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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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nicht. Ich möchte jemanden doch zumindest beim Vornamen nennen können, bevor ich ihm eine Übernachtung mit Frühstück anbiete. Vielen Dank.« Sie nahm den Kaffee. »Nein, jetzt mal im Ernst, wir haben uns gestern Abend erst kennen gelernt. Am Flughafen. Haben auf ein Taxi gewartet. Ich hatte ihn im Flugzeug gar nicht gesehen. Er war in Dublin auf einer Junggesellenparty und ungefähr genauso verkatert wie ich. Deshalb wollte er auch nicht mit dem Auto nach Hause fahren. Als wir in der Warteschlange ins Gespräch kamen, stellte sich heraus, dass er in Winterbrook wohnt, und da haben wir uns ein Taxi geteilt.«
    Sukie zog die Augenbrauen hoch. Ihre Erleichterung war von kurzer Dauer gewesen. So was war selbst für Milla eher ungewöhnlich, um nicht zu sagen ausgesprochen gewagt. »Und du hast ihn nicht mal nach seinem Namen gefragt? Womit er sein Geld verdient? Womöglich mit Mord, Vergewaltigung, Plünderei! Oder damit, Blondinen in Taxischlangen anzuquatschen, um ihnen ihre weltlichen Güter, ihre Bankkonten und vielleicht sogar den letzten Atemzug abzupressen?«
    »Ach Sukie, Süße.« Milla schüttelte den Kopf. »Du liest viel zu viele Räuberpistolen. Er war einfach nur ein Mitreisender, der eine helfende Hand brauchte.«
    Sukie sank auf den Stuhl gegenüber. »Na prima. Aber warum ist er hier? Warum ist er nicht im Taxi geblieben und nach Winterbrook weitergefahren? Es sind doch nur noch ein paar Kilometer bis dorthin.«
    Milla lächelte ihr grünäugiges »Schläfrige Katze«-Lächeln. Sukie seufzte. Sie selbst war mittelgroß, hatte ausgeprägte weibliche Rundungen, kurzes dunkles, widerspenstiges Haar und blaue Augen und hätte wer weiß was darum gegeben, so auszusehen wie Milla.
    »Als wir hier ankamen, schlief er tief und fest.« Milla zündete sich eine Zigarette an. »Wie ausgeknipst. Der Taxifahrer hatte keine Lust auf den Stress, ihn in Winterbrook alleine ausladen zu müssen, und hat uns deshalb beide hier rausgeworfen. Der arme Kerl schlief fast im Stehen, und da ich wusste, dass du noch nicht zurück warst, hab ich ihm dein Zimmer überlassen.«
    »War das nicht ziemlich riskant? Du kanntest ihn doch gar nicht!«
    Milla blies Rauch in Richtung Decke. »Wie ich schon sagte, er war so gut wie bewusstlos. Und der Taxifahrer hat sich aus dem Staub gemacht. Ich konnte ihn ja wohl schlecht draußen auf der Straße lassen, oder? Also habe ich ihn aufgeweckt, ihm einen Kaffee gemacht, den er nicht getrunken hat, ihn in dein Zimmer gelotst und, tja, das war’s auch schon …« Sie drückte die Zigarette aus. »Er ist doch ziemlich süß, findest du nicht?«
    »Ziemlich.« Sukie nahm einen Schluck Kaffee. »Überhaupt hätte ich merken müssen, dass er keine deiner Eroberungen sein kann. Er hat ein markantes Kinn.«
    »Pfui, wie gemein!« Milla räkelte sich und ließ dabei ein gutes Stück ihrer schlanken, gebräunten Taille sehen, dann gähnte sie wieder und sah dabei immer noch hinreißend attraktiv aus. »Ich stehe nicht nur auf aristokratische Trottel mit fliehendem Kinn.«
    »Tust du wohl. Es sei denn, du stehst gerade auf Börsenmakler mit scharfen Anzügen, noch schärferen Zungen und hochgestochenem Akzent.«
    »Eine Frau muss auf ein angemessenes Niveau achten.« Milla zuckte mit den Schultern. »Aus der Lohntüte eines Arbeiters ließe sich mein Lebensstil nicht finanzieren, Süße, wie oft muss ich dir das denn noch erklären?«
    Sukie verzog das Gesicht. Das löste noch immer nicht das Problem mit dem Fremden oben in ihrem Bett und dass sie wohl noch nie in ihrem ganzen Leben so schrecklich müde gewesen war.
    »So, und wie wolltet ihr zwei wieder zum Flughafen kommen, um eure Autos abzuholen? O nein – schau mich bloß nicht so an! Ich werde garantiert nicht die ganze Strecke für euch da rausfahren, um – oje!«
    Donnerndes Poltern aus dem Obergeschoss ließ das Cottage in seinen jahrhundertealten Grundfesten erbeben.
    »Ich glaube, er ist aufgewacht.« Milla sah stirnrunzelnd zur Decke. »Wahrscheinlich muss er aufs Klo. Klingt so, als ging’s ihm nicht gut.«
    »Nein.« Sukie biss sich auf die Lippen. »Wahrscheinlich nicht. Ich habe ihn eingesperrt.«
    »Du hast was ?« Milla lachte laut auf. »Sukie, du bist echt einmalig! Dann solltest du wohl besser hochgehen und ihn rauslassen, meinst du nicht? Und zeig ihm schön schnell den Weg zum Badezimmer.«
    Als Sukie am oberen Ende der engen, verwinkelten Treppe angekommen war, hämmerte der Mann von innen gegen ihre Schlafzimmertür. Sie

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