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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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war selbst das Problem. Ashlyn wurde mit der unangenehmen Erkenntnis konfrontiert, dass ihr Freundeskreis inzwischen weitaus kleiner war als je zuvor. Sie hatte nie wahnsinnig viele Freundinnen gehabt, doch während der Zeit, in der sie sich in Seth verliebt und versucht hatte, ihre Beziehung als platonisch hinzustellen, und der folgenden Umstellung auf ihr Leben als Elfenkönigin hatte sie sich von den wenigen Freundinnen entfernt, die ihr geblieben waren. Sie unterhielt sich in der Schule zwar noch immer mit Rianne und Carla, doch verabredet hatte sie sich seit Monaten mit keiner von ihnen.
    Nach einem Blick auf die Uhr wählte sie Carlas Nummer.
    Carla nahm fast sofort ab. »Ash? Alles okay bei dir?«
    »Ja. Warum?« Ashlyn wusste warum: Sie rief sonst nie mehr an.
    »Ich … ach, schon gut. Was gibt’s denn?«
    »Hast du Zeit?«
    Carla schwieg einen Moment. Dann antwortete sie: »Kommt drauf an, wieso du fragst.«
    »Na ja, ich hab gemerkt, dass ich in letzter Zeit eine ziemlich schlechte Freundin war …« Ashlyn machte eine Pause.
    »Red weiter. Du bist auf dem richtigen Weg. Und was kommt als Nächstes?«
    »Buße?« Sie lachte vor Erleichterung darüber, dass Carla es ihr nicht unnötig schwer machte. »Was ist der Preis?«
    »Zehn pro Spiel? Wir treffen uns dort?«
    Ashlyn bog in die nächste Straße ein, um zum Shooters zu gehen. »Gibst du mir ein paar Kugeln Vorsprung?«
    Carla schnaubte. »Du sollst Buße tun, Süße. Ich hab da so eine neue Videokarte im Auge, und bevor die Nacht um ist, wirst du sie mir finanziert haben.«
    »Autsch!«
    »Jawoll!« Carla lachte fröhlich. »Also, in einer halben Stunde da.«
    »Ich besorge uns einen Tisch.« Damit legte Ashlyn, schon erheblich besser gelaunt, auf. Sie wusste, dass ihr einige ihrer Wachen in diskretem Abstand folgten, doch heute Abend wollte sie sie nicht sehen. Wenn sie mit einer Freundin Pool spielte, änderte das zwar nichts an ihrem Problem, aber sie konnte sich vorübergehend dem ganz normalen Leben näher fühlen, das sie weiterhin vermisste.
    Es war schon Wochen her, dass sie einen Fuß ins Shooters gesetzt hatte. Erneut befiel sie ein schlechtes Gewissen – und die Angst, nicht mehr willkommen zu sein. Die Stammkunden im Shooters arbeiteten hart und ließen es auch in ihrer Freizeit ordentlich krachen. Sie waren alle älter als sie – einige sogar alt genug, um Grams’ ehemalige Klassenkameraden sein zu können –, doch im Shooters wurden keine Alters-, Klassen- oder Rassengrenzen gezogen. Es war ein Ort, an dem jeder willkommen war, solange er keinen Streit anfing.
    Bevor sich alles änderte, hatte Denny, ein Profispieler in den Zwanzigern, sich ihrer als eine Art Projekt angenommen. Manchmal, wenn er ein Opfer ausnehmen wollte, unterrichtete sie stattdessen seine Freundin Grace, und unter ihrer vereinten Anleitung war Ashlyn eine ziemlich respektable Spielerin geworden. Sie würde zwar niemals den Tisch abräumen können wie er, aber diese Art der Meisterschaft erlangte man auch nur, wenn man jeden Tag spielte. Mit den meisten Stammkunden konnte man prima reden oder spielen, doch Denny und Grace vermisste sie am meisten.
    Als sie hineinging, sah sie Denny sofort. Er stand mit Grace an einem Tisch. Als Grace aufschaute und sie erspähte, erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht. »Hey, Prinzessin! Lange nicht gesehen.«
    Denny führte erst seinen Stoß aus, bevor er den Blick hob. »Wie? Ohne einen von deinen Traumprinzen unterwegs?«
    Sie zuckte die Achseln. »Mädchenabend. Ich treffe mich mit Carla.«
    »Nimm dir ein Queue oder setz dich.« Grace hatte eine rauchige Stimme, die nach zu viel Zigaretten und Whisky klang und einen Kontrast zu ihrem Körper bildete. Sie hörte sich an wie eine geschmeidige Sängerin in einem leuchtend roten Kleid, die Herzen brach und ihre Liebhaber dazu brachte, sich um sie zu schlagen, doch in Wirklichkeit verkörperte Grace eine andere Art von Ärger. Sie trug schwarze Stiefel, ausgewaschene Jeans und ein Männerhemd, bestand nur aus Muskeln und konnte in Zweikämpfen ebenso gut bestehen wie die Männer im Raum. Sie war riesig stolz darauf, dass ihre Softail Custom mit mehr Chrom und lauteren Rohren ausgestattet war als Dennys.
    »Wollen wir Teams bilden, wenn Carla da ist?« Denny umkreiste den Tisch, um seinen nächsten Stoß auszuführen. Er hatte seine Haare zurückgebunden, doch der lockere Pferdeschwanz war schon in Auflösung begriffen, so dass ihm die Haare ins Gesicht fielen.
    »Nur wenn ich

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