wollte dich als meine wahre Königin. Du hast es doch ebenfalls gefühlt.« Keenan stellte sich neben sie und löste ihre Hände vom Stuhl. »Vergibst du mir? Und ihm? … Und dir selbst?«
    Wieder liefen Tränen über ihre Wangen. »Ich möchte über all das eigentlich gar nicht reden.«
    Keenan wies sie nicht darauf hin, dass sie das Thema selbst angeschnitten hatte oder dass es auch keine Lösung war, nicht zu reden. Er sagte nichts von alldem. Stattdessen erwiderte er: »Alles, was ich in diesem Augenblick möchte, ist, dich zum Lächeln zu bringen.«
    »Ich weiß.« Ashlyn nahm eine Serviette vom Tisch und betrachtete die eingestickten, sich in Weinreben hineinwindenden Sonnenstrahlen.
    »Es wird leichter werden«, fuhr er fort. So war er immer, seit Seth weg war. Fortwährend beruhigte er sie.
    Sie nickte. »Ich weiß, aber im Augenblick ist es noch immer schrecklich. Ich habe das Gefühl, alles verloren zu haben. Genauso wie du jedes Mal, wenn eins der Sommermädchen den Test verweigert hat … oder als Wintermädchen die Kälte auf sich geladen hat. Immer wenn sie an diesen Punkt kamen, hattest du sie auf die ein oder andere Art verloren.«
    »Bis du kamst«, sagte Keenan vorsichtig.
    Sie standen mehrere Sekunden unbehaglich schweigend da, bis Keenan seufzte. »Diese Unterhaltung macht dich nicht glücklicher, Ashlyn.«
    »Es ist nicht … die Romantik, die ich vermisse … ich meine, ich vermisse sie schon.« Sie verstummte und versuchte herauszufinden, wie sie das einem Elfen erklären konnte, der – über all diese Jahre – keine echten Freunde gehabt zu haben schien. »Seth war mein bester Freund, bevor er mehr für mich wurde. Er war der Einzige, mit dem ich reden konnte, als du und Donia mich … als ihr mich ausgewählt habt.«
    Keenan wartete.
    »Beste Freunde verschwinden nicht einfach ohne ein Wort«, sagte Ashlyn. Jetzt sprudelten ihr die Worte geradezu aus dem Mund, und sie sagte Dinge, die sie zuvor in sich verschlossen hatte. »Ich brauche keine Beziehung. Ich brauche keinen Gefährten oder Partner oder so was. Ich brauche meine Freunde. Leslie ist weg. Und mit den anderen Freundinnen kann ich über die Dinge, die in meinem Leben von Bedeutung sind, nicht reden. Donia hat auf mich eingestochen  … nicht dass wir uns besonders nah gewesen wären, aber ich dachte, wir wären dabei, uns anzufreunden. Und jetzt hat mich auch noch mein bester Freund verlassen.«
    »Und du fühlst dich allein.« Keenan trat zu ihr, ohne ihr zu nahe zu rücken. »Dann lass mich dein Freund sein. Das hast du mir doch angeboten, als du meine Königin geworden bist. Durch das Herannahen des Sommers ist noch etwas anderes dazugekommen, aber das ist … Es ist so wichtig für mich, dass du glücklich bist, Ashlyn.«
    Sie nickte, und dann sprach sie die Worte aus, von denen sie sich wünschte, sie nicht sagen zu müssen: »Er ist schon wochenlang weg ohne ein einziges Wort. Ich glaube nicht, dass er zurückkommt, aber ich kann nicht loslassen.«
    »Lass mich dein Freund sein, Ashlyn. Das ist alles, was ich dir heute vorschlage. Ob der Rest auch noch passiert oder nicht, damit können wir uns später beschäftigen. Kein Druck, nur eine offene Tür.« Er breitete die Arme für sie aus. »Lass mich für dich da sein. Wir müssen versuchen, einen Schritt nach vorn zu machen, statt hier zu stehen, zu weinen und zu warten.«
    Sie ließ sich von ihm in die Arme schließen. Ihr Seufzen rührte sowohl von Vergnügen als auch schlechtem Gewissen her, als er ihr übers Haar strich und so lange Sonnenlicht darübergoss, bis sie müde wurde und im Frieden mit sich war wie selten in letzter Zeit.
    »Es wird alles gut. So oder so, am Ende wird alles gut«, versprach er.
    Sie war sich nicht sicher, ob das seine Meinung war oder die Wahrheit, aber fürs Erste glaubte sie ihm.
    Man kann sich entscheiden, glücklich zu sein .

Fünfundzwanzig
    Ein weiterer Monat verging ohne Lebenszeichen. Der Sommer hatte seine volle Intensität erreicht. Die Abschlussfeier der Schule war gekommen und vorübergegangen, aber Ashlyn merkte es erst, als eines Nachmittags ihr Zeugnis ins Haus flatterte.
    »Tut mir leid, dass ich es verpasst habe«, sagte Ashlyn zu Grams. »Wenn du hättest gehen wollen …«
    »Ist schon in Ordnung, Kleines.« Grams klopfte neben sich auf das Sofa.
    Ashlyn ging zu ihr. Es fühlte sich an, als führte jeder Schritt durch zu dicke Luft. »Ich gebe mir ja Mühe. Aber an manchen Tagen fühlt es

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