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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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zweifelte,war ihr Entschluss, eine junge Frau namens Elon mitzunehmen. Zumeist machte sie einen überaus verschlossenen und zeitweise melancholischen Eindruck. Es war schwer, sie auf andere Gedanken zu bringen und Arrow wusste nicht, ob sie ihr einen Gefallen tat, indem sie ihr eine so bedeutende Aufgabe zuwies. Die Tatsache jedoch, dass sie so energisch wie sonst nie um die Anwesenheit in Nebulae Hall gebeten hatte, hatte Arrow zu dieser kurzfristigen Entscheidung verleitet. Inzwischen hätte sie sie zu gern wieder rückgängig gemacht, doch die Angst, dass Elon damit nicht zurechtkommen würde, hielt sie davon ab. Dennoch bildete sie im Hinblick auf ihr Verhalten und ihre Eigenschaften einen starken Kontrast zu den übrigen Freiwilligen.
    Glücklicherweise war das jedoch nicht die einzige Unterstützung, die sie bekommen sollte, denn zudem hatte sie auch noch um die Mithilfe des Wilden Heeres gebeten. Schließlich waren die Nyriden über einen langen Zeitraum ihrer Obhut unterstellt gewesen. Es machte sie berechenbarer, wenn jemand zugegen war, der über ihr Wesen und ihre Eigenarten im Bilde war.
    Frau Perchta hatte ihr die Dienste des Generals und der sechs anwesenden Perchten zugesprochen und gleichzeitig erwirkt, dass diese währenddessen Arrow unterstellt waren.
    Insgesamt war es ein überaus erfolgreicher Abend gewesen, wäre da nicht der Abschied von Emily und das damit im Zusammenhang stehende Gespräch gewesen.
    „Dir ist hoffentlich bewusst, dass du mit ihrer Entführung kein Kavaliersdelikt begangen hast“, hatte Frau Perchta sie getadelt. „Ungeachtet der Absichten, die du damit verfolgt hast, wirst du die Konsequenzen für diese Handlung tragen müssen. Unter normalen Umständen wäre ich dazu verpflichtet, dir sogleich deine Strafe aufzuerlegen. Unter Berücksichtigung der anstehenden Ereignisse gewähre ich dir jedoch einen Aufschub, bis das Schicksal deines Volkes geklärt ist.“
    Arrow hatte sich nicht getraut, nach der Art der Strafe zu fragen. Zwar hätte sie gern gewusst, was ihr diesbezüglich noch bevorstand, jedoch befürchtet, dass sie sich zu sehr darauf konzentrieren und darüber hinaus die Dinge vernachlässigen würde, die jetzt am wichtigsten waren. Manchmal war es von Vorteil, nicht über alles sofort Bescheid zu wissen, und Ablenkungen dieser Art konnte und wollte sie sich jetzt nicht leisten.
    „Ich werde Euch nicht enttäuschen und für das Verbrechen, das ich begangen habe, einstehen“, hatte sie versprochen und beschlossen, dieses Thema bis auf Weiteres auszublenden.
    „Hast du die Gelegenheit wenigstens genutzt und währenddessen deine Angelegenheiten auf der Oberfläche geklärt?“
    „Die Gargoyles haben mehr als einmal das umliegende Gebiet ausgespäht. Hier und da haben sie wiederholt kleinere Trupps entdeckt, doch das Versteck der Könige konnten sie nicht ausfindig machen.“
    „Ebenso wenig wie meine Leute“, hatte Perchta verärgert entgegnet. „Allein der Teufel weiß, wo sie sich aufhalten.“
    Nach dem Gespräch mit Arrow rief Anne Frau Perchta zu sich und als Arrow erkannte, dass hinter einer Tür die Grüne Lady wartete, machte ihr Herz vor Freude einen Sprung.
    „Elaine!“, hatte sie erfreut gerufen. Doch noch ehe sie sie hatte begrüßen können, hatte Anne sie zurückgehalten.
    „Ich weiß, wie sehr du auf ein Wiedersehen mit ihr gehofft hast“, hatte die alte Frau gesagt. „Aber noch musst du dich ein wenig gedulden. Sie haben sich nicht mehr gesehen, seit ich Elaine damals aus dem Holunderwald mitgenommen habe. Darum soll diese letzte verbleibende Stunde ihnen und ihrer Zweisamkeit vorbehalten sein.“
    „Du hast recht“, hatte Arrow gesagt, während sie einen letzten Blick auf die Lady geworfen hatte. Dann hatte sie ihre Großmutter liebevoll umarmt. „Dieses Fest ist schöner als alles, was ich mir je erträumt habe.“
    Verträumt strich sie über das Schlafende Amulett, das Emily ihr vor ihrer Abreise zurückgegeben hatte. Sie hatte ihr versprechen müssen, sie bald besuchen zu kommen. Dann hatte sie sich ganz unerwartet mit einer Umarmung für das Abenteuer bedankt, das sie in den letzten Tagen hatte erleben dürfen. Arrow hatte das sehr überrascht, denn diese Art von Offenheit hatte sie von dem Mädchen nicht erwartet. Natürlich war sie immer überaus höflich gewesen und hatte auch immer ganz unverblümt offene Worte geäußert. Doch dass sie sich mit einer solch emotionalen Geste bedankte, war neu.
    Nachdem sie sich überwunden und

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