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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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einem wilden Durcheinander sprangen die Wölfe daraufhin in ihren Körper, tauchten einer nach dem anderen in sie hinein. Schnauzen und Schwänze, Blut und Knochen, Fell und Muskeln verschwanden in der Haut der Hundselfe an seiner Hand.
    »Es fühlt sich anders an als in Träumen«, war alles, was sie sagte, als der Letzte von ihnen in sie eingedrungen war.
    »Und sieht anders aus.« Devlin konnte rotäugige, sich bewegende Wölfe unter ihrer Haut erkennen.
    »Oh«, flüsterte Ani und betrachtete ehrfürchtig ihre Arme. »Sie sind hier .«
    Rabbit stieß sich von dem Strauch ab und stellte sich vor seine Schwester. »Sieh dich an, du hast deine Haut ohne meine Hilfe geschmückt!«
    Ani streckte die Arme nach ihm aus. »Für deine Kunst haben sie aber noch Platz gelassen, Rabbit. Wenn du bereit bist …«
    »Eines Tages.« Rabbit strich ihr die Haare aus dem Gesicht und betrachtete sie voller Bewunderung. Dann sah er Devlin an. »Sorcha heißt mich willkommen … aber der Laden …« Seine Worte verklangen. »Der Laden ist auch weg. Unser Zuhause …«
    Devlin wies Rabbit den Weg zu seiner neuen Bleibe. »Es gibt hier noch andere Künstler. Viele andere Künstler. Halblinge und Sterbliche.«
    »Dort ist nichts mehr für mich übrig geblieben.« Rabbit klang noch immer erschöpft, wenn auch nicht mehr so wie zu dem Zeitpunkt, als Devlin ihn zum ersten Mal im Studio gesehen hatte.
    »Bleib hier im Elfenreich, ja?«, drängte Ani. »Zumindest bis wir wissen, was wir jetzt tun sollen. Bitte, Rab.«
    Rabbit nickte.
    Ohne weitere Diskussion geleiteten Ani und Devlin ihn zum Gästehaus der Künstler.
    Nachdem sie Rabbit zu dem makellosen, mit verschiedenstem Künstlerbedarf und allerlei Tätowier-Werkzeugen ausgestatteten Gebäude geführt hatten, brachte Devlin Ani zu sich nach Hause.
    Als sie seine Privatgemächer im Palast der Königin betraten, saß Rae im zuvor nie genutzten Wohnzimmer. Ein Lächeln trat auf Devlins Lippen, als er sie erblickte. Sie versteckte sich nicht länger in einer Höhle, sondern erwartete ihn in hofgemäßer Kleidung.
    »Sorcha ist wach«, verkündete er.
    Rae lächelte ebenfalls. »Und das Elfenreich wieder intakt. Das war ganz leicht, oder? Du bringst Sorchas Sohn nach Hause und die Welt erwacht.«
    »Ja, wirklich.« Devlin wünschte sich, sie umarmen zu können. Das konnte er nicht, doch zumindest konnte er ihr sagen, was er fühlte: »Du hast das Elfenreich gerettet. Ohne dich hätte ich nicht gewusst …«
    »Ohne mich hätte sie sich gar nicht erst in ihren Träumen verloren«, korrigierte Rae ihn. »Vergiss nicht, wer ihr überhaupt erst ermöglich hat, Seth zu sehen.«
    »Du kannst in Träumen alles Mögliche bewerkstelligen, oder?« Ani sprach leise, Angst schwang in ihrer Stimme mit.
    »Ich habe keine Illusionen geschaffen, Ani.« Rae blieb reglos wie jede Beute. »Ich habe lediglich eure Träume miteinander verknüpft.«
    »Warum?«
    Rae zuckte die Achseln. »Ihr brauchtet euch.«
    Und in diesem Moment wurde Devlin schlagartig klar: »Du wusstest es.«
    Für Rae kam die Welt zum Stehen. »Was wusste ich?«
    Devlin, das Zentrum ihrer Welt, schritt durch den Raum auf sie zu und sagte mit leiser Stimme: »Du hast all die Jahre gewusst, dass Ani dazu bestimmt war, in mein Leben zu treten. Wusstest du es auch schon, als du mich gebeten hast, sie nicht zu töten?«
    »Oh, Devlin, stell mir nicht so viele Fragen.« Sie hob die Hände, als wollte sie seine Schulter berühren. »Ich wusste vieles, was ich nicht hätte wissen sollen … und vielleicht auch Dinge, die ich wissen sollte. Wer kann schon vorhersagen, welche der Fäden wirklich von Bedeutung sind?«
    »Fäden? Er runzelte die Stirn und bemühte sich, Klarheit aus den wenigen Hinweisen zu gewinnen. »Was hast du denn alles gewusst?«
    »Das kann ich nicht beantworten«, flüsterte Rae. »Ich wünschte, ich könnte es.«
    Ani setzte sich auf einen Sessel mit hoher Lehne und steckte einen Fuß unter ihren Po. Die Wölfe in ihrer Haut bewegten sich ruhelos, doch Rae konnte nicht sagen, ob Anis Sorge oder Devlins Unbehagen der Grund dafür war. Die Wölfe waren Teil der Neuen Meute – der Meute, die ins Elfenreich gehörte, und sie reagierten sowohl auf Devlin als auch auf Ani.
    Wird mich diese Meute auch beschützen?
    Rae wartete, während Devlin die einzelnen Puzzleteile im Kopf zusammenfügte. Wenn Rae gekonnt hätte, wie sie wollte, hätte sie ihm verraten, dass er und Ani fürs Elfenreich bestimmt waren. Dass die gesamte

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