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Sommerrot

Sommerrot

Titel: Sommerrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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über Tinos Brust.
    « Ich würde mir gerne mal dein Reich ansehen!»
    Als ich beide Arme um ihn schlinge, um seinen R ücken einzucremen, küssen wir uns zärtlich.
    Wir ziehen uns wieder an, aber ich lasse den noch immer feuchten Slip weg, was Tino damit kommentiert, dass seine Zungenspitze langsam über die Oberlippe fährt. Wir lachen beide, aber wir können unser Liebesspiel nicht ewig fortsetzten. Die Welt um uns herum dreht sich weiter und wir müssen etwas essen. Tino hält meine Hand, als wir gemeinsam zum Aufzug gehen.
    « Bist du mir immer absichtlich am Aufzug ausgewichen?», frage ich.
    « Ja! Mit dir darin eingesperrt zu sein und immer die Erinnerung unseres ersten heißen Zusammentreffens im Kopf zu haben, erforderte ein hohes Maß an Selbstbeherrschung, dich nicht abermals zu überfallen», grinste Tino , als wir dieses mal zusammen die Kabine betreten und uns auf dem Weg nach unten leidenschaftlich küssen. Viel zu schnell öffnet sich unten die Aufzugtür. In Tinos Auto muss ich ihn immer wieder ermahnen, auf den Verkehr zu achten, anstatt Küsse auf mir zu verteilen. Als Timon den BMW gerade vor meinem Haus parkt klingelt sein Smartphone und er zieht es aus seiner Jackentasche.
    « Ja?» Tinos Strahlen weicht einem ernsten Ausdruck in seinem Gesicht. «Wie schlimm ist es?» Pause «In welchem Krankenhaus?» Pause «Ich komme sofort!» Er legt auf und sieht mich traurig an.
    « Es tut mir so leid! Meine kleine Schwester hat sich den Arm gebrochen. Sie ist erst neun und seit unsere Eltern gestorben sind weint sie immer so viel, wenn irgend etwas passiert.»
    Ich nicke mitleidig.
    «Natürlich gehst du zu ihr. Wer kümmert sich denn jetzt gerade um sie?»
    « Meine Großeltern und zum Glück haben wir ein Kindermädchen, das sie sehr liebt. Aber ich bin für sie so etwas wie ein Vaterersatz, zumindest in Notsituationen und sie hört gar nicht mehr auf zu weinen.»
    Ich bemerke einen feuchten Glanz in Tinos Augen und sp üre, dass auch seine eigene Trauer um seine Eltern an die Oberfläche brodelt.
    « Dann mach, dass du zu deiner Schwester kommst. Ich warte hier auf dich»
    Will ihm einen fl üchtigen Kuss auf den Mund drücken, aber er umfasst meinen Kopf und drückt seine Lippen leidenschaftlich auf meinen Mund. Seine Zunge teilt meine Lippen und wir küssen uns feurig. Ich stoße ihn lächelnd zurück.
    « Später! Fahr jetzt zu deiner Schwester! Ich warte hier auf dich!»
    Ich steige rasch aus dem Auto aus, damit er mich nicht wieder festhalten kann, auch wenn mein Innerstes widerstrebt, sich auch nur einen Millimeter von Tino zu entfernen. Ich winke ihm zu, als er laut hupend davon saust.
     
    Betr üger
    Fr öhlich beschwingt steige ich die Treppenstufen zu meinem Haus hinauf –du es liegt am Hang. Mira ist noch nicht wieder zurück, aber sie hat eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.
    « Hallo Lena,
    da du dich nicht mehr bei mir gemeldet hast, nehme ich an, dass alles auf ganzer Linie super gelaufen ist und endlich auch den Weg ins Bett deines überaus gutaussehenden Chefs gefunden hast!
    Wenn du wieder von deiner Wolke Sieben zur ückgekommen bist, melde dich doch zur Abwechslung mal bei deiner besten Freundin!»
    Ich w ähle Miras Nummer.
    « Hallo Lena, ich bin gerade mitten im Seminar. Sag mir nur kurz, ob ich Recht hatte!», flüstert sie in ihr Handy.
    « Du hattest wie immer Recht!»
    « Genial! Ich muss auflegen! Der Seminarleiter funkelt mich schon böse an.»
    « Tschüss, bis morgen!»
    « Tschüssi!»
    Ich bereite mir ein Brot zum Fr ühstück und singe dabei ein selbst erfundenes Quatschlied. Gut, dass niemand zuhört, denke ich. Nachdem ich mein Brot verdrückt habe, muss ich gähnen. Ich habe in der Nacht nicht allzu viel Schlaf abbekommen und beschließe mich hinzulegen, um fit zu sein, wenn Tino wiederkommt. Die Klingel des Hauses ist so laut, dass sie mich sicherlich weckt, falls ich einschlafe. Ich lege mich hin und es dauert tatsächlich nicht lange, bis ich in tiefen Schlaf falle.
     
    Ich wache auf von Geräuschen im Haus. Jemand geht die Treppe hinauf und stellt etwas ab. Mira kann es nicht sein. Ich halte den Atem an. Wer ist da im Haus? Die Schritte entfernen sich wieder. Ich setzte mich in meinem Bett auf und lausche. Ich höre nichts mehr. Als ich aufstehe, fällt mein Blick aus dem Fenster und ich erstarre. Marcus schleppt einen Koffer die Treppen hoch und unten an der Straße stapelt sich noch mehr Gepäck. Unbändige Wut macht sich in mir breit.

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