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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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möchte kurz mit dir sprechen.«
    »Hi, Sophie«, sagte sie.
    »Annajane, Tante Pokey sagt, du hast gestern bei ihr im Haus geschlafen.«
    »Das stimmt«, bestätigte sie vorsichtig.
    »Das ist ungerecht!«, rief die Kleine. »Petey und Denning und Clayton haben den ganzen Spaß. Ich will, dass du auch mal bei uns schläfst!«
    »Heute aber nicht«, sagte Annajane. »Vielleicht das nächste Mal, wenn dein Daddy unterwegs ist. Dann kann ich rüberkommen, und wir machen uns einen schönen Abend. Nur wir Mädels! Was hältst du davon?«
    »Du sollst aber heute kommen.«
    »Heute Abend geht es nicht, meine Süße«, sagte Annajane. »Du musst morgen wieder zur Schule und ich zur Arbeit.«
    »Aber Letha hat gesagt, ich muss morgen nicht zur Schule, weil ich operiert wurde.«
    Annajane verdrehte die Augen angesichts Sophies Logik. »Das habe ich vergessen. Aber ich muss trotzdem zur Arbeit. Wir holen das bald nach. Okay?«
    »Na gut«, sagte Sophie widerstrebend.
    Annajane reichte das Handy Mason zurück und konnte ihr Gähnen kaum unterdrücken. »Apropos ab ins Bett. Ich mache besser auch langsam Schluss. Letzte Nacht habe ich nicht viel Schlaf bekommen, und morgen wird, glaube ich, noch mal ein richtig anstrengender Tag.«
    »Wir müssen noch über eine Sache reden«, sagte Mason mit leiser Stimme. »Es geht um … um Celia.«
    Vorsichtig stellte Annajane ihr Weinglas ab. »Ich höre.«
    »Zuerst müssen wir über uns reden«, sagte er. »Letztens hast du zu mir gesagt, dass es kein Wir gibt. Dass das nicht möglich wäre. Aber dann hast du die Verlobung mit Shane gelöst. Irgendwie passt das alles nicht richtig zusammen, Ananjane.«
    Sie lächelte schief. »Dasselbe könnte ich auch über dich behaupten.«
    »Ich möchte dich etwas fragen«, sagte Mason und beugte sich vor, so dass seine Knie ihre unter dem Tisch berührten. »In einer perfekten Welt – wenn wir uns nicht getrennt hätten, wenn es keinen Shane und keine Celia gäbe –, wären wir da deiner Meinung nach noch zusammen?«
    »Nein«, sagte sie.
    Er machte ein langes Gesicht.
    »Ich weiß, die Antwort wolltest du nicht hören. Ich denke nur, dass unser beider Leben so aus der Spur geraten ist, dass wir es wahrscheinlich nicht geschafft hätten – auch ohne die Dinge, die schließlich zur Trennung führten. Deine Familie, meine Familie, unsere Arbeit, unser Egoismus, unser Stolz und unsere Unsicherheit, mit all diesen Dingen mussten wir zurechtkommen. Ich weiß nicht, wie es bei dir war, aber ich habe das Gefühl, dass ich erst jetzt so langsam dahinterkomme, wie man sich erwachsen verhält. Ich bin also vielleicht erst jetzt richtig bereit, eine reife, gleichberechtigte Beziehung zu führen.« Sie lachte. »Dem steht natürlich eins im Wege.«
    »Celia.«
    Annajane zuckte mit den Achseln.
    »Ich kann nicht …«, begann er und hielt dann inne. »Egal, was passiert – ich möchte, dass du weißt, dass ich dich liebe. Immer geliebt habe. Das hat sich nie geändert. Glaubst du mir das?«
    »Ich denke schon.« Ihr Puls schlug schneller. Sie schielte zu ihm auf und sah schnell beiseite.
    »Nein, das reicht nicht«, sagte Mason, nahm ihre Hand und schaute ihr tief in die Augen. »Es ist mir wichtig, dass du verstehst, dass es Dinge gibt, die sich meiner Kontrolle entziehen. Situationen …«
    Annajane hob das Kinn. »Warum sagst du mir nicht einfach klipp und klar, was los ist?«
    »Sie ist schwanger«, erklärte Mason.
    Annajane griff zu ihrem Weinglas und trank langsam. Sie hörte das Summen der Stimmen um sich herum, sie roch die brutzelnden Steaks, die an den Nebentisch gebracht wurden, sie hörte den leisen Jazz aus den Lautsprechern, spürte die Brise, die durch die Wedel der Farnbüsche neben ihrem Tisch strich. Ein kleiner Teil ihres Gehirns registrierte diese Dinge und verarbeitete sie. So fühlte ich mich an dem Abend, als ich erfuhr, dass ich den Mann, den ich liebe, niemals bekommen würde. Ich trank diesen Wein und aß dieses Essen und würde nie mehr diese Dinge sehen, riechen oder schmecken können, ohne an diesen Abend zu denken .
    »Und was machst du jetzt?«, fragte Anajane und stellte das Weinglas ab, weil ihre Hand zu zittern begann. Sie legte die linke Hand auf die rechte, damit es aufhörte.
    »Ich weiß es noch nicht«, sagte Mason. »Sie hat es mir erst heute Morgen gesagt.«
    Annajane biss sich auf die Lippe und sah beiseite. »Und sie ist sich ganz sicher.«
    »Sie behauptet es zumindest«, sagte Mason verbittert. »Zuerst konnte ich

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