Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I
Marius nichts. Also riss ich mich zusammen.
Der Scherge holte seinen Schwanz aus der Hose und schmierte ihn mit Gleitcreme ein.
Marius lag über den Tisch gebeugt. Wir alle sahen zu, wie der Scherge ihn fickte. Dabei befahl er ihm: »Los, mach dich enger. Kneif dein kleines Arschloch zusammen.«
Er grunzte und stöhnte: »Ja, so ist es gut. Du bist noch nicht ganz eingeritten, aber du hast Potential.«
Marius ließ es über sich ergehen – im Gegensatz zu mir. Ich biss meine Zähne so kräftig zusammen, dass mir ein Stück vom Schneidezahn absplitterte.
Nach einer Weile kam der zweite Bodyguard wieder ins Zimmer. Er trug ein glühendes Brandeisen in seiner Hand.
Der Scherge ließ von Marius ab und stieg von der Trittleiter.
Marius drehte den Kopf. Ich konnte sehen, dass er verstört war.
Der Bodyguard ging zu ihm hin und drückte ihm das Brandeisen auf die rechte Arschbacke.
Marius schrie, und ich zerrte an meiner Leine. Adrian zog mein Halsband sofort enger und presste mir die Hand auf den Mund. »Bleib ruhig, Soldat. Du sollst noch eine Weile leben.«
Nachdem sie Marius gebrandmarkt hatten, zerrten sie ihn fort.
Ich blieb mit Adrian und dem Doktor zurück. Ich war so verzweifelt, dass ich trotz allem nun ruhig blieb.
Der Doktor sprach zu Adrian: »Das ist ja noch mal gut gegangen.«
Adrian lächelte: »Ich sagte doch, dass ich uns gutes Frischfleisch bringe. Ich hatte mir gedacht, dass der Soldat einen schönen Bruder hat. So was liegt meist in der Familie.«
»Psychische Defekte ebenfalls.« Der Doktor gähnte. »Na, hoffen wir mal, dass es keine Beschwerden gibt. Ich werde mich ins Bett legen. Die Untersuchungen haben die ganze Nacht gedauert.«
Er händigte Adrian den Schlüssel für meine Handschellen aus. »Hier. Jetzt gehört er offiziell dir.«
Adrian war erfreut: »Besser hätte es nicht laufen können.«
Der Doktor knurrte: »Oh doch. Wenn wir zwei für ihn gehabt hätten. Dein Egoismus bringt uns noch in Teufels Küche.«
»Apropos Küche.« Adrian hatte offensichtlich wieder Hunger. »Ich werde mir noch etwas von dem Fleisch zum Frühstück braten.«
Und ich wollte davon keinen Bissen essen. Soviel stand fest.
Kapitel IV
Adrian nahm mich mit in die Küche. Ich sollte ihm beim Kochen assistieren. Er löste eine meiner Handschellen und machte sie am Griff des großen Kühlschranks fest. Mein linkes Handgelenk war blutig, und die Finger fühlten sich taub an.
Adrian befahl mir: »Öffne den Kühlschrank und gib mir das Fleisch.«
Ich zog die Kühlschranktür auf und zuckte zusammen.
Der abgetrennte Kopf des jungen Sklaven lag darin.
Adrian lachte: »So sieht man sich wieder. Gib mir das Filet aus dem unteren Fach.«
Es lag auf einem Teller. Ich überwand meinen Schrecken und nahm den Teller heraus. Meine Finger waren schwach. Ich konnte den Teller kaum halten. Adrian nahm ihn mir ab.
Er kippte das Fleisch auf ein Holzbrett und würzte es mit Salz und Pfeffer. Dann holte er eine Pfanne aus dem Schrank und erhitzte darin Öl auf dem Herd. Es wirkte so verdammt normal – als würde er einfach nur Schweinefleisch braten.
Als das Fleisch in der Pfanne brutzelte, wurde mir von dem Geruch schlecht. Es war derselbe Geruch, bei dem mir zwei Tage zuvor das Wasser im Mund zusammengelaufen war.
Um mich ging es aber nicht. Mich interessierte vor allem eines: »Hat Marius davon gegessen?«
Adrian nickte: »Natürlich. Aber er war nicht besonders hungrig. Er machte sich Sorgen um dich.«
Und ich machte mir Sorgen um ihn: »Was wird mit ihm geschehen?«
»Der Boss wird ihn abrichten und versteigern.« Für Adrian war das eine Selbstverständlichkeit. »Er wird eine Menge Geld bringen. Je nachdem, wie gut er sich hält, wird er dann eine Weile lang als Sklave dienen.«
»Und dann?«
»Wenn er zu alt geworden ist, steigt seine allerletzte Party. Sie inszenieren altertümliche Hinrichtungen. Die Eintrittspreise dafür sind horrend.«
Sie beuteten ihre Opfer bis zum letzten Atemzug aus. Ich musste Marius da rausholen, und ich hatte längst keine Skrupel mehr.
Ich blickte mich um und sah auf dem Küchentisch ein Messer liegen – viel zu weit weg. Aber mir fiel etwas anderes ein. Zunächst kümmerte ich mich um meine Finger. Ich ballte sie mehrmals zur Faust, um die Durchblutung anzuregen. Für das, was ich vorhatte, brauchte ich Kraft.
Adrian nahm derweil das Fleisch aus der Pfanne und richtete es auf zwei Tellern an. Dann verließ er die Küche für einige Momente, um das Essen ins
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