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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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Charles weiterhin finster an und schwieg.
    Als sie das Haus erreichten, meinte er. „Weißt du, wo ich deine Schwester finden kann?“
    Helen überlegte einen Augenblick, als wäre sie nicht sicher, ob sie es ihm sagen solle oder nicht.
    „Bitte, Helen“, meinte er ernst.
    „Also schön. Wahrscheinlich ist sie in den Stallungen. Da hält sie sich vormittags gewöhnlich auf.“ Sie sprang aus der Kutsche und lief wie der Blitz davon.
    Charles stieg ebenfalls aus, sich fragend, ob sie davonrannte, um Beatrice zu warnen.
    „Wissen Sie, wo die Stallungen sind?“, fragte George.
    Charles lächelte ihm zu. „Nein, kannst du es mir sagen?“
    Der Junge deutete nach Westen. „Gehen Sie einfach den Weg dort entlang, dann finden Sie sie schon.“
    Charles machte sich auf den Weg und fand den Stall schließlich etwa eine halbe Stunde später. Er lag genau in der entgegengesetzten Richtung, die George ihm angegeben hatte.
    Tief einatmend trat er hinein und schritt den langen Gang hinunter, sich fragend, ob Beatrice nun überhaupt noch hier sein würde. Er hatte so lange gebraucht, um hierherzugelangen.
    Da aber hörte er das leise Rascheln von Papier. Charles folgte dem Geräusch bis zum Hintereingang und erblickte Beatrice. Sie saß auf einem Ballen Heu, hatte den Kopf gebeugt und schrieb etwas in ein Notizbuch. Er runzelte die Stirn. Offensichtlich war das Buch ihr ein ständiger Begleiter. Zu gern hätte er sie noch ein wenig beobachtet, doch er unterdrückte die Versuchung, räusperte sich vernehmlich und sprach sie an:
    „Beatrice.“

30. KAPITEL
    Beatrice fuhr überrascht auf ob der vertrauten Stimme. Sie öffnete den Mund, doch sie brachte kein Wort heraus.
    Charles stand lässig an die Wand gelehnt, darauf wartend, dass sie ihre Sprache wiederfand. „Offenbar hat dich Helen nicht vorgewarnt“, meinte er nonchalant.
    „Raus!“, rief Beatrice unvermittelt und sprang vom Heuballen auf.
    „Nein“, erwiderte er. „Ich bin den ganzen weiten Weg hierher gereist, um mit dir zu sprechen. Warum hast du nicht in Pelham House auf mich gewartet?“
    „Ich war es leid zu warten. Außerdem habe ich meine Familie seit Monaten nicht mehr gesehen. Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen, Charles, aber während du dich in London mit deinen Freunden oder deiner Mätresse vergnügst, bin ich allein und habe niemanden, mit dem ich mich unterhalten kann. Wo bleibt da die Gleichberechtigung, über die wir gesprochen haben?“
    „Was soll das heißen? Glaubst du etwa, ich reise wegen einer Mätresse nach London?“
    „Woher soll ich das wissen? Du erzählst mir ja nichts!“
    Er trat einen Schritt näher. „Seit ich dich kenne, bist du die einzige Frau in meinem Leben. Beschuldige mich nicht für etwas, das ich nicht getan habe.“
    Beatrice verdrehte die Augen. „Tut mir leid, ich glaube dir nicht. Ich wusste von Anfang an, du würdest mir nicht treu sein. Das hast du mir sogar selbst gesagt.“
    Charles fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Sie hatte recht, und wenn es ihm möglich gewesen wäre, sie zu betrügen, hätte er es getan. Indes konnte er sich nicht mehr vorstellen, eine andere Frau zu lieben. Ohne darauf zu antworten, kam er zum Kern seines Ärgers. „Wann hast du es mir sagen wollen?“
    „Was?“

    „Ich weiß Bescheid, Beatrice. Offenbar habe ich es als Letzter erfahren, aber ich weiß es.“
    Sie erbleichte. „Ach, du meinst, dass ich guter Hoffnung bin? Ich hätte es dir gesagt, aber du warst nicht da.“
    „Du hättest mir schreiben können.“
    Beatrice schluckte. Natürlich hätte sie ihm schreiben sollen. „Das hatte ich vor, aber ich war mir nicht sicher.“
    „Du lügst“, sagte er und trat noch einen Schritt näher.
    Beatrice verlor die Geduld. „Woher sollte ich wissen, dass es dich kümmern würde?
    Außerdem hast du gesagt, du kämst zurück. Ich wollte abwarten.“
    „Das hast du aber nicht getan.“
    „Richtig, Charles. Und ich werde nie wieder auf dich warten.“
    Er packte sie am Handgelenk. „Es ist auch mein Kind, Beatrice. Vergiss das nicht. Du hattest kein Recht, es vor mir zu verschweigen, und du wirst morgen mit mir nach Hause reisen.“
    Sie versuchte, sich ihm zu entreißen. „Nein, das werde ich nicht.“
    Er zog sie an sich. „Du hast keine Wahl.“
    Beatrice versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen. In ihren Augen funkelte Zorn. „Ich hasse dich.“
    „Dann werde ich dich vom Gegenteil überzeugen müssen“, sagte er unnachgiebig und küsste sie. Charles

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