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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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gemacht. Dennoch durfte Arrow die Hoffnung nicht aufgeben, denn wenn Elaine tatsächlich etwas zugestoßen wäre, hätte das längst die Aufmerksamkeit höherer Mächte auf sich gezogen und das war etwas, von dem sie absolut sicher war, dass es nicht einmal im Untergrund unbemerkt geblieben wäre.
    Je mehr sie darüber nachdachte, desto dankbarer war sie für den Umstand, dass Bon ihr bei dieser Sache so sehr den Rücken stärkte. Doch die Ereignisse der letzten Zeit machten Arrow empfänglich für negative Gedanken und so fürchtete sie mit jedem Mal, da sich das Zwergenoberhaupt aufmachte, um Vorräte zu beschaffen, umso mehr, ihn ebenfalls nicht wiederzusehen. Einzig Neves und Junas Rückkehr vermochte sie positiv zu stimmen. Adam, der die meiste Zeit bei den Menschen unterhalb von Nebulae Hall verbrachte, schaute ebenfalls regelmäßig vorbei. Ebenso wie der Gargoyle Samuel, der mit seinem Clan in Abaläss geblieben war, um dort die Stellung zu halten. Und dann war da natürlich noch das Weidemännchen, dessen Anwesenheit sie mittlerweile jedoch eher skeptisch gegenüberstand, denn es erweckte den Anschein besonders schutzbedürftig zu sein und Arrow wusste nicht, ob sie dies im Falle einer Gefahr bewerkstelligen konnte.
    „Warum so traurig, Prinzessin?“, fragte eine sarkastisch klingende Stimme, die es Arrow eiskalt den Rücken hinunterlaufen ließ.
    Mit finsterer Miene wandte sie sich um und erblickte auf einem Fenstersims den Puka, der dort gemütlich saß und nebenbei auf einem gammeligen Zweig kaute.
    „Was willst du hier und wie bist du hier reingekommen?“, fragte sie zornig und zückte ihr Messer.
    Der Puka zeigte sich unbeeindruckt und rührte sich nicht vom Fleck.
    „Ist das etwa deine Art, einen alten Freund zu begrüßen?“
    „Du bist nicht mein Freund, sondern bestenfalls ein lästiges Ungeziefer, das sich einem so lange aufdrängt, bis man es mit der bloßen Hand erschlägt.“
    „Warum so unfreundlich, Eure Hoheit? Habe ich Euch nicht schon ein ums andere Mal geholfen und auf Dinge hingewiesen, die von Nutzen waren?“
    „Ebenso oft hast du Unwahrheiten verbreitet und selbst meine Großmutter in Angst und Schrecken versetzt.“
    „Sie ist nicht deine Großmutter, und das weißt du ganz genau. Sie gehört uns allen. Niemand sollte sich erdreisten, den Anspruch auf sie zu erheben.“ Der Puka schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf. „Ich muss schon sagen, dass du dich lieber zügeln solltest in deinem Temperament und dem, worauf du Anspruch erhebst. Wenn du erst einmal den Thron bestiegen hast, wird niemand mehr so einfach über deine Dreistigkeiten hinwegsehen.“
    „Schluss jetzt!“, herrschte sie ihn an. „Ich lasse mir nicht länger von dir Rätsel aufgeben, die nicht zu lösen sind. Und vor allem lasse ich mich von dir nicht mehr in die Irre führen. Ich habe weiß Gott Besseres zu tun, als mich mit einem verlogenen Flohsack herumzuschlagen.“
    „Oh, es betrübt mich, dass du es so siehst“, entgegnete er mit einem hinterlistigen Grinsen. „Ich glaube allerdings nicht, dass du dir dieses Misstrauen in deiner momentanen Situation leisten kannst.“
    Arrow verlor die Fassung. Schnellen Schrittes ging sie auf den Puka zu, packte ihn mit einer Hand am Hals und hielt ihm mit der anderen Hand ein Messer an die Kehle.
    „Nenn mir nur einen Grund, warum ich dich verschonen sollte“, flüsterte sie mit finsterer Miene.
    „Ich nenne dir zwei“, sagte der schwarze Ziegenbock. „Der erste lautet, dass ich dir weitaus mehr Nutzen bringe als Schaden bereite. Und Grund Nummer zwei, du kannst nicht das Geringste gegen mich ausrichten.“
    Dann löste er sich in Luft auf und tauchte neben ihr wieder auf.
    „Und warum sollte ich dir trauen?“, fragte sie verärgert. „Wer sagt mir, dass du nicht von ihnen geschickt wurdest, um mir das Leben schwer zu machen?“
    „Du denkst, dass dein Leben schwer ist?“, entgegnete er ernst. „Dann will ich dir eines sagen! Im Vergleich zu dem, was dich ab jetzt erwartet, war es ein Zuckerschlecken! Denn in dem Moment, da sich der Schacht dort oben geöffnet und den ersten Sonnenstrahl zum Boden entsandt hat, hat sich nicht nur das Leben deines Volkes, sondern auch deines dramatisch gewandelt. Dein schlimmster Alptraum ist wahr geworden, etwas, das du schon lange in deinem tiefsten Innern gefühlt, aber nie als Tatsache akzeptiert hast!“
    „Hör auf damit!“
    „Warum? Weil die Wahrheit besser zu ertragen ist, wenn sie unausgesprochen

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