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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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unterschiedlich. Wir wollen unterschiedliche Dinge. Ich meine, du wohnst nicht gerne in einer Kleinstadt wie Passcoe, du kannst meinen Wagen nicht ausstehen, außerdem hasst du meine Schwester, na ja, eher ist sie ja diejenige, die dich hasst, aber du bist nie so richtig warm geworden mit Pokey …«
    Er schwadronierte, suchte lächerliche Ausreden, und das war normalerweise nicht sein Stil. Andererseits war er noch nie in einer solchen Situation gewesen, wer also wollte es ihm verübeln?
    Zärtlich legte Mason die Hand auf Celias Arm. »Celia, ich weiß, dass das jetzt ziemlich mies ist, aber glaub mir, irgendwann wirst du mir zustimmen, dass es nur zu unser beider Besten ist, wenn wir das mit der Hochzeit nicht durchziehen. Das hätte nie funktioniert mit uns.«

    Celia schob seine Hand fort und verließ die Küche. Sie warf sich auf das Sofa im Wohnzimmer und verbarg ihr Gesicht in den Kissen.
    Das ging alles zu schnell. Sie musste innehalten und überlegen. Die Hochzeit absagen? Nur weil Mason und sie ein bisschen zankten, nur weil er sich besoffen hatte, sentimental wurde und seine jämmerliche Ex aus Mitleid gebumst hatte? Oh, nein. Nicht mit mir, dachte Celia. Das würde sie nicht zulassen. Mason gehörte ihr, sie würde ihn nicht kampflos aufgeben. Sie hatte einen Plan, ihr ganzes Leben hatte sie sich zurechtgelegt, und sie wollte verdammt sein, wenn sie den nun aufgab und wieder zu ihren erbärmlichen, betrügerischen Schwestern in der Sozialwohnung oben in Nebraska zurückkehren müsste. Aber wie sollte sie Mason zurückgewinnen, wenn er überzeugt war, noch immer in jemand anders verliebt zu sein?
    Sie kannte Mason besser als er sich selbst. Sie wusste, was ihm wichtig war. Ehre. Loyalität. Treue. Familie. Anstand. Dafür lebte er.

    Stoisch trottete Mason ins Wohnzimmer. Gerade als er sich eingeredet hatte, sie seien mit dieser unendlichen Geschichte durch, wurde es sogar noch schlimmer. Am besten wäre es wohl, wenn er einfach den Mund hielt und ging, damit sie sich ausheulen konnte. Aber vielleicht auch nicht.
    Er setzte sich aufs Sofa und rieb Celia über den Rücken. »Hey«, sagte er leise. »Es tut mir echt leid.«
    Sie schaute zu ihm auf, und ihre Gesichtszüge wurden weich. »Ich wusste es«, flüsterte sie. »Im tiefsten Herzen wusste ich, dass diese Hochzeit, diese Ehe, zu gut ist, um wahr zu sein. Ich wusste, dass jemand wie du sich niemals wirklich in jemanden wie mich verlieben kann.«
    Selbst wenn ihr die Tränen über das Gesicht rannen, sah Celia noch umwerfend aus. Ihr Haar war nicht zerzaust, ihre Nase lief nicht, ihre Schminke war nicht verschmiert. Es war kaum zu fassen.
    »Aber ich dachte, wenn ich es mir nur genug wünschen würde, dann würde es geschehen«, sagte sie traurig. »Und wir waren so nah dran.«
    Er kam sich wie ein Schuft vor. Ein Idiot. Der letzte Arsch.
    »Das ist nicht deine Schuld«, sagte er und kniete sich ungelenk neben sie auf den Boden, damit sein Gesicht auf einer Höhe mit ihrem war. »Mach dir keine Vorwürfe.«
    Celia schniefte laut. »Nein. Es liegt an mir. Ich bin zu ehrgeizig. Das war schon immer so. Keine Ahnung. Vielleicht weil wir so oft umgezogen sind, als ich klein war, oder weil ich ein Einzelkind war, habe ich immer gedacht, wenn ich nur nett und freundlich zu allen bin und versuche, es allen recht zu machen, dann mögen sie mich auch. Und ich habe gedacht, wenn ich mich richtig anstrenge, mehr als die anderen, dann habe ich auch Erfolg. Als ich nach Passcoe kam, dachte ich, das wäre auch nur eine kurzfristige Sache. Ich hatte meine Firma verkauft, musste niemandem etwas beweisen. Aber dann lernte ich dich kennen und … verliebte mich.«
    Sie setzte sich auf und tupfte sich das Gesicht mit dem Saum ihres Tennisoberteils ab. »Dabei wollte ich das gar nicht. Ich bin so dumm. So naiv. Ich dachte wirklich, wir könnten es zusammen schaffen. Das mit Quixie. Dass wir uns zusammen ein neues Leben aufbauen könnten.«
    »Das dachte ich auch«, gab Mason zu. Er setzte sich neben sie aufs Sofa, nahm ihre Hand und drückte sie. »Das habe ich mir für uns gewünscht.«
    Celia versuchte zu lächeln. »Ich mache dir keinen Vorwurf, dass du lieber Annajane willst statt mich.« Wieder traten ihr Tränen in die Augen. »Sie ist lieb, und du kennst sie schon seit Ewigkeiten. Wenn ihr das doch nur früher zwischen euch geklärt hättet. Bevor ich herkam und mich in dich verliebte, und dann Sophie und deine Mutter … O Gott. Sallie war immer so wundervoll zu

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