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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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mit Carla spiele«, sagte Grace. »Sorry, Ash, aber gegen die beiden zusammen hätten wir keine Chance.«
    Ashlyn lächelte tapfer. »Sie hat schon den Einsatz festgesetzt. Zehn pro Spiel.«
    »Also zwanzig pro Team?« Denny lochte zwei Kugeln mit einem komplizierten Stoß ein, den Carla mit den Regeln der Geometrie und Winkelangaben erklären könnte, wohingegen Denny ihn mit routinierter Präzision einfach ausführte. Ashlyn war weder gut in Geometrie, noch hatte sie ausreichend Übung.
    »Oder wir bleiben bei zehn und teilen jeweils.« Grace schraubte eine Wasserflasche auf.
    »Wenn du Carla hast, kommen wir vielleicht bei plus/minus null raus«, sagte Denny und versenkte dann die restlichen Kugeln.
    »Oder auch nicht«, murmelte Grace.
    Er grinste. »Oder auch nicht.«
    Die Jukebox spielte einen bluesigen Song; Ashlyn erkannte ihn als einen Klassiker von Buddy Guy. Über das Klacken der Kugeln hinweg drang mal lauter, mal leiser das Geraune von Unterhaltungen durch die Halle. Sieges- und Enttäuschungsrufe zerrissen das vertraute Shooters-Gemurmel. Tut gut, hier zu sein. Sie hatte zu viel Zeit mit Elfen verbracht; mit Freunden abzuhängen war genau die Abwechslung, die sie brauchte.
    Als Carla eintrudelte, war Ashlyn fast davon überzeugt, dass das Leben wieder so war wie früher. Nicht dass es früher perfekt gewesen wäre, aber manchmal kam es ihr so vor, als wäre damals alles viel klarer gewesen. Auge in Auge mit der Ewigkeit zu stehen – eine Aufgabe, die zu bewältigen ihr beinahe unmöglich erschien – und eine Beziehung zu führen, die auf unüberwindbare Grenzen zusteuerte: Das war nicht gerade entspannend.
    Aber Carla war da, Denny und Grace waren da, die Musik war gut und das Lachen ausgelassen. Der Rest der Nacht war für Freunde und Spaß reserviert.
    »Gewonnen!«, jauchzte Carla. Sie führte einen kleinen Freudentanz auf, woraufhin Denny den Blick abwandte und Grace süffisant grinste.
    »Hier verschweigt wohl jemand was«, murmelte Ashlyn Denny zu.
    Denny kniff die Augen zusammen. »Halt die Klappe, Ash.«
    Grace und Carla plauderten miteinander, während Grace die Kugeln neu zurechtlegte. Ashlyn stellte sich mit dem Rücken zum Tisch und sagte mit leiser Stimme: »Alter ist relativ. Wenn du …«
    »Nein, ist es nicht. Eines Tages vielleicht, wenn sie die Chance hatte, das Leben noch ein bisschen zu genießen … aber das hat sie noch nicht, und ich werde ihr diese Chance nicht nehmen.« Denny streifte Carla mit einem Blick, während er sich auf einen der Hocker an der Wand setzte. »Ihr zwei könnt noch ein paar Jahre eure Freiheit genießen, bevor ihr euch niederlasst und heiratet. Ich bin jetzt schon an dem Punkt, wo ich mir das wünsche.«
    »Wie alt ist denn zu alt?«
    Er grinste. »Jetzt werd nicht gleich nervös. Seth ist nicht zu alt für dich. Ein oder zwei Jahre sind nicht viel.«
    »Aber …«
    »Aber ich bin fast zehn Jahre älter. Das ist was anderes.« Denny drückte sich vom Hocker hoch. »Wollen wir jetzt spielen oder uns gegenseitig die Haare frisieren?«
    »Blödmann.«
    Er grinste. »Noch ein Grund mehr, warum du mich nicht ermutigen solltest.«
    »Ach, was soll’s.« Sie grinste zurück.
    Während des Spiels dachte Ashlyn über Seth nach – und über Keenan  –, und sie war sich nicht sicher, ob sie mit Denny einer Meinung war. Hat er Recht? Sind mehr als ein paar Jahre zu viel? Teilweise schien ihr da was dran zu sein. Wenn sie mit Seth zusammen war, hatte sie nie das Gefühl, dass Themen wie Reife oder Lebenserfahrung oder Ungleichgewicht eine Rolle spielten. Bei Keenan dagegen schien sie ständig alles falsch zu machen.
    Sie schob ihre Gedanken beiseite und konzentrierte sich aufs Spiel. Carla und Grace waren ein tolles Team, doch Denny konnte es locker mit ihnen aufnehmen. Sie spielten alle nur so zum Spaß; er spielte meistens für Geld.
    »Hey, du Trantüte«, rief er, »du bist dran!«
    Carla lachte. »Ash versucht nur, mir aus der Klemme zu helfen, stimmt’s, Ash?«
    »Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass du den leichten Stoß eben vermasselt hast …« Denny zeigte grinsend auf den Tisch.
    Den nächsten vermasselte sie nicht, aber in den folgenden Stunden vermasselte sie mehr als üblich. Es war der unkomplizierteste Abend, den sie seit langem verlebt hatte – hier gab es keine unausgesprochenen Streitpunkte und sie musste keine Angst haben, dass jedes Wort und jede Geste von ihr ein Fehler war. Es war genau das, was sie brauchte.
    Als Ash später

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