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Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Titel: Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Flage , Isabel Shtar , Nico Morleen , Karo Stein , Raik Thorstad , Chris P. Rolls
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heißt du?“
    Jetzt fing Marko schallend an zu lachen. Seine Augen blitzten Tom an. „Schneider. An unserem Klingelschild steht Schneider. Aber du wirst nicht im Hausflur aufwachen. Jetzt bin ich da und werde auf dich aufpassen!“
     
     
     
     
    Elf auf der Couch
    von Isabel Shtar (Ishtar)
     
     
    „Guten Morgen, Willy, heute habe ich etwas besonders Exquisites für dich!“, grinste ihn Karla unter dem Schirm ihrer Dienstmütze hervor an.
    Er sah von seinem arg mit allen möglichen Akten überladenen Schreibtisch auf und zog die Brauen hoch, seine Neugierde war geweckt. Er war hier so vieles an Skurrilität gewohnt, aber diese Ankündigung aus ihrem Mund verhieß Abwechslung.
    „Was ist es denn diesmal? Siamesische Zwillinge, die sich gegenseitig des Plagiats beschuldigen? Ein Realschullehrer, der seine Schüler für Nasenbären gehalten und sie mit dem Narkosegewehr abgeballert hat? Oder eine Achtzigjährige, die dem Silberrückengorilla im Zoo unsittliche Anträge gemacht hat?“, rätselte er.
    „Besser!“, strahlte sie und nahm die Mütze ab, unter der ihr streng zurückfrisiertes weizenblondes Haar zum Vorschein kam. Wer hier nicht lernte zu lachen, wurde rasch schwermütig oder stumpfsinnig, zu sehr sahen sie sich tagtäglich mit den Abgründen der menschlichen Existenz konfrontiert.
    Vor fast vier Jahren hatten sie hier gemeinsam begonnen. Als die beiden Frischlinge hatten sie rasch einander zu stützen gelernt und aus beruflichem Kontakt war mit der Zeit Freundschaft erwachsen, sie, die junge Polizistin, und er, der Gefängnispsychologe.
    Sie brachte sie hinein, und er entschied über ihr Schicksal vor Gericht und in der Therapie. Drogensüchtige, Prostituierte, gewalttätige Ehemänner, ausgeflippte Abiturienten, kleptomane Hausfrauen, sie alle wollten gehört und beurteilt werden, da war mit der Zeit schon so manche hanebüchene Geschichte zutage gekommen, meist weniger erfreulichen Inhalts, da hieß es Distanz wahren und nüchtern bleiben, wo andere sich krumm und buckelig gelacht hätten.„Na, da bin ich ja mal gespannt!“, frohlockte er und beugte sich aufmerksam ein wenig in ihre Richtung.
    Sie grinste noch breiter. „Ein Elf ... frisch aus der Ausnüchterungszelle“, verkündete sie. „Ist gestern Abend schon hereingekommen. Hat splitterfasernackt den Rosengarten des Stadtparks heimgesucht.“
    „Ein… Elf? Wie… Legolas aus Der Herr der Ringe ?“, hakte er nach. Das war in der Tat mal etwas Neues. Elfen bekam er hier recht selten rein…
    „So ungefähr… hatte nichts an außer einem Rosenkranz auf der Birne, den er sich aus den seltenen Pflanzen dort zusammengeschustert hat, die er offensichtlich höchst stimulierend fand. Erregung öffentlichen Ärgernisses, Beschädigung städtischen Eigentums, offenbar geistig verwirrt“, zählte sie auf und studierte das Klecksbild hinter ihm an der Wand, das er aus Gründen der Selbstironie dort aufgehängt hatte. Wer heute als Psychologe noch mit Klecksbildern arbeitete, hatte seines Erachtens nach an der Volkshochschule studiert.
    „Die Delikte sind ja nicht so gravierend, aber ihr wollt eine Untersuchung darauf, ob er eingewiesen werden soll?“, fragte er. „War der nicht einfach nur besoffen?“
    „Nein, der war stocknüchtern, wie sich dann herausgestellt hat. Auch die Drogentests sind negativ. Selten jemanden derart Gesundes hier hinein bekommen. Ist aber gerade nichts anderes frei, daher haben wir ihn mal in der Ausnüchterungszelle gelassen – zusammen mit Sekretärin Michaelis Petunientopf, damit er sich beruhigt. Hat nach Blumen geschrien wie ein ... nun ja… Irrer eben. Und nach frischer Erde. Jetzt hockt er da, ist halbwegs kooperativ, hat den Blumentopf im Arm, die Rosen auf dem Kopf und weigert sich strikt, etwas anzuziehen“, erläuterte sie ihm.
    „Okay…“, murmelte Wilhelm. „Dann mache ich mal den Elfenflüsterer. Flügel hat er nicht rein zufällig auch?“
    „Willy, du sollst ihn untersuchen, nicht mich!“, donnerte sie ihm entgegen, lachte aber dabei. „Sicher ist sicher. In jedem von uns lauert irgendwo der Wahnsinn“, neckte Wilhelm sie. Der Spitzname „Willy“, der an ihm klebte wie die Blattern, ließ häufig Assoziationen zu einer dicklichen Comicbiene aus Kindertagen wach werden, mit der er jedoch ganz und gar keine Ähnlichkeiten aufwies. Er war schlank und groß gewachsen, ohne riesig zu sein, raste in seiner Freizeit gern mit dem Rennrad durch die Gegend, was ihm eine recht manierliche Figur

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