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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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bevor sie es von jemand anderem hört. Sie weiß, dass ihre leibliche Mutter in Florida lebt und sich nicht um sie kümmern kann, dass sie deshalb bei uns ist. Sie hat ein Foto von Kristy, aber bisher hat sie noch nicht viele Fragen nach ihr gestellt.«
    »Hörst du manchmal von Kristy?«, fragte Pokey.
    »Nein«, erwiderte Mason. »Nachdem ihre Mutter gestorben und Kristy umgezogen ist, haben wir irgendwie den Kontakt verloren. Als ich das letzte Mal mit ihr gesprochen habe, vor gut zwei Jahren, hatte sie wieder geheiratet. Ihr neuer Mann ist ihr Vorgesetzter bei der Autovermietung, und er weiß Bescheid über Sophie. Ich denke, das ist ganz gut so. Das bringt ein bisschen Stabilität in ihr Leben.«
    »Und sie hat nie darum gebeten, Sophie sehen zu dürfen?«, fragte Pokey kopfschüttelnd. »Das kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Annajane zu. »Aber ich habe ja auch nicht solche Sachen erlebt wie sie.«
    »Kristy weiß, wie sie mich erreichen kann«, sagte Mason.
    »Mason …« Pokey spielte mit ihrem Strohhalm. »Fandest du Mamas Reaktion heute irgendwie komisch?«
    »Sie war fuchsteufelswild, weil Dad ihr keinen Anteil an der Firma hinterlassen hat. Ich finde es verständlich, dass sie verletzt ist«, sagte er. »Wir sind wohl alle davon ausgegangen, dass sie eine Mehrheitsbeteiligung erhält. Stattdessen hat er sie ganz rausgenommen. Ich war baff. Du nicht?«
    »Doch, schon«, stimmte Pokey zu. »Aber wenn man mal richtig drüber nachdenkt, hat sich Mama nie groß dafür interessiert oder daran beteiligt, was in der Firma los war. Und wir wussten alle, dass er die Leitung an Davis und dich weitergeben würde. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es ein bisschen dauern wird, bis ich das alles verdaut haben werde.«
    »Für uns alle«, sagte Annajane. »Stell dir vor, du findest heraus, dein Mann hat ein Kind mit einer anderen Frau – das aber als dein Enkelkind aufgewachsen ist!«, sagte Annajane. »Das ist doch ein Riesenschock.«
    Die Kellnerin brachte das Essen, und Pokey seufzte glücklich beim Anblick ihres Club Sandwiches mit Pommes. Sie tauchte eine Pommes in den Pappbecher mit Ketchup und begann zu essen. Annajane griff über den Tisch und bediente sich ebenfalls bei den Pommes.
    »Ich frage mich«, sagte Pokey zwischen zwei Bissen, »ob es wirklich so ein großer Schock für Mama war, dass Daddy sie betrogen hat.«
    »Meinst du, sie wusste es?«, fragte Annajane.
    »Die beide waren fünfundvierzig Jahre miteinander verheiratet«, erinnerte Pokey sie. »Sallie war nie naiv. Ich weiß bloß nicht, ob sie es einfach nicht wissen wollte, oder ob sie es wusste und lieber nicht hinsah.«
    »Das werden wir wohl niemals herausbekommen«, sagte Mason.

50
    Annajane traf Voncile im Pausenraum, wo sie ihr Mittagessen an einem kleinen Tisch in der Ecke einnahm; ein Thunfischsandwich aus säuberlich geschnittenem weißem Brot, dazu eine große Dillgurke in einer kleinen Tüte und ein kleines Döschen voller Babymöhren. Zwei Fahrer saßen an dem Tisch in der anderen Ecke und unterhielten sich über die Vorteile von Ford gegenüber Chevy.
    »Annajane!« Voncile winkte sie herüber. Das Gesicht der Frau verzog sich zu einem breiten Lächeln. Ihr Haar war frisch gefärbt und gelockt, sie trug ein zurückhaltendes dunkelblaues Kleid aus Rayon.
    »Mason hat mir von eurer guten Nachricht erzählt«, sagte sie leise. »Gelobt sei der Herr!«
    »Danke, Voncile.« Annajane drehte den Verlobungsring, so dass man den Stein sehen konnte. »Wir machen es noch nicht öffentlich, aber Mason konnte es nicht erwarten, es dir persönlich zu sagen.«
    »Er grinste von einem Ohr zum anderen, als er am Montagmorgen ins Büro kam«, sagte Voncile. »Ich weiß nicht, wann ich ihn je so glücklich gesehen habe.«
    Annajane lachte. »Ich bin selbst ziemlich glücklich, um ehrlich zu sein.«
    Seufzend schüttelte Voncile den Kopf. »Diese Celia hat mich wirklich getäuscht. Ich dachte tatsächlich, sie wäre das netteste, süßeste Mädchen, mit dem Mason je zusammen war – abgesehen von dir natürlich.«
    »Sie hat viele Menschen getäuscht«, bemerkte Annajane.
    »Und sie hat zum Abschied einen hübschen Scheck bekommen«, sagte Voncile ungehalten. »Manche Menschen haben kein Schamgefühl.«
    »Kann sein«, erwiderte Annajane. Die beiden Lkw-Fahrer packten ihre leeren Tüten zusammen und warfen sie auf dem Weg nach draußen in den Müll.
    »Sag mal, Voncile«, begann Annajane betont beiläufig. »Wusstest

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