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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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auf der Parkplatzmitte stehen. Zahlreiche Autos umgaben ihn. Rote, schwarze, graue, dessen Besitzer sie abgestellt hatten, um etwas Wichtiges zu erledigen. Die Farben der Autos vermengten sich vor seinen Augen zu einem graubunten Gemisch. Alex wurde schwindelig. Und dann, ganz plötzlich, kehrte sein Verstand in ihn zurück. Ein Brennen jagte durch seine Glieder und ließ ihn erschrocken feststellen, was er Ben soeben angetan hatte. Er musste dringend zurück. So schnell wie möglich. Nervös tastete er nach seinem Handy, wollte es wieder einschalten, um sich bei Ben zu melden. Doch im selben Moment entzog ihm ein schwarzer Wagen die Aufmerksamkeit. Irritiert blickte er auf und beobachtete, wie der schwarze Mercedes viel zu schnell über den Parkplatz raste. Der Fahrer steuerte auf ihn zu. Alex wich zur Seite. Das Handy hielt er fest in seinen Händen. Der fremde Wagen fuhr an ihm vorbei, bremste dann quietschend und rollte anschließend rückwärts zu Alex zurück.
    Der Blonde stolperte ein paar Schritte nach hinten. Als er die getönten Scheiben des Wagens sah, stieg Panik in ihm auf. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Er wollte weglaufen, blieb aber unsicher stehen.
    Der Mercedes hielt, die Beifahrertür öffnete sich. Die Türen hinten ebenfalls. Es stiegen zwei Deutsche und ein schwarz gekleideter Südländer aus. Sie bewegten sich auf ihn zu. Alex taumelte noch weiter nach hinten. Er schaffte es nicht, die Szene, die sich unmittelbar vor seinen Augen abspielte, zu verarbeiten. Erst als die Kerle sich ihm immer weiter näherten, begriff er die Situation. Er umklammerte sein Handy, drehte sich zur Seite und rannte los. Die Typen zögerten nicht lange, sondern eilten wie programmierte Roboter hinter ihm her. Alex bekam kaum Luft, stolperte fast über einen kaputten Ast und bekam Probleme, sein Gleichgewicht zu halten. Er rannte weiter, zurück in die Dunkelheit, aus der er gekommen war. Hinter sich hörte er die laufenden Schritte der drei Männer, die sich zunehmend beschleunigten. Immer wieder drehte er sich zu ihnen um und vergewisserte sich nach dem Abstand. Dann rannte er weiter, sprang in Pfützen, die dreckig an ihm hochspritzten. Als er sich noch einmal umwandte, waren ihm die Typen schon dicht auf den Versen. Er drehte sich wieder zurück und wollte weiterlaufen, übersah dabei aber eine schlammige Stelle im Sand. Er rutschte nach vorn, kämpfte mit ausgestreckten Armen um sein Gleichgewicht und stürzte schließlich brutal zu Boden. Er schlug heftig auf. Sein Gesicht landete im Matsch. Sein Handy rutschte ihm aus der Hand und landete im Dreck. Sein linker Fuß hatte sich verdreht und schmerzte stechend. Mit letzter Kraft stützte er sich ab, wollte sich aufrichten, wurde jedoch im nächsten Moment am Nacken gepackt und zurück in den Dreck gedrückt. Seine Arme wurden nach hinten gerissen und mit Handschellen fixiert. Unter dem festen Druck bekam Alex kaum Luft. Der Schlamm lief ihm in Mund und Nase. Er wurde festgehalten. Einer der Dreien hockte sich neben ihn, hob sein Handy auf und warf ihm ein dreckiges Grinsen zu. Alex starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Er kannte den Typen. Er kannte ihn aus dem Quartier der Bande. Es war der Typ, der neben ihm in das alte Bild geschossen hatte, als er sich mit Diegos Pistole bewaffnet an Sams Tod hatte rächen wollen.
    „Na, wie gefällt dir das, gleich von drei Männern flachgelegt zu werden?“, fragte der Typ. Über seine linke Gesichtshälfte zog sich eine rote Narbe.
    Alex wand sich unter den festen Griffen und versuchte sein Gesicht aus dem Matsch zu drehen. Er ächzte vor Schmerz und schaffte es kaum, sich zu bewegen.
    „Was wollt ihr?“, fragte er. Die Panik in seiner Stimme war kaum zu überhören.
    Der Kerl mit der Narbe richtete sich wieder auf.
    „Helft ihm hoch!“, befahl er seinen Komplizen.
    Die beiden korpulenten Kerle gehorchten. Sie rissen Alex aus dem Matsch und zogen ihn zwischen sich.
    „Mann, lasst mich gehen! Ich besorg‘ das Geld!“, flehte Alex.
    „Schnauze!“, wurde er sofort angefahren.
    Alex wollte schreien, doch seine Kehle war wie zugeschnürt. Als er dann an dem Kerl mit der Narbe vorbeischaute, sah er ein altes Pärchen in ihre Richtung spazieren. Ein Gefühl von Hoffnung stieg in ihm auf. Doch der Typ folgte seinem Blick und riss ihn sofort aus den Fängen der beiden anderen. Er zog ihn vor sich und positionierte ihn mit dem Gesicht zur Elbe. Alex wusste, warum. So konnten die Passanten weder die Handschellen

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