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Sommersonne

Sommersonne

Titel: Sommersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catt Ford , Uta Stanek
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band. Er beugte sich über mich und küsste meine Wange.
    »Hey, Dornröschen. Ich muss zurück zur Arbeit. Ich ruf dich an.«
    »Hm-hm«, murmelte ich verschlafen.
    Er küsste meine Schulter, dann war er verschwunden. Ich hörte nicht einmal mehr, wie er seinen Wagen anließ.
     
    Als das Telefon dieses Mal klingelte, ging ich nicht dran. Meine Handynummer hatte ich Russ nicht gegeben. Natürlich hatte er auch nicht danach gefragt. Ich schlug den Namen Seavers in dem dünnen örtlichen Telefonbuch nach. Dort stand hinter seinem Namen eine Nummer. Ich rief sie nicht an.
    Ich war mir nicht sicher, was genau ich von dieser ganzen Sache halten sollte. Ich hatte den untrüglichen Eindruck, dass Russ mehr wollte, als ich ihm geben konnte, und ich brauchte etwas Zeit, um darüber nachzudenken.
    Am Samstag trieb mich das Telefon, das zuverlässig alle halbe Stunde klingelte, aus dem Haus. Es war einer dieser grauen Tage, die es manchmal hier oben am See gab; Tage, an denen es vielleicht regnen konnte, vielleicht aber auch nicht. Ich nahm das Kanu und ruderte damit raus.
    Ich brauchte einfach etwas Zeit für mich, einen Ort, an dem das Telefon nicht klingelte und Russ nicht überraschend mit seinem Auto in der Einfahrt auftauchen konnte.
    Ich war nicht blöd. Ich wusste, dass es hierbei um Allan ging. Er war der erste und einzige Mann, in den ich jemals verliebt gewesen war. Belassen wir es einfach dabei, dass es ziemlich böse geendet hatte und mich nicht gerade dazu animierte, es noch einmal zu versuchen.
    Was auch immer seine Fehler in dieser Sache gewesen waren, ich war mir nur zu genau meiner Rolle bewusst, die ich in dem Debakel gespielt hatte. Immerhin war ich derjenige gewesen, der einverstanden gewesen war, mit ihm auszugehen, und damit hatte ich einen ziemlich lausigen Geschmack in meiner Männerwahl bewiesen. Anschließend hatte ich, trotz allem, was zwischen uns passiert war, in der Beziehung festgehangen.
    Ich konnte meinen eigenen Instinkten einfach nicht mehr vertrauen. Mit oberflächlichen Ficks, bei denen ich einen Kerl nie mehr als ein- oder zweimal traf, war ich besser dran. Ich war gut darin, die Dinge zu beenden, bevor sie zu sehr an Bedeutung gewannen. Und ich hatte so eine Ahnung, dass es an der Zeit war, Russ abzuschießen. Andernfalls könnte die Sache hässlich werden.
    Ein Wassertropfen auf meiner Wange ließ mich den Blick nach oben in den Himmel richten. Offensichtlich hatte er sich am Ende doch noch dazu entschlossen, es regnen zu lassen. Ich wendete das Kanu und paddelte zurück, war aber trotzdem durchnässt, bevor ich den Steg erreicht hatte.
    Ich vertäute das Kanu und verstaute das Paddel im Bootshaus, ehe ich ins Haus verschwand. In der Hoffnung, das Telefonklingeln damit zu übertönen, nahm ich eine lange, heiße Dusche.
     
    ***
     
    Fest in die Decke gewickelt, wachte ich verschwitzt auf. Ich befreite mich von der Decke, indem ich sie zur Seite warf, und setzte mich auf. Mein Kopf drehte sich und ich fing an, zu zittern, obwohl ich immer noch das Gefühl hatte, zu verbrennen.
    Ich stolperte ins Badezimmer, um einen Blick in den Spiegel zu werfen. Ich sah scheiße aus. Und ich fühlte mich noch schlimmer. Irgendwie schaffte ich es, eine Tasse Instant-Hühnersuppe in der Mikrowelle zu erhitzen und etwas davon hinunterzuschlucken, bevor ich auf der Couch zusammenbrach.
    Zurück nach oben zu gehen, war keine Option. Es war besser, in der Nähe der Küche zu bleiben, und außerdem gab es hier unten auch ein Badezimmer. Zum Geräusch des klingelnden Telefons driftete ich langsam in den Schlaf.
    Als ich das nächste Mal aufwachte, hatte sich Russ über mich gebeugt und eine Hand auf meine Stirn gelegt.
    »Wie bist du reingekommen?«, fragte ich benommen.
    »Du hast die Türen nicht abgeschlossen«, antwortete er. »Warst du die ganze Zeit krank?«
    »Welche Zeit?«
    »Das nehme ich als ein Ja.« Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Meinst du, du musst zu einem Arzt?«
    »Ist nur eine kleine Sommergrippe.« Ich zog mich hoch und lehnte mich nach hinten gegen die Lehne, als mein Kopf zu hämmern anfing. »Der Arzt würde mir auch nur sagen, dass ich mich ausruhen und genügend Flüssigkeit zu mir nehmen soll.«
    »Okay, stimmt. Das kriege ich hin. Brauchst du irgendwas?«
    »Zum Beispiel?«
    »Ginger Ale? Hühnersuppe? Eine Rückenmassage?«
    »Keine Ahnung.«
    Russ lächelte mich an und es war, als würde die Sonne aufgehen. Es gab mir das Gefühl, als könnte ich das hier

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