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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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durfte nicht lang anhalten. Alex blieb dicht vor ihm stehen, legte sich eine Hand vor den Mund und begann zu lachen – wie jemand, der sein eigenes Schicksal gerade mit größter Selbstironie verarbeitete.
    „Ben …“, lachte er und sah wahnsinnig dabei aus.
    Er schloss seine Augen und wandte den Blick ab. Als er sie wieder öffnete, nahm er seine Hand herunter und schüttelte fassungslos den Kopf. Er presste seine Lippen zusammen und sah zu Ben auf.
    „Der brave Musterpraktikant wagt sich noch mal hier her … macht sich die Mühe …“
    Ben blickte gekränkt zurück. Ihre erste Begegnung hatte er sich anders vorgestellt. Dass Alex sofort wieder damit beginnen würde, ihn zu beleidigen, war alles andere, als er erwartet hatte. Dennoch versuchte er sich Alex‘ Verhalten nicht zu Herzen zu nehmen. Offensichtlich war Alex betrunken und nicht ganz bei Sinnen. Nachdenklich musterte er den Blonden. Die kurzen Haare sahen plötzlich so sexy aus, dass er sich am liebsten auf ihn geworfen hätte, um sich fest an ihn zu drücken und ihm ins Ohr zu säuseln, wie sehr er ihn vermisst hatte. Doch das war das letzte, was er in diesem Moment tun konnte. Stattdessen trat er einen halben Schritt nach vorn, streckte seine Hand aus und zog Alex‘ Hemdkragen glatt. Als er wieder aufsah, stand er so dicht vor Alex, dass er dessen Atem auf seinen Lippen spüren konnte. Die Augen des Blonden glänzten silbern in der Dunkelheit. Ihre Blicke hafteten fest aneinander. Alex hob seine Augenbrauen. Er sah erwartungsvoll und zugleich unschuldig aus. Das Kribbeln in Bens Magen wurde größer. Die Luft schien zu knistern. Dennoch zog er seine Hand wieder zurück und senkte den Blick. Ein angespanntes Schweigen lag in der Luft und übte psychischen Druck auf ihn aus. Doch als er seinen Kopf nach wenigen Sekunden wieder hob, war Alex‘ kurzzeitige Unsicherheit verblasst. Dafür stahl sich ein arrogantes Grinsen auf seine Lippen. Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne und schüttelte erneut den Kopf. Ben blickte fragend zu ihm auf, wartete auf eine Erklärung für dessen Fassungslosigkeit.
    „Erst verpisst du dich einfach“, begann Alex schließlich, „und tauchst dann nach Belieben wieder auf?“ Er stockte, drehte seinen Arm und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Nach drei Monaten, zwei Wochen und drei Tagen?“, fragte er, als wäre das simple Ziffernblatt seiner Uhr ein Terminkalender.
    „Du hast die Tage gezählt?“, fragte Ben ungläubig.
    „Spielt das eine Rolle?“, entgegnete Alex.
    Ben trat wieder einen Schritt zurück und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    „ Ich war nicht derjenige, der sich verpisst hat“, verteidigte er sich. „ Du warst es.“ Er stockte und presste seine Zähne fest aufeinander. Die Erinnerungen schmerzten ihn. Er blickte Alex fest in die Augen.
    Alex starrte ausdruckslos zurück.
    „Du hast dich nicht mal verabschiedet“, fuhr Ben fort. „Und gemeldet hast du dich auch nie. Nur das eine Mal, als du via Telefon mit mir Schluss gemacht hast. Ziemlich pubertär, findest du nicht?“ Wieder pausierte er und gab Alex die Chance sich zu äußern. Doch der schwieg weiterhin. „Ich hab’ dir gefühlte hundert SMS geschrieben“, fuhr Ben fort, „… dich täglich angerufen. Aber du hast auf nichts reagiert.“
    Alex wirkte für kurzen Moment nachdenklich. Doch diese Mimik wich schon nach wenigen Sekunden einem fassungslosen Auflachen.
    „Und was genau willst du jetzt von mir hören?“, fragte er.
    Ben sah ihm fest in die Augen, versank förmlich in ihnen. Er wartete darauf, dass Alex seinem Blick auswich. Doch das tat der Blonde nicht. Jetzt kehrte wieder Sehnsucht in dessen Augen zurück. Seine heftigen Stimmungsschwankungen überforderten Ben. Er wusste nicht, wie er mit Alex umgehen sollte. Trotzdem trat er wieder ein Schritt nach vorn – wagte es aber nicht, den Blickkontakt abzubrechen. Das Kribbeln in seinem Inneren wurde so stark, dass es seinen Verstand betäubte. Er schluckte einmal kräftig und befeuchtete seine Lippen. Dicht vor Alex blieb er stehen, hob seine Hand ein weiteres Mal und streckte sie nach Alex‘ Gesicht aus. Stockend bewegte er sie nach vorn, war darauf gefasst, dass sein Versuch nach hinten losgehen könnte. Doch Alex wich nicht aus. Er wirkte unsicher und gewährte Ben einen Blick hinter seine Fassade. Ben erkannte ihn plötzlich wieder und musste fast darüber lächeln. Jetzt bewegte er seine Hand sicherer, legte sie auf Alex‘ Wange und kämmte

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