Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
dann!“ Rob winkte ihm hinterher, verfluchte ihn dabei mächtig in Gedanken. Das war es wohl, dachte er bitter, starrte ärgerlich auf seine Lederjacke hinab. Wie sollte er den Kurzen jetzt jemals unverbindlich treffen? Es gab dazu ja keinen vernünftigen Grund mehr. Verstohlen schnupperte er an der Lederjacke. Sie roch nur nach Leder, vielleicht ein wenig nach Rauch und Alkohol, nicht jedoch nach Elliot. Rob blickte sich verlegen um, doch niemand hatte es bemerkt. Gott, war er peinlich! Tief seufzte er auf, warf sich die Jacke über die Schulter und stampfte zur Bushaltestelle. Mann, war das alles kompliziert!
Es gelang ihm tatsächlich, sich Zuhause aufs Lernen zu konzentrieren und die nächsten Abende waren damit auch gut ausgefüllt, sodass er nicht zu oft an den Kurzen denken musste. Ohnehin kreisten seine Gedanken, wenn, dann nur darum, wie er ihn noch einmal sehen könnte, ohne dass es aussehen würde, als ob er etwas von ihm wollte. Offenbar hatte auch sein Kuss nicht die erwünschte umwerfende Wirkung gehabt, denn Elliot ließ sich nicht bei ihm blicken. Weder kam er zur Tischlerei noch traf er ihn an den kommenden zwei Wochenenden auf einer der Partys, auf denen auch Jason war. Rob wagte es nicht, ihn darauf anzusprechen. Vermutlich wollte der seinen kleinen Bruder nach der letzten Aktion auch nicht mehr mitnehmen und wie würde er wohl reagieren, wenn sich Rob plötzlich übermäßig für Elliot interessierte? Immerhin erfuhr Rob über Manuel, der ein guter Freund von Jason war, dass dessen Mutter ihren Vater vor drei Jahren mit den zwei Jungs sitzen gelassen hatte und mit einem Neuen durchgebrannt war. Bestimmt keine leichte Situation, weder für Elliot noch für den Vater, der wohl kaum zu Hause war. Zu Robs Glück traf er auch Stefan am zweiten Wochenende und zu ihrer beider Zufriedenheit war sogar das Gästezimmer vorübergehend frei, sodass sie sich beide gut vergnügen konnten.
„Du fickst geil!“, seufzte Stefan befriedigt, als sie hinterher noch nebeneinanderlagen und warteten, bis sich ihre Atmung beruhigt hatte. Rob starrte an die Decke, nahm das Kompliment nur am Rande wahr, denn so wirklich war er nicht bei der Sache gewesen. In seiner Phantasie hatte der Kerl unter ihm grüne Augen, sah ihn verblüfft aus einem runden, pausbäckigen Gesicht an und hatte rote, abstehende Ohren. Stefan rollte sich zu ihm herum. „Hast du eigentlich schon einen festen Freund?“, erkundigte er sich unvermittelt. „Nein“, brummte Rob. „Habe ich nicht, sonst würde ich ja nicht mit dir ficken.“ „Gut!“, meinte Stefan nur, strich Rob zärtlich mit der Hand über die dunklen Haare auf der Brust. „Dann lach dir besser auch demnächst keinen an, denn ich würde ungern auf den Sex mit dir verzichten!“ Er grinste anzüglich und kuschelte sich dichter heran.
„Besteht derzeit keine Gefahr“, meinte Rob knapp, rollte sich seinerseits herum und entzog sich Stefans Streicheleinheiten. Aus irgendeinem Grund wollte er sich von ihm nicht so vertraulich berühren lassen. „Und du?“, fragte er nach, als er in seine Jeans schlüpfte und dabei das volle Kondom in den Papierkorb entsorgte. Es war beileibe nicht das erste, wie er belustigt bemerkte.
„Nee“, antwortete Stefan gedehnt und rollte sich auf den Rücken. „Bist du verrückt? Was soll ich mich auf einen Kerl festlegen? So ist es viel geiler!“ „Hm“, machte Rob nur nachdenklich, nickte ihm zu und verschwand aus dem Zimmer. Vermutlich hatte Stefan recht, doch irgendwie hatte Rob das Gefühl, das ihm zumindest da etwas fehlte. Zwar erst, seit er Elliot kennengelernt hatte, aber seither befriedigte ihn selbst der Sex mit Stefan nicht mehr wirklich.
Er blieb nicht mehr lange auf der Party, und wie auch das Wochenende vorher, blieb er relativ nüchtern. Den Sonntag verbrachte er über seinen Büchern, denn am Mittwoch hatte er Prüfung und es gab noch genug Stoff zu lernen.
Montag machte er mit der Erlaubnis seines Chefs früher Feierabend, fuhr noch bei Subways vorbei und nahm sich sein Abendbrot gleich mit. Die Aussicht, den restlichen Nachmittag und Abend nur mit einem Baguette und vielen langweiligen Büchern zu verbringen, war alles andere als toll, so war leider nun mal das Leben. Hart und grausam.
Vor dem Eingangsbereich des Mehrfamilienhauses kramte er nach seinem Schlüssel und wäre deshalb beinahe über ein paar Füße gestolpert, weil er erst hoch sah, als er aufschließen wollte. Perplex erstarrte Rob in der
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