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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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magisch angezogen, schweifte ihr Blick zu der kleinen Gruppe von Männern, in der Jack Cliftons hochgewachsene Gestalt sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Einige mochten behaupten, dass er einen finsteren Eindruck machte mit seinem rabenschwarzen Haar und den markanten, ernsten Gesichtszügen. Doch Eloise hatte Güte in seinen dunklen Augen gesehen, und er hatte sie so voller Wärme angelächelt. Im Vergleich zu ihm kamen ihr alle Männer plötzlich langweilig und geistlos vor.
    Lieber Himmel, ich liebe ihn!
    Die Erkenntnis war ein großer Schock. Eloise wandte sich hastig ab, damit niemand ihr ins Gesicht sehen und ihr Geheimnis erkennen konnte. War ihr denn nicht bewusst, dass keine Hoffnung für sie bestand? Würde Jack ihre Liebe erwidern, hätte er anders gehandelt, als er von ihrer Jungfräulichkeit erfuhr.
    Verzweifelt kämpfte Eloise gegen ihre Tränen an. Jack Clifton war ein liebenswürdiger, ehrenhafter Mann, aber er liebte sie nicht. Er hatte Clara Deforge geliebt, eine süße, unschuldige junge Dame, die das genaue Gegenteil der Flatterhaften Witwe gewesen sein dürfte. Nein, Jack liebte sie nicht. Er half ihr nur, weil sie Tonys Witwe war.
    „Was gäbe ich nicht alles, um Ihre Gedanken zu kennen, Lady Allyngham.“
    Sir Ronald Deforges spöttische Worte rissen Eloise aus ihren bedrückenden Grübeleien.
    „Die sind nicht viel wert, Sir Ronald“, erwiderte sie kühl.
    „Ich hoffe, Sie dachten über meinen Vorschlag nach.“ Er lächelte scheinbar gutmütig.
    „Wissen Sie, ich bin kein geduldiger Mann, und ich will Ihre Antwort.“ Gemächlich zog er seine Schnupftabaksdose hervor und öffnete sie. „Unsere Gastgeberin erwähnte, Sie hätten die Absicht, uns zu verlassen.“
    „Das stimmt. Ich reise nach London zurück.“
    „Kommt das nicht recht plötzlich?“ Er war ihr so nahe, dass sie seinen Atem auf der Wange spürte. „Ich hoffe doch, Sie wollen nicht vor mir fliehen, Ma’am.“
    Sie sah ihn verächtlich an. „Ich brauche einfach nur Zeit zum Nachdenken, Sir.“
    „Dann lassen Sie Ihr Schoßhündchen Mortimer einfach schutzlos zurück? Halten Sie das für klug? Sind Sie so sicher, dass er in Sicherheit sein wird?“
    Eloise fixierte ihn mit festem Blick. „Verstehen Sie mich recht, Sir Ronald. Ich werde meine Entscheidung nicht treffen, bevor Alex Mortimer nicht wieder ganz genesen ist. Es liegt also in Ihrem Interesse, dass ihm nichts weiter zustößt.“
    Sein überraschter Blick verschaffte ihr eine kleine Genugtuung, doch dann meinte er höhnisch: „Vielleicht glauben Sie, Major Clifton wird Sie beschützen. Ich warne Sie, Ma’am, noch einmal werde ich mich nicht überrumpeln lassen. Sollte der Major versuchen, sich auf irgendeine Weise einzumischen, würde das katastrophale Folgen haben – für Sie beide.“ Fast freundlich fügte er hinzu: „Ich werde nicht zögern, ihn zu töten, Mylady, seien Sie dessen versichert.“

    „Oh, Sie sind zu jeder Schandtat fähig!“ Eloise ließ ihn stehen und schritt erhobenen Hauptes davon. Insgeheim wurde sie von Verzweiflung ergriffen. Wenn sie die Menschen schützen wollte, die ihr lieb und teuer waren, gab es keinen Ausweg – sie würde Sir Ronald heiraten müssen.
    Zurück in London, gab Eloise sich einem regen gesellschaftlichen Leben hin und versuchte, Sir Ronald und seine Drohungen zu vergessen. Sosehr die Partys sie ermüdeten, schaffte sie es wenigstens, Fortschritte bei Lord Berrow zu machen.
    Endlich zeigte er sich bereit, das Land bei Ainsley Wood zu verkaufen. Sollte sie gezwungen sein, Sir Ronald zu heiraten, war es umso wichtiger, ihre Pläne für ein Waisenhaus schnell umzusetzen. Sie musste ein Treuhandvermögen für das Heim schaffen, denn nach einer Heirat würde sie jede Kontrolle über das Allyngham-Vermögen verlieren.
    Als sie eines Tages nach Hause kam, erwartete sie eine Nachricht. Alex war nach London zurückgekehrt.
    „Wann ist der Brief angekommen, Noyes?“
    „Er wurde gebracht, kurz nachdem Sie fortgingen, Mylady.“
    Sie sah strahlend auf. „Mr Mortimer ist wieder in der Stadt. Da ich sowieso schon zum Ausgehen angekleidet bin, werde ich mich gleich zu ihm begeben.“
    „Ich rufe Ihre Zofe, Ma’am.“
    „Nein, ich kann nicht warten.“
    „Aber Mylady!“
    Sie winkte ungeduldig ab. „Es ist doch nur einige Häuser von hier und noch nicht dunkel. Öffnen Sie die Tür, Noyes. Ich bin bald wieder zurück.“
    Wenige Minuten später wurde sie von Alex’ Butler eingelassen, der sie sogleich zum

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