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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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Schmugglern gejagt.“
    Beatrice neigte den Kopf. „Schmuggler? Du überraschst mich.“
    „Dir gefallen solche blutrünstigen Sachen, nicht wahr?“, fragte Charles scherzend.
    Lächelnd setzte sie sich auf. „Na und? Ich habe mit meinem Bruder oft Pirat gespielt.
    Ich hatte sogar ein eigenes Holzschwert.“
    „Das kann ich mir kaum vorstellen“, sagte er trocken.
    „Rührt deine Narbe von der Schmugglerjagd?“ Behutsam strich sie ihm über den Hals.
    Sein Lächeln verflog, als er nickte. „Ja. Ein Freund, ein Mann, dem ich vertraute, hat sie mir zugefügt.“
    „Oh.“ Beatrice erbleichte. „Was geschah mit ihm?“
    „Er ist tot.“ Charles versuchte, überzeugt zu klingen.
    „Hast du ...?“
    „Nein. Sein Schiff sank, und es gab keine Überlebenden. Aber so ganz sicher kann man sich dessen nicht sein.“
    „Nicht?“ Beatrice war bemüht, ihre Sorge nicht zu zeigen.
    „Ich besitze einen Brief, der mir darüber vielleicht Auskunft geben kann. Ich weiß nicht, ob ich ihn öffnen soll. Ich habe mich so lange wegen Milbanks gesorgt, dass ich die Vergangenheit nun lieber ruhen lassen möchte.“
    „Möchtest du denn nicht wissen, ob er tot ist?“
    „Ich möchte nicht erfahren, dass er es nicht ist.“
    Beatrice wurde blass wie ein Leintuch.
    Charles sah, dass er sie beunruhigt hatte. „Allerdings ist es höchst unwahrscheinlich, dass er noch am Leben ist“, sagte er, um sie zu beruhigen.
    Schweigen senkte sich über das Zimmer. Bemüht, die unvermittelt düstere Stimmung aufzuheitern, sagte Beatrice: „Das freut mich zu hören. Dann bin ich nicht gezwungen, dich zu schützen.“
    „Ich zweifle nicht daran, dass du es könntest“, antwortete Charles und küsste sie auf die Stirn. „Geht es dir ein wenig besser?“
    Sie nickte, und er stand auf. „Ich habe noch einige Worte mit John zu wechseln, während du dich ankleidest. In zwanzig Minuten bin ich wieder bei dir.“

35. KAPITEL
    Pünktlich zwanzig Minuten später stand Charles wieder in der Kabine, um Beatrice an Deck zu geleiten. Das Schiff hatte bereits am Ankerplatz festgemacht. Beatrice ging zur Reling und bemerkte erstaunt Charles’ wartende Kutsche.
    „Wie lange im Voraus hast du diesen Plan denn geschmiedet?“, fragte sie argwöhnisch.
    Er sah sie verlegen an. „Seit vorgestern“, sagte er und räusperte sich. „Bereit, Liebes?“
    Sie nickte, und sie schickten sich bereits an, das Schiff zu verlassen, als Beatrice unverhofft noch einmal innehielt. In ihrem Kopf kreisten so viele unbeantwortete Fragen. „Charles?“
    Er sah sie lächelnd an. „Keine weiteren Fragen, Beatrice. Noch nicht. Warte, bis wir zu Hause sind, dann sage ich dir alles, was du wissen willst.“
    „Aber warum?“
    „Weil ich dir etwas zeigen möchte. Komm.“
    Ihn forschend anblickend fragte sie sich, was er nun wieder im Schilde führte.
    Charles nahm ihre Hand und geleitete Beatrice zur Kutsche. Die wenigen Meilen nach Pelham House verbrachten sie schweigend. Wann immer Beatrice das Wort ergreifen wollte, gebot er ihr mit diesem aufregend verwegenen Lächeln zu schweigen. Schließlich gab sie seufzend auf.
    Nach ihrer Ankunft hob er sie aus der Kutsche und trug sie auf seinen Armen zum Haus.
    „Charles, was soll das?“
    „Ich trage dich über die Schwelle.“
    „Das hast du bereits getan!“

    Er schmunzelte. „Wie unglaublich romantisch, Beatrice. Ich bin enttäuscht.“
    „Charles ...“
    Er lachte und küsste sie rasch. „Ich bin der Ansicht, wir sollten noch einmal ganz von vorne beginnen. Diesmal machen wir es richtig.“
    Seine Worte verursachten ihr ein Kribbeln, das sie bis hinunter in die Zehenspitzen spürte, und sie lachte ihn selig an. Charles erwiderte ihr Lächeln. Strahlend vor Glück erreichten sie die Halle, wo sie Wilson und Mrs Hester bereits erwarteten.
    „Guten Tag, Mylord“, grüßte Wilson. Scherzend fügte er hinzu. „Und das ist gewiss die neue Lady Pelham, nicht wahr?“
    Beatrice schaute auf und meinte: „Ziemlich keck, Wilson. Guten Tag Ihnen beiden.“
    Sie winkte ihm und Mrs Hester über die Schulter zu, da Charles offenbar nicht beabsichtigte, stehen zu bleiben. Erst in der Gemäldegalerie ließ er Beatrice wieder zu Boden.
    „Wirst du mir jetzt sagen, was du vorhast?“
    Charles nahm sie bei der Hand und ging mit ihr durch die Galerie. „Ich möchte dir jemanden vorstellen.“
    Sie krauste die Stirn. „Wen denn?“
    „Einige Geister“, antwortete er rätselhaft.
    Bevor Beatrice etwas sagen konnte, zog er

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