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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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mir. Wie meine eigene Mutter, wenn sie noch leben würde.«
    Mist , dachte Mason. Sallie. Sie himmelte Celia an. Was würde sie nur zu dieser bizarren Wendung der Dinge sagen? Seine Schläfen begannen zu pochen. Was hatte er bloß angerichtet?
    Celia tätschelte sein Knie, damit er sich beruhigte, wodurch er sich aber tatsächlich nur schlechter fühlte.
    »Keine Sorge«, sagte sie mit bebender Stimme. »Ich mache keine große Szene mehr. Es tut mir leid, dass ich nicht lockergelassen habe. Ich weiß nicht, was über mich kam. Vielleicht sind es die Hormone.«
    »Du hattest jedes Recht, dich aufzuregen«, sagte Mason. »Und wenn du mich schlagen willst oder so, dann gehe ich in die Garage und hole dir einen Schraubenschlüssel. Oder einen Wagenheber.«
    »Wenn ich glaubte, dass es etwas ändern würde, würde ich das sogar machen.« Sie ließ sich rücklings in die Sofakissen fallen.
    »Hasst du mich nicht?«, fragte Mason vorsichtig.
    »Nein«, seufzte sie. »Müsste ich eigentlich, aber tue ich nicht.«
    »Falls dir das irgendwie hilft: Annajane will mich gar nicht zurück«, sagte Mason düster.
    Celia sah ihn mit ihren großen, leuchtenden Augen an. »Nein?«
    »Nein. Sie sagt, es sei alles ein Fehler gewesen. Sie würde diesen Shane wirklich lieben. Sie meint, wir wären beide einfach nur … verwirrt gewesen.«
    »Mason!« Celia krallte die Finger in seine Schulter, ihre Nägel gruben sich in sein Fleisch. »Stimmt es denn, was Bonnie Kelsey gesagt hat? Dass ihr zwei Sex hattet?«
    »Nein!«, rief er. »Das war nur dummes Herumgefummel.«
    »Du sagst, Annajane will dich nicht zurück. Aber was ist mit dir? Was willst du?«
    »Gott, ich weiß überhaupt nichts.« Er sah sie an. »Nur dass ich dir nicht noch mehr wehtun will. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich alles so verbockt habe.«
    »Was wird aus uns?« Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. »Was geschieht mit uns? Mit unseren Plänen?«
    Es gibt kein ›Uns‹, hatte Annajane noch vor wenigen Stunden zu ihm gesagt. Das hatte sie sehr deutlich gemacht. Es gab kein Zurück. Was bedeutete das? Liebe den, der bei dir ist?, fragte sich Mason.
    Er sah Celia an und wischte mit der Fingerspitze die letzte Träne fort, die ihre Wange hinunterrollte. »Ich weiß es nicht, vielleicht gehen wir ein bisschen auf Abstand und versuchen herauszubekommen, was wir beide wirklich wollen. Lassen es ein bisschen langsamer angehen. Wir können doch Freunde bleiben, oder?«
    »Freunde?« Sie lachte zittrig.
    »Ja, richtig gute Freunde«, sagte Mason. »Du bedeutest mir immer noch etwas, Celia.«
    Sie griff nach seiner Hand. »Meinst du das ernst, Mason? Ist es mit Annajane wirklich vorbei?«
    Sein Gesicht verdunkelte sich. »Ja, ist es.«
    »Gott sei Dank«, sagte sie voller Inbrunst. »Denn es gibt noch etwas anderes. Eigentlich wollte ich es dir nicht so nebenbei sagen. Ich wollte bis nach der Hochzeit warten. Ich wusste nicht, was du davon halten würdest, aber jetzt muss ich es dir sagen, Mason.«
    Irgendwie wusste er, was als Nächstes käme, noch bevor sie die Worte aussprach. Furcht rollte über ihn hinweg.
    »Ich bin schwanger«, sagte Celia. »Mason, wir bekommen ein Kind.«

21
    Als Mason acht Jahre alt war, stibitzte er mit seinem Freund Stevie Heckart dessen älterem Bruder eine Packung Feuerwerkskörper und Streichhölzer. Mit den Fahrrädern fuhren sie hinaus zum geheimen See und legten die Böller auf den Anleger. Es war Winter, niemand war in der Nähe. Eine Weile hatten sie Spaß daran, die Knaller anzuzünden und in den See zu werfen. Doch dann wurde es ihnen langweilig, und sie suchten nach einem größeren Nervenkitzel, einem lauteren Knall. Im Bootshaus fanden sie eine rostige Kaffeedose voller Nägel. Sie leerten die Nägel aus, steckten eine ganze Packung Feuerwerkskörper hinein und zündeten sie an. Nach der darauf folgenden Explosion konnte Mason mehrere Minuten lang nichts hören, es klingelte ihm in den Ohren.
    Genau so fühlte er sich nun, nachdem er gehört hatte, dass Celia schwanger war. Es war so, als wären ihre Worte aus der Tiefe eines Brunnens gekommen, durch eine Wand aus Wasser.
    Celia packte ihn am Arm. »Sag bitte was! Sag mir, dass du genauso glücklich bist wie ich. Denn ich bin, ehrlich gesagt, absolut selig. Endlich habe ich eine eigene Familie.«
    Zu geplättet, um etwas zu sagen, starrte Mason sie wortlos an.
    »Mason?« Celia schüttelte seinen Arm.
    »Ich dachte, du würdest verhüten«, sagte er, als sein Hirn langsam wieder

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