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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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schon?
    »Dunkelelfen haben das Blut eines deiner Sterblichen vergossen … auf dem Boden des Elfenreichs«, begann Devlin. »Willst du sie richten?«
    »Ja, das will ich.« Auch diese Worte waren Routine: Sie richtete immer. Das tat die Vernunft nun mal.
    Devlin wandte sich ab, um die Angeklagten und Zeugen zu holen, doch sie hob die Hand, um ihn aufzuhalten.
    »Danach musst du für mich die sterbliche Welt aufsuchen. Dort gibt es einen Sterblichen, der sich ungehindert durch drei Höfe bewegt«, sagte sie.
    Er verbeugte sich. »Wie du wünschst.«
    »Bananach glaubt, er sei von zentraler Bedeutung.«
    »Wünschst du, dass ich den Sterblichen eliminiere oder dass ich ihn zu dir bringe?«
    »Weder noch.« Sorcha war sich noch nicht ganz sicher, was das richtige Vorgehen war, übereiltes Handeln jedenfalls nicht. »Bring mir Informationen. Sieh, was ich nicht sehen kann.«
    »Wie du willst.«
    Sie konzentrierte sich wieder auf die Gerichtsverhandlung. »Führe sie herein.«
    Augenblicke später wurden von Wachen unter Devlins Kommando vier Ly Ergs hereingebracht. Im Reich der Sterblichen war es kein Grund zur Sorge, wenn die Soldatenelfen mit den roten Handflächen andere verwundeten; die meisten der dort verübten Schandtaten kümmerten Sorcha nicht. Diese vier Missetäter dagegen hatten sich nicht in der sterblichen Welt aufgehalten.
    Einige Dutzend Elfen ihres eigenen Hofs folgten den Angeklagten in den Raum. Hira und Nienke, seit mehreren Jahrhunderten ihre Dienerinnen und Trostspenderinnen, kamen zu ihr und setzten sich auf die Stufen zu ihren Füßen. Passend zu ihren schlichten Gewändern trugen sie einfache graue Unterkleider und gingen, wie Sorcha selbst, barfuß.
    Sie gab Devlin ein Zeichen.
    Er drehte sich so, dass er den Ly Ergs und den Besuchern des Gerichts zugewandt war, ohne Sorcha den Rücken zuzukehren. So konnte er alle sehen.
    »Weiß euer König, dass ihr hier seid?«, fragte er die Ly Ergs.
    Nur einer antwortete: »Nein.«
    »Weiß Bananach Bescheid?«
    Einer der vier, aber nicht derselbe Ly Erg, grinste. »Die Herrin des Krieges weiß, dass wir sie durch unsere Taten der Erfüllung ihrer Wünsche näher bringen.«
    Sorcha spitzte die Lippen. Bananach war vorsichtig – sie genehmigte Angriffe auf dem Gebiet des Elfenreichs nicht ausdrücklich, ermutigte jedoch unzweifelhaft dazu.
    Devlin sah Sorcha an.
    Als sie kurz nickte, schnitt er dem Ly Erg die Kehle durch. Die Bewegung war fließend und schnell genug, um kein Geräusch zu verursachen.
    Die anderen drei Ly Ergs sahen zu, wie das Blut ins Gestein einsickerte. Der Saal absorbierte es, trank es in Erinnerung an den toten Elfen; die Ly Ergs mussten mit Gewalt davon ferngehalten werden. Es war ihre Nahrung, ihre Versuchung, der Grund für fast alles, was sie taten.
    Es folgte ein Handgemenge, als die Ly Ergs das vergossene Blut zu erreichen versuchten – was Devlin gleichzeitig missfiel und erfreute. Er lächelte, machte ein finsteres Gesicht, bleckte die Zähne: eine kurze Abfolge von Ausdrücken, die der Hof nicht sah. Die Lichtelfen wussten, dass sie Devlin nicht ins Gesicht sehen durften, wenn er ungeladene Gäste verhörte.
    Sorcha lauschte auf die Wahrheiten, die der Saal ihr teilhaftig werden ließ: Nur sie hörte die geflüsterten Worte, die durch den Raum vibrierten. Die Königin des Lichts wusste, dass die Ly Ergs nicht auf direkten Befehl gehandelt hatten. »Sie hat sie nicht ausdrücklich aufgefordert, ins Elfenreich zu kommen.«
    Mit diesen Worten zog sie alle Blicke auf sich.
    Der Boden wellte sich leicht, als der Stein sich auftat und den Ly Erg ins Gemäuer des Saals einschloss. Der Grund unter ihren Füßen wurde feucht, und sie spürte, dass sich die silbernen Fäden in ihrer Haut ausdehnten und wie Wurzeln in den Saal gruben, um sich von dieser notwendigen Opfergabe für die Wahrheit – und Magie – zu nähren.
    Magie hatte sich schon immer von Blut genährt. Sorcha selbst war das Herz dieser Magie. Wie ihre Geschwister benötigte auch sie Blut und Opfergaben zu ihrer Ernährung. Doch sie empfand keinerlei Lust dabei; sie akzeptierte es aus rein praktischen Gründen. Eine schwache Königin konnte das Elfenreich – und die Magie, die alle Elfen in der sterblichen Welt ernährte – nicht am Leben erhalten.
    »Der Tod eures Bruders ist eine bedauernswerte Folge unerlaubten Betretens des Elfenreichs. Ihr seid nicht zu mir gekommen, als ihr es betreten habt. Stattdessen habt ihr Mitglieder meines Hofes angegriffen. Ihr

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