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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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jetzt ist Arrow für Anliegen jeder Art zuständig.“
    Die Elfe musterte sie erwartungsvoll und Arrow war beeindruckt. Selbst Dewayne hatte es schwer, das Vertrauen der Nyriden zu gewinnen, obgleich er zur Hälfte einer von ihnen war. Abgesehen von seinem Perseiden gab es dafür jedoch keine Anzeichen, denn ihr Bruder war mit ganzem Herzen ein Elf, hochnäsig, voller Sarkasmus, eitel und listig ohne rot zu werden. Das alles waren Gründe, warum sich Elfen allgemein nicht sonderlicher Beliebtheit erfreuten. Neve jedoch, die durch und durch elfischen Blutes war, schien offenbar als verantwortliche Person akzeptiert zu werden. Allerdings haftete ihrer Persönlichkeit auch kaum etwas Elfenhaftes an. Vielleicht hatte Arrow die Situation falsch eingeschätzt und die Abneigung ihrem Bruder gegenüber rührte gar nicht aus Vorurteilen seine Art betreffend her, sondern einfach daher, dass er zumeist die Unfreundlichkeit in Person war. Dennoch gab es auch eine andere Seite an ihm, eine, die kaum jemand kannte. Doch diejenigen, denen er sie offenbart hatte, waren davon so verzaubert, dass sie ohne zu zögern ihre Hand für ihn ins Feuer legen würden.
    „Bevor ihr das Schloss verlassen dürft, muss ich noch etwas erledigen“, sagte Arrow. „Etwas, das ich schon längst hätte tun sollen.“

    Am Abend erwartete die Schlossbewohner eine reich gedeckte Tafel mit allem, was das Herz begehrte. Bon hatte einige Strapazen auf sich nehmen müssen, um die Köstlichkeiten aufzutreiben, und dank der Anwesenheit einer ganz bestimmten Elfe war es zudem auch noch möglich, einen alten Laib Brot wie einen frisch duftenden Kuchen und ein großes Blech Seetang wie einen saftigen Schweinebraten erscheinen und schmecken zu lassen. Die Früchte, der Fisch und die übrigen Naschereien waren allerdings echt und Arrow wagte nicht zu fragen, wie der Riese an diese Dinge gekommen war. Gleichzeitig mit diesem Abend wurde aber auch eine alte Tradition neu eingeführt, denn die Bewohner waren nun so zahlreich, dass jeder Versuch, das Essen im Schloss einzunehmen, kläglich gescheitert wäre. Zwar gab es im Innern einige große Räume, doch es war nie dafür erbaut worden, um gesellschaftliche Anlässe darin abzuhalten, sondern diente lediglich immer als Rückzugsmöglichkeit. Schauplatz des großen Ganzen war von jeher die Natur, wenngleich sie im Moment auch nicht annähernd so attraktiv anmutete wie zu den Glanzzeiten dieses Ortes.
    Nachdem sich alle an den Tischen eingefunden und mit dem Speisen begonnen hatten, war der Moment gekommen, einige Worte zu sagen. Arrow mochte derlei Reden nicht, denn sie wirkten zumeist künstlich, aufgesetzt und übertrieben kitschig. Wie es aussah, kam sie jedoch wieder einmal nicht umhin, eine Ansprache zu halten, denn sie hatte einige Entscheidungen getroffen, die es nun mitzuteilen galt.
    „Heute ist ein bedeutender Tag, denn vor wenigen Stunden wurde Nebulae Hall erstmals nach seiner Zerstörung neu besiedelt um Geschichte zu schreiben. Und wenngleich es auch noch immer ungewiss ist, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln, so können wir doch mit absoluter Sicherheit behaupten, bereits jetzt Großes erreicht zu haben. Denn wonach wir so viele Jahre gesucht haben, befindet sich nur wenige Schritte entfernt zwischen den Bäumen des Waldes dort hinten und wir arbeiten Hand in Hand mit jenen zusammen, die wir vor nicht allzu langer Zeit noch so sehr gefürchtet haben. Einige mögen letzterem vielleicht nicht die gleiche, wichtige Bedeutung beimessen wie ich es tue, doch die Perchten unsere Verbündeten zu nennen hat uns etwas gelehrt, das die ganze bisherige Sichtweise dieser Welt auf den Kopf stellt. Manch einer, der unter uns weilt, hat keine Wahl und ist einzig dafür geboren, über andere zu richten. Und auch, wenn uns ihre Beweggründe oftmals verborgen bleiben, so habe ich lernen müssen, dass sie ihre Entscheidungen nicht grundlos treffen. Sie sehen Dinge, die wir mit unseren bloßen Augen nicht sehen können, aber sie lassen auch Gnade walten und bieten jenen ein Zuhause, die stumm ihr Leid klagen und nicht wissen, wohin sie gehören.
    Ich weiß, dass ihr alle auf den Moment wartet, an dem ihr den Wald betreten und sie endlich wiedersehen dürft. Bei all der Vorfreude und den positiven Gedanken an die Zukunft muss ich euch jedoch ersuchen, nicht enttäuscht zu sein. Die Geister haben eine lange Reise hinter sich, die noch immer nicht beendet ist. Sie sind auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt und

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