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Sommerträume in Marbella

Sommerträume in Marbella

Titel: Sommerträume in Marbella
Autoren: Penny Jordan
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trank Julia einen Schluck und bemühte sich, zumindest einigermaßen freundlich zu bleiben, als die betrunkenen jungen Männer versuchten, witzig und charmant zu sein.
    „Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie tolle Titten haben?“, fragte einer der Jungen grinsend.
    Julia tat so, als hätte sie es nicht gehört. In Windeseile trank sie ihr Glas aus, stellte es auf den Tisch und wollte nur noch weg.
    „Ist das nicht Silas dort drüben?“, fragte Nick und beobachtete zufrieden, wie Julia sich umdrehte und in die angezeigte Richtung sah.
    Auf der gegenüberliegenden Seite der großen Gartenanlage runzelte Silas besorgt die Stirn, als er Julia mit Nick und einer Gruppe junger Männer zusammen sah. Gerade stellte sie ihr Glas ab und versuchte anscheinend, von der Gruppe wegzukommen. Obwohl Julia ihm den Rücken zukehrte, verriet ihm ihre Körperhaltung, dass sie sich bedrängt fühlte. Offensichtlich sagte Nick etwas zu ihr, denn plötzlich streckte er den Arm aus, und sie drehte sich um und schaute zum Zelt. Hinter ihrem Rücken füllte einer der jungen Männer schnell ihr Glas auf, während ein anderer irgendetwas in ihren Drink fallen ließ.
    Ohne zu bemerken, was vorging, sah Julia weiter in die Richtung, in die Nick gezeigt hatte.
    „Julia!“, rief Silas, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht hören konnte. Aufgeregt bahnte er sich einen Weg durch die Menge.
    „Los, Jules, trink aus“, drängte Nick freundlich und gab ihr das Glas zurück.
    Widerstrebend drehte sie sich um und trank einen kleinen Schluck. „Ich muss jetzt wirklich gehen. Dorland wird sich schon fragen, wo ich so lange bleibe.“
    „Oh, aber wir wollen dich noch lange nicht gehen lassen. Stimmt’s, Jungs? Na los, trink aus. So ist’s brav.“
    Voller Unbehagen bemerkte Julia, dass Nick sie mit einer Mischung aus Erregung und Grausamkeit anblickte, und die betrunkenen Jungen erinnerten sie beängstigend an eine hungrige Meute, gierig und bereit, über sie herzufallen.
    Jetzt hielt Nick sie zu allem Überfluss auch noch am Arm fest, und die Jungen rückten näher. Nur um ihnen schnell zu entkommen, ohne Ärger zu provozieren, trank Julia einen großen Schluck Champagner.
    „Na los, du musst alles trinken.“
    Sie hörte Nicks Stimme, doch die Worte schienen aus weiter Ferne zu kommen. Noch seltsamer war, dass sie ein taubes Gefühl im Mund hatte und nur noch verschwommene Bilder sah.
    Während Hände nach ihr griffen und an ihrem Kleid zerrten, wurde sie in einen Strudel aus Dunkelheit und spöttischem Gelächter gezogen.
    „Was haben Sie ihr gegeben?“
    Schützend hielt Silas Julia in den Armen, vom Knöchel seiner linken Hand tropfte ein Blutfleck. Am Boden, in einem Wirrwarr aus schmiedeeisernen Stühlen und Topfpflanzen lag Nick und berührte fluchend sein Kinn. Vor Angst schneeweiß im Gesicht, waren die am wenigsten betrunkenen Männer auf einmal wieder stocknüchtern.
    „Liquid X“, gestand einer von ihnen kleinlaut. „Die doppelte Dosis, glaube ich. Nick hat auch noch eine dazugetan.“
    „Er hat behauptet, uns würde nichts passieren, wenn wir ihm helfen“, warf ein anderer ein.
    Während sich Silas auf die Jungen konzentrierte, gelang es Nick, sich aufzurappeln. Zum Teufel mit diesem Miststück Julia. Fest entschlossen, sich an ihr zu rächen, hatte er dafür sorgen wollen, dass niemand die Anschuldigungen ernst nehmen würde, mit denen sie ihn am Nachmittag konfrontiert hatte. Wenn Silas nicht dazwischengekommen wäre, läge Julia jetzt schon in dem billigen Apartment, das er gemietet hatte. Dort war bereits alles Nötige aufgebaut, um Julia zu filmen, während sie sich mit den betrunkenen Jugendlichen „vergnügte“.
    Am nächsten Morgen hätte er ein Video gehabt, das ihm ein kleines Vermögen eingebracht und Julia bis ins Mark gedemütigt hätte. Außerdem hätte seine frömmelnde Ehefrau angesichts des Videos kein Wort von dem geglaubt, was ihre geliebte Freundin zu sagen hatte.
    Zwar sah Silas, wie Nick sich davonschlich, doch er folgte ihm nicht, weil er Julia nicht allein lassen wollte. Genau in dem Moment, in dem sie zusammengebrochen war, hatte er sie erreicht. Unfähig, ihn zu erkennen, hatte sie verzweifelt versucht, ihn wegzustoßen, als sie seine Hände an ihrem Körper gespürt hatte. Voller Wut und Qual dachte Silas daran, was Julia passiert wäre, wenn er sie nicht rechtzeitig entdeckt hätte.
    „Sie! Gehen Sie einen Arzt holen“, befahl er dem jungen Mann, der ihm am nüchternsten erschien.
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