Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
Vom Netzwerk:
Luft überrascht ein und schlug sich eine Hand vor den Mund. „Ist nicht wahr?“
    „Oh, doch!“, erwiderte Max.
    Ben zuckte unberührt mit den Schultern. Er war schon seit langer Zeit mit Max und Isabelle befreundet. Einzeln kannte er sie mindestens genauso gut wie als Paar. Deshalb konnte er mit ihrem Getrieze umgehen, und wusste, dass sie nur Spaß machten.
    „Na, dann lass uns lieber schon mal vorgehen“, schmunzelte Isabelle. „Nicht, dass wir die beiden noch stören oder so.“
    „Meine Worte“, warf Ben ein.
    „Okay“, meldete sich Max. „Dann nimm deine Karte und komm einfach nach! Wir treffen uns dann oben.“
    „Klar“, erwiderte Ben und nahm den bedruckten Papierstreifen entgegen.
    Gleich darauf wandten sich Max und Isabelle um, zogen die Eingangstür auf und verschwanden inmitten anderer Studenten. In der laut murmelnden Menschenmenge befanden sich die unterschiedlichsten Charaktertypen: ein junges Mädel in Netzstrumpfhose, Minirock und Stiefeln; daneben ein braverer Schlag Studentinnen mit bis zum Hals geknöpften Blusen; daneben der einzig normal aussehende Kerl mit weißem Hemd und blonden Haaren. Als dieser sich zu seiner Freundin umdrehte, glaubte Ben einen Moment lang, er sähe Alex. Doch dann wurde er mit einem sanften Tippen auf seiner Schulter aus den Gedanken gerissen.
    Er wandte sich um und fand sich vor Peer wieder. Der Dunkelhaarige trug keine Jacke, hatte nur ein graues T-Shirt an und darüber ein offenes, langärmliges Hemd. Seine Haare hatte er mit viel Gel zu einem Seitenscheitel gekämmt. Zwei Haarsträhnen fielen ihm in die Stirn.
    Ben merkte erst nach einer ganzen Weile, wie er Peer anstarrte. Daraufhin wandte er den Blick ab und deutete mit seinem Daumen auf das Partygebäude hinter sich. Doch Peer ging nicht auf diese Geste ein.
    „Ich wusste, du meldest dich“, begann er das Gespräch.
    „Und ich wusste, dass du mich den 102 Euro vorziehen würdest“, konterte Ben.
    „Den 102 Euro 50“, korrigierte ihn Peer.
    Ben sah zu ihm auf und versuchte ein Lächeln. Dabei spürte er, wie seine Unsicherheit zwischen diesem hervorglänzte.
    „Wollen wir rein?“, fragte er deshalb.
    „Aber sehr gern“, erwiderte Peer und beugte sich höflich vor.
    Daraufhin wandte sich Ben zum Eingang und hielt Peer die Tür auf, um ihm anschließend in den warmen Eingangsbereich zu folgen. Dort reichte er seine Eintrittskarte an zwei Studenten, die hinter einem simplen Schultisch saßen. Vor ihnen stand eine aufgeklappte Geldkassette. Er ließ sich einen Stempel auf den Handrücken drücken und wartete ein paar Meter weiter auf Peer. Der schien den Kartenabreißern noch irgendwas zu sagen, woraufhin sie kurz auflachten, bevor er Ben zur Treppe folgte. An ihr strömten die Studenten rauf und runter wie hektische Passanten in einer U-Bahnstation.
    „Lass uns erst mal hochgehen!“, erklärte Ben, griff nach dem Geländer und arbeitete sich die einzelnen Stufen aufwärts. Immer wieder musste er zur Seite weichen, als ihm andere Gruppen begegneten. Im oberen Stockwerk angekommen folgten sie einem langen Flur, der am heutigen Abend kaum etwas mit dem eines Universitätsgebäudes gemein hatte. Mit jedem Meter wurde die Musik lauter und das Licht bunter. Dann kamen sie an einem provisorisch aus Tischen und Stühlen zusammengebastelten Ausschank mitten im Flur an.
    „MOIN!“, wurden sie laut begrüßt, denn mittlerweile war die Musik so laut, dass man sich nicht mehr in normaler Lautstärke unterhalten konnte.
    Ben hatte keine Ahnung, was er nehmen sollte, und ließ Peer den Vortritt. Der bestellte zwei Bier. Aufgrund dieser Tatsache musste Ben schmunzeln. Dass Peer auch normal sein konnte, hatte er bis eben bezweifelt. Der Dunkelhaarige reichte ihm das Bier und stieß kurz mit ihm an. Dann setzte er die Flasche an seine Lippen und trank mehrere Schluck hintereinander. Sein Kehlkopf tanzte dabei elegant auf und ab und ließ Bens Gedanken abschweifen. Er verfing sich an Peers Aussehen und dachte kurz darüber nach, dass seine Chancen gut standen, später mit Peer zu vögeln. Doch kaum dass er diesen Gedanken zu Ende geführt hatte, riss er sich innerlich zur Vernunft und versuchte wieder klar im Kopf zu werden.
    Gemeinsam traten sie vom Tresen weg und blieben im vorderen Teil des Flurs stehen. Peer lehnte sich gegen die Wand. Ben stellte sich neben ihn.
    „Du riechst gut“, meinte Peer plötzlich.
    „Was?“ Ben war irritiert.
    „Die einen sagen, du siehst gut aus“, erklärte Peer, „und

Weitere Kostenlose Bücher