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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Carports des Weizenstiegs vorbei, deren Holz nach dem harten Winter recht marode aussah. So wirkten sie in der frühlingshaften Umgebung, als ob sie einer schlechten Bildmanipulation entstammten, in die sie einfach eingefügt worden waren.
    Am Ende der kurzen Straße bogen sie auf die Gartenstadta l lee . Auf ihr wirkte das Gesamtbild schon wesentlich authentischer. Neben den rot gepflasterten Bürgersteigen reihten sich hohe Ahornbäume, an deren Äste allmählich Farbe zurückkehrte. Es sah aus, als wären die Enden aller Zweige in einen Eimer voll Kleber und anschließend in einen mit dünnen Blättern gefüllten Topf getunkt worden.
    Am Ende der Straße bogen sie links ab.
    „Peer ist irgendwie merkwürdig“, dachte Ben laut und brach damit das Schweigen.
    „Dieser Kunststudent?“, fragte Max.
    Ben nickte, während er sich in einer Kurzversion an das Telefonat mit Peer zurückerinnerte.
    „Und warum?“, wollte Max wissen.
    „Ich weiß‘ nicht …“, erwiderte Ben und zuckte zusätzlich mit den Schultern.
    Seine Antwort war nicht ganz ehrlich, denn eigentlich wusste er genau, was er seltsam an Peer fand. Doch bevor er diese Gedanken laut kundtat, wollte er sie erst einmal allein zu Ende ausführen. Außerdem wollte er Peer besser kennenlernen, bevor er voreilige Schlüsse zog.
    „Ist er denn wenigstens auf ‘ne interessante Weise merkwürdig?“, fragte Max, während er die Auffahrt auf die B200 nahm.
    „Ich glaub‘ schon“, erwiderte Ben. „Aber warten wir’s einfach ab! Ich kenn‘ ihn ja kaum.“
    „Das wird sich sicher heut‘ Nacht ändern“, grinste Max und zwinkerte in seine Richtung.
    „Max!“, entgegnete Ben und tat erbost. „Ich bitte dich! An was du schon wieder denkst …“
    „ Daran bestimmt nicht!“, wehrte Max ab. „Das will ich mir gar nicht vorstellen …“
    Und dann fuhren sie weiter, folgten der Osttangente , vorbei an Wiesen und Feldern, bogen zwei weitere Male ab und fanden sich kurz darauf auf dem Campusgelände wieder. Max suchte einen Parkplatz in Nähe der Campushalle , der Spielstätte der SG Flensburg-Handewitt, in der außerhalb der Spielzeiten zahlreiche Konzerte, Messen und Auftritte von Comedians stattfanden.
    Max parkte seinen Bus neben einem alten Corsa und schaltete den Motor ab.
    „Wo wolltet ihr euch denn treffen?“, fragte er dann.
    „Vorm H-Gebäude“, antwortete Ben.
    „Na, dann mal los!“
    Max schnallte sich ab und kletterte aus dem Bulli. Ben tat es ihm gleich. Schweigend überquerten sie den Parkplatz, während Ben über Peer nachdachte. Auf eine fast kindliche Art war er aufgeregt und stellte dadurch sogar sein Aussehen in Frage. Deshalb zog er seinen Reißverschluss ein Stück nach unten und versuchte legerer zu wirken. Doch an Max‘ Seite, der in Punkto Lässigkeit kaum zu übertreffen war, gelang ihm das nicht. Also zog er den Reißverschluss wieder hoch und ärgerte sich darüber, sich schon wieder zu viele Gedanken um Nichts zu machen.
    Nach dem Parkplatz, auf den plötzlich jede Menge anderer Autos fuhren - als ob Max und er den Startschuss gegeben hätten - hielten sie sich links und steuerten zielstrebig in Richtung des besagten Gebäudes. Schon von weitem war laute Musik zu hören und in den Fenstern, gegen die ein paar Studenten lehnten, blitzte buntes Licht. Als Ben zu ihnen hinaufsah, wurde er mit einem Mal unsicher und stellte die Entscheidung, ausgegangen zu sein, in Frage.
    Neben dem Eingang stand Isabelle. Als sie Max sah, eilte sie laufenden Schrittes auf ihn zu und schlang ihre Arme in einer derart sehnsüchtigen Art und Weise um ihn, als hätte sie ihn seit Wochen nicht gesehen. Sie trug eine enge Jeans und darüber eine kurze, weiße Jacke. Ihre langen Haare hatte sie hochgesteckt und sah dadurch jünger aus als mit offenen Haaren. Nachdem sie Max ein paar Küsse auf die Lippen gehaucht hatte, wandte sie sich an Ben und umarmte ihn flüchtig.
    „Schön, dass du mitgekommen bist“, sagte sie.
    „Das hör‘ ich nun schon zum x-ten Mal“, erwiderte Ben, während er sich an die Worte seiner Mutter und die von Max erinnerte.
    „Wollen wir reingehen?“, fragte Isabelle und deutete auf den Eingang. „Ich warte schon total lange und mir ist kalt.“
    Max warf Ben einen fragenden Blick zu.
    „Geht ihr schon mal vor“, meinte Ben daraufhin. „Ich wart‘ noch kurz hier.“
    Daraufhin beugte sich Max mit einem breiten Grinsen zu seiner Freundin.
    „Der Kunststudent …“, flüsterte er geheimnisvoll.
    Isabelle zog die

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