Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
Vom Netzwerk:
schaffen könnte, die du hinbekommen hast. Allein wie schnell du dich daran gewöhnt hast, eine Elfe zu sein … Keins meiner Sommermädchen hat sich so rasch eingewöhnt. Du hast weder geklagt noch Wutanfälle bekommen noch hast du dich an mich geklammert.«
    »Ich wusste ja auch, dass es Elfen gibt. Sie nicht«, protestierte sie. Die Unfähigkeit der Elfen zu lügen wurde ihr immer verhasster. Es wäre leichter gewesen zu leugnen, wie schmerzfrei sich ihre Verwandlung zur Elfe vollzogen hatte. Es wäre leichter gewesen zu behaupten, dass sie sich nicht schneller als gedacht an ihr neues Leben gewöhnte. Es wäre leichter gewesen zu sagen, dass sie sich mit alldem quälte.
    Denn dann würde er mir das hier nicht zumuten.
    Er hätte ihr Freiräume gelassen, Zeit gegeben. Er wäre ihr ein guter Freund gewesen und hätte sich den Grenzen, die sie zog, nicht einmal genähert.
    Lauf. Lauf weg.
    Sie tat es nicht.
    Und Keenan rückte näher zu ihr hin, verletzte ihre Intimsphäre. »Du weißt, dass es mehr ist als das. Ich weiß jetzt, es war gut, dass ich meine Königin all die Jahre nicht gefunden habe. Auf dich zu warten, war all das wert, auch wenn ich es als unerträglich empfunden habe.«
    Er hatte jetzt eine Hand in ihren Haaren; Sonnenlicht glitt über ihre Haut.
    »Wenn du meine Königin wärst, meine wahre Königin, wäre unser Hof noch stärker. Wenn du mir gehören würdest, ohne sterbliche Ablenkungen, wären wir sicherer. Wir wären stärker, wenn wir richtig zusammen wären. Der Sommer ist die Zeit, in der man die Hitze genießen und sich vergnügen sollte. Wenn ich in deiner Nähe bin, möchte ich alles andere vergessen. Ich liebe Donia. Und das werde ich auch immer tun, aber wenn ich in deiner Nähe bin …« Er brach ab.
    Sie wusste genau, was er nicht aussprach. Sie spürte auch, dass es die Wahrheit war, doch wollte sie diesen Teil von sich nicht auch noch dem Wohl ihres Hofes opfern. Hatte er vorher gewusst, dass sie so empfinden würden? Hatte er gewusst, dass ihr Beharren darauf, ihre Position als Königin wie einen Job zu betrachten und keine Beziehung mit ihm einzugehen, das Wachstum ihres Hofes einschränken würde? Sie wollte die Antwort nicht wissen.
    »Der Hof ist stärker, als er es zu deinen Lebzeiten jemals war«, murmelte sie.
    »Ja, das stimmt, und ich bin dir dankbar dafür, was du unserem Hof gegeben hast. Auf den Rest werde ich so lange warten, wie ich eben muss. Das ist es, worüber ich nachdenke. Wahrscheinlich sollte ich besser über unsere vielen Aufgaben nachdenken, aber« – er beugte sich herab und sah ihr in die Augen – »alles, woran ich im Moment denken kann, ist, dass du hier bei mir bist, wo du hingehörst. Ich liebe Donia, aber ich liebe auch meinen Hof. Ich könnte dich so lieben, wie es der Bestimmung nach sein soll, Ashlyn. Wenn du mich ließest, könnte ich dich so lieben, dass wir alles andere außer uns vergessen.«
    »Keenan …«
    »Du hast mich um Ehrlichkeit gebeten.«
    Er log nicht. Er konnte nicht lügen. Es spielt keine Rolle. Es änderte nichts, dass er ihr diese Dinge sagte.
    Ashlyn spürte das Sonnenlicht, das irgendwo in ihrer Mitte wohnte. Es strömte aus und füllte ihre Haut bis zum Bersten. Sie reagierte mit einer Intensität auf Keenans kurze Berührung, die sie nur aus ihrem Zusammensein mit Seth kannte – was nicht richtig war.
    Wirklich nicht? Eine verräterische Stimme flüsterte in ihrem Inneren. Er ist mein König, mein Partner …
    Sie legte eine Hand auf Keenans Brust, um ihn wegzuschieben, doch als sie ihn berührte, pulsierte Sonnenlicht zwischen ihnen. Zwischen ihren Körpern war eine Verbindung; Sonnenlicht zirkulierte zwischen ihnen wie ein Energiestrom, der stärker wurde, wenn er die Hautbarriere passierte.
    Seine Augen weiteten sich und er schnappte mehrmals zitternd nach Luft. Er beugte sich zu ihr hin, und sie spürte, wie sie sich zu ihm neigte. Ihr Arm war gebeugt, so dass sie – obwohl ihre Hand weiterhin auf seiner Brust lag, als wollte sie ihn wegschieben – ganz dicht beieinander auf dem Sofa saßen.
    Und er küsste sie, etwas, was er nur getan hatte, als sie noch sterblich gewesen war. Einmal, als sie von zu viel Sommerwein und Tanz ganz schwindlig in seinen Armen gelegen hatte. Das zweite Mal war ein Versuch gewesen, sie zu verführen, als sie ihn gebeten hatte, sie in Ruhe zu lassen. Aber diesmal, beim dritten Mal, küsste er sie so sanft, dass ihre Lippen sich kaum mehr als streiften. Es war ebenso sehr eine

Weitere Kostenlose Bücher