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Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Titel: Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Varus
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geschafft.
    Schon damals war Quintus wahnsinnig gewesen. Er wollte seine Vorstellung von einer neuen Menschheit erfüllt sehen.
    „ Die Menschen sind schlecht. Sie rauben, morden und huren, weil ihre Gene unrein sind. Du aber bist anders, Cato. Du bist der Anfang einer besseren Welt.“
    Die Welt, die Cato damals kannte, beschränkte sich auf ein Zimmer und ein Badezimmer. Hier war er aufgewacht, und hier verbrachte er sein Leben. Die Fenster waren mit Holzbrettern vernagelt. Quintus war der einzige Mensch, den Cato zu Gesicht bekam.
    Der blonde Wissenschaftler stellte sich ihm als sein Schöpfer vor. Ihm habe er bedingungslos zu gehorchen. Quintus sprach zu ihm, er dürfe dieses Zimmer noch nicht verlassen. Er müsse sich erst vorbereiten auf die Verderblichkeit der Menschen; überall lauere Verführung.
    Als Cato die Bretter vom Fenster entfernen wollte, um einen Blick auf die Verführung zu riskieren, legte Quintus ihm eine Fußfessel an. Die Stahlkette, die in der Wand verankert war, ermöglichte ihm nur noch einen kleinen Spielraum zwischen Bett und Badezimmer.
    Quintus sprach zu ihm: „Das ist zu deinem Schutz.“
    Er lehrte Cato vieles: Lesen, Schreiben, hohe Mathematik. Aber er klärte ihn nicht auf. Als Cato sich den Reizen seines eigenen Körpers hingab und Quintus ihn dabei erwischte, machte er zum ersten Mal Bekanntschaft mit der Peitsche. Dass Quintus bei dieser Strafaktion eine Erektion bekam, war selbstverständlich Catos Schuld: „Du bist ein Verführer. Da muss irgendwo noch ein schlechtes Gen sein.“
    In dieser Zeit nahm Quintus ihm andauernd Blut ab, um das Gen zu finden, das für Catos Anziehung auf Männer verantwortlich war. Er fand es nicht, aber die Anziehung wurde stärker. Aus Verzweiflung darüber trank Quintus eines Abends zu viel Wein, und da passierte es: Seine Hände fuhren suchend über Catos Körper und wiesen seinem Schwanz schließlich sehr zielstrebig den Weg ins Paradies. Er fickte Cato in den Arsch. „Das ist deine Schuld. Deine Gene machen dich zu einer Hure. Aber ich werde dich erlösen. Ich werde dich erlösen, Cato.“
    Zunächst erlöste Quintus sich selbst von dem Druck auf seinem Hodensack. Dann brachte er Cato etwas zu trinken.
    Das nächste, woran Cato sich erinnern konnte, war ein widerwärtiger Geruch. Es war seine erste Erfahrung mit der Außenwelt: Sie stank zum Himmel. Er lag auf einer Abfalldeponie. Ein paar Mal übergab er sich, dann raffte er sich auf. Dabei bemerkte er, dass etwas an einer Kette von seinem Hals baumelte. Es war eine Erkennungsmarke: Nova Genesis 357.
    Damals wusste er noch nicht, was das bedeutete. Und er kannte auch den Grund nicht, weshalb Quintus sie ihm umgelegt hatte.
    Er taumelte voran und hoffte, die Müllberge um ihn herum mögen irgendwann ein Ende nehmen. Jenseits der Abfalldeponie lag jedoch nicht gerade der sauberste Viertel der Stadt. Cato erschrak, als er die Menschen dort sah. Sie wirkten auf ihn verwachsen und grotesk. Trotzdem versuchte er zu lächeln.
    Zum ersten Mal in seinem Leben sah er eine Frau und ein Kind aus Fleisch und Blut, eine junge Brünette mit einem kleinen blonden Mädchen an der Hand. Sie starrten Cato ebenso an wie er sie, ungläubig und fasziniert. Dann fasste die Frau sich ein Herz: „Na, mein Hübscher, hast du dich verlaufen?“
    Cato roch zwar ebenso übel wie das gewöhnliche Straßenvolk, aber seine Schönheit war ungewöhnlich, genauso wie sein schneeweißes Haar.
    Cato nickte: „Ich habe keine Ahnung, wo ich bin.“
    Sie streckte ihm die freie Hand hin: „Dann komm mit mir.“
    Ihr Atem roch wie der von Quintus am vergangenen Abend. Cato zog seine Hand wieder zurück. „Nein, bitte nicht.“
    Die Frau lachte: „Keine Sorge. Ich pack dir schon nicht an den Arsch.“
    Sie führte ihn in eine Kneipe. Die Luft war zum ersticken, und die vielen Augen, die ihn angafften, machten Cato sichtlich Angst.
    Die Frau beruhigte ihn: „Sei unbesorgt. Sie bewundern nur deine Schönheit.“
    Dann zwinkerte sie dem Mann hinter der Theke zu und forderte ihn auf: „He! Gib meinem Freund hier was zu trinken!“
    Der Mann hinter der Theke grinste und stellte zwei Becher mit Wein auf den Tresen: „Geht aufs Haus.“
    Nie zuvor hatte Cato Alkohol getrunken. Die anfängliche Vorsicht löste sich jedoch ebenso schnell wie seine Zunge. Er erzählte ihnen alles Mögliche aus seinem jämmerlichen Leben, vor allem aber, dass er nun die Welt sehen wolle, die große Stadt.
    „ Willst du die Arena sehen,

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