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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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finde heraus, wer ihre Verehrer sind. Ich werde sie alle einladen.“
    „Viel Glück bei diesem Unterfangen“, meinte Lady Sinclair. Seufzend wandte sie sich zum Gehen. „Es ist Zeit, nach Hause zu fahren. Wenn ich mich recht entsinne, wolltest du mit deiner Mutter sprechen, Lucy.“
    Lucy nickte, aber als Lady Sinclair gegangen war, sagte sie nur: „Es ist jetzt nicht mehr wichtig, Mutter. Ich wollte dir nur erzählen, dass Charles von Beatrice völlig gebannt zu sein schien. Er hat sie förmlich mit Blicken verschlungen. Ich habe ihn noch nie jemanden auf diese Weise anblicken sehen.“
    Lady Pelham sah sie erschrocken an. „Herrje! Ich hoffe, das ist niemandem aufgefallen. Es würde fürchterliches Gerede geben. Hm, wo sind sie denn jetzt?“
    Suchend ließ sie den Blick über die Tanzfläche schweifen. Dann stöhnte sie auf. „Oh nein!“
    „Was ist, Mama?“, fragte Lucy.
    „Wie es scheint, hat dein Bruder Beatrice soeben mitten auf der Tanzfläche stehen lassen. Ich hoffe nur, Louisa erfährt nichts davon, sonst können wir unseren Plan vergessen.“

9. KAPITEL
    Am nächsten Tag beschloss Charles, in sein eigenes Heim zurückzukehren. Die Arbeiten waren zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber das kümmerte ihn nicht.
    Er konnte den Lärm eher ertragen als eine weitere ruhelose Nacht im Haus seiner Mutter. Das Wissen, dass Beatrice sich im Haus nebenan aufhielt, trieb ihn in den Wahnsinn. Er träumte von ihr – von ihrem goldblonden Haar, das ausgebreitet auf dem Kissen lag, den zerknitterten Laken, ihren bernsteinfarbenen Augen ... Charles schluckte schwer. Allein bei dem Gedanken daran schlug sein Herz schneller.
    Das muss aufhören!
    Er hoffte, durch ein wenig mehr Distanz – und seien es auch nur wenige Straßen –
    seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Eine Wiederholung von letzter Nacht konnte er sich gewiss nicht erlauben. Kaum hatte er Beatrice bei der Gesellschaft erblickt, hatte ihn das Verlangen überfallen, sie in seine Arme zu nehmen und mit ihr allein zu sein.
    Charles fluchte. Er musste seine Pläne ernsthaft überdenken. Oft hatte er daran gedacht, Beatrice zu verführen, aber bisher keinerlei Gewissensbisse deswegen verspürt. Er hatte angenommen, dass sie nach drei Saisons über eine gewisse Erfahrung mit Männern verfügte. Nach ihrer Reaktion vom gestrigen Abend war er sich dessen indes nicht mehr so sicher.
    Diese Erkenntnis hielt ihn jedoch nicht von seinen Plänen ab. Im Gegenteil, ihre Unerfahrenheit ließ sein Blut nur noch mehr in Wallung geraten. Dennoch würde er sie gewiss nicht ehelichen, obgleich er wusste, dass sie die Absicht hegte, sich zu vermählen, und er sie mehr begehrte als jede andere Frau zuvor. Den Gedanken, seine Avancen aufzugeben und Beatrice jemand anderem zu überlassen, konnte er indes ebenso wenig ertragen.
    Charles schaute auf die Uhr. Die Zeiger standen auf kurz vor zehn. Er wünschte, es gäbe einen Weg, das Haus zu verlassen, ohne seine Mutter darüber zu informieren.
    Sie würde ihn sicherlich wegen seines Verhaltens vom gestrigen Abend tadeln.
    Die Moralpredigt ließ sich jedoch ohnehin nicht vermeiden. Er zog seinen Gehrock an und ging nach unten, wo er seine Mutter lesend im Arbeitszimmer fand.
    Verärgert blickte sie ihn an.
    „Guten Morgen, Mutter. Ich wollte dich lediglich wissen lassen, mein Haus ist wieder einzugsbereit. Ich werde noch heute ausziehen.“
    „Drollig“, sagte Lady Pelham bedächtig. „Erst gestern hat sich Louisa bei mir erkundigt, wann du wieder in dein eigenes Heim zurückkehren würdest.“
    Charles hatte geahnt, dass sie ihn nicht gehen lassen würde, ohne ihm die Meinung zu sagen. „In diesem Fall wird es sie sicher freuen, die Nachricht über meinen Auszug zu hören.“
    „Weißt du, warum sie sich dafür interessiert?“
    „Gewiss wirst du es mir verraten“, antwortete er.
    „Welche Absichten hegst du gegenüber Miss Sinclair? Es ist offensichtlich, dass sie dir gefällt.“
    Charles wählte seine Worte sorgfältig. „Es stimmt, sie ist mir sympathisch. Warum auch nicht?“
    „Fühlst du dich zu ihr hingezogen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Darüber möchte ich nicht sprechen, Mutter.“
    Sie schenkte seinem Wunsch keine Beachtung. „Ich vermute schon, dass du dich zu ihr hingezogen fühlst. Sie ist schön, intelligent ...“
    „Worauf willst du hinaus?“, fragte Charles abweisend.
    „Beatrice weilt in der Stadt, um sich einen Gatten zu suchen. Dass du um sie herumscharwenzelst, ist

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