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Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Titel: Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Flage , Isabel Shtar , Nico Morleen , Karo Stein , Raik Thorstad , Chris P. Rolls
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beschert hatte, und dankte den Genen für sein dichtes, schwarzes Haar und die blauen Augen, die in Kombination mit seinen eher scharfen Gesichtszügen durchaus apart wirkten. Ganz am Anfang hatte auch Karla ein Auge auf ihn geworfen, bevor er ihr klar gemacht hatte, dass das weibliche Geschlecht bei ihm leider leer ausging. Sie hatte Augen rollend den Tag verflucht, aber war auch nicht gerade in eine schwere Sinnkrise gestürzt.
    „Gut, sobald ich die ersten Zuckungen spüre, melde ich mich“, holte Karla ihn in die Gegenwart zurück. „Aber erst einmal ist Mr. Rosenschänder dran. Ich schicke ihn um elf zu dir, ist das okay?“
    „Klar“, nickte er. „Hört sich nach Psychose an, aber die gibt es ja auch in vielen prickelnden Formen. Wie heißt der Elf denn?“
    „Seinen bürgerlichen Namen haben wir nicht, vielleicht bekommst du ihn aus ihm heraus oder eine Suchanzeige bringt uns Klarheit. Aus den einschlägigen Institutionen scheint er nicht getürmt zu sein, da haben wir bereits nachgefragt. Er möchte mit „Lilian Lorbeerblatt“ angesprochen werden“, meinte Karla nüchtern und machte sich daran aufzustehen.
    Wilhelm notierte sich den Namen auf einem seiner chronisch wild herumfliegenden Notizzettel. „Noch irgendwelche Informationen?“, wollte er wissen.
    „Europäisches Äußeres, Anfang, Mitte zwanzig, etwa einen Meter fünfundsiebzig groß, schlank, lange grüne Haare…“, zählte sie auf.
    „Grün?“, hakte er nach und sah von seinem Zettel auf.
    „Ja, grün – eher Richtung Lorbeerblatt als Richtung Punk, nomen est omen – aber so etwas lässt sich ja färben. Ein Pflanzentattoo, so eine Ranke, von seinem Allerwertesten über die Wirbelsäule bis hinauf auf Schultern und Nacken, hat er außerdem noch zu bieten. Und er weigert sich, etwas anzuziehen – sollen wir ihn zwingen…?“, fragte sie nach. „Nein, besser nicht, wenn er Psychotiker ist, regt ihn das unnötig auf und vermindert seine Kooperationsbereitschaft. Vielleicht könnt ihr ihn überreden, sich eine Decke überzuziehen, während er über die Gänge geführt wird, oder er könnte sich den Blumentopf vorhalten?“, schlug Wilhelm pragmatisch vor.
    „Okay, wir versuchen’ s. Aber nicht sabbern, irre oder nicht, der ist ganz schön lecker“, zwinkerte sie ihm zu.
    Er verzog unwillig den Mund. „Er ist ein Klient, und ich bin sein Psychologe. Nackt und lecker oder bekleidet und zum Kotzen hässlich, das spielt keine Rolle!“, stellte er klar.
    „Schon gut, schon gut“, wiegelte sie ab und stand jetzt schlussendlich auf. „Aber immerhin ist er nicht nackt und zum Kotzen hässlich“, grinste sie.
    „Sehr beruhigend. Dann werde ich mal schauen, was die Lehrbücher so über Elfen-Psychose zu sagen haben“, seufzte er ergeben, während sie ihn mit einem letzten Zwinkern verließ.
     
    Wie nicht anders zu erwarten, gab es unter „Elfen-Psychose“ nicht viel zu holen, aber das Phänomen, sich in ungesundem Maße mit einer fiktiven Gestalt zu identifizieren, war recht weit verbreitet. So manch einer besuchte mit euphorischen Gefühlen im Klingonen-Ornat Star-Trek-Messen, aber die meisten gingen so dann doch nicht ins Büro. Bedenklich war, wenn man die Identifikation zwischen Erträumtem und Realem nicht mehr unterscheiden konnte. Es gab Leute, die ihren Alltag in kompletter Ritterrüstung bestritten, im Kettenhemd in die Drogerie liefen oder in Turnierkleidung ins Arbeitsamt, was sie auch nicht gerade leichter vermittelbar machte. Für das Schicksal des Einzelnen bedeutete das natürlich ein ziemliches Maß an sozialer Ausgrenzung bis hin zur völligen Unfähigkeit, sich einigermaßen in die bestehende Gesellschaft zu integrieren. Bedenklich wurde es endgültig, wenn sie die Supermarktkassiererin für eine Hexe, einen Drachen oder den dunklen Lord höchstpersönlich hielten und mit einem perfekt nachgeschmiedeten Breitschwert auf sie losgingen. Dafür hatte die so vorm Unheil gerettete Allgemeinheit dann meist nicht mehr so viel Verständnis.
    Wichtig für ihn war es herauszufinden, ob von dem Herrn Elfen ein Gefahrenpotential jenseits des Nackedei-Gehens und Blümchenrupfens ausging und ob er allein überlebensfähig war, eine Therapie oder Medikation ihm helfen konnten – oder ob er zum eigenen oder anderer Schutz besser in einer geschlossenen Anstalt seinen Hauptwohnsitz erhalten sollte. Das Paradebeispiel war der Harry-Potter-Psychotiker, der schließlich doch nach „Hogwarts“ gekommen war, das er allerdings

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