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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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Falkenthal Texte zu seinen Liedern auszudenken, während Birinus Melodien zu dem Ausprobierten übte.
    Goncko kam hinzu. »Was treibt ihr denn hier?«
    »Wir texten und singen.«
    »Aha.«
    »Wo ist Nohiel?«, wollte die Meerjungfrau wissen.
    »Ich hab sie vorhin am See gesehen. Ich glaube, die übte eine korrekte Aussprache oder so.«
    »Damit scheint sie wirkliche Probleme zu haben«, stellte Rodelinda fest.
    »Wenn alle so sprechen würden, wäre es kein Fehler. Komisch, nicht wahr?«, sinnierte die Kräuterhexe.
    »Dann singen wir eben Lieder, die sie auch singen kann«, rief Goncko.
    »Hm?«, fragte der Ork. »Wie?«
    »Naja, wir schreiben ein Lied mit Sprachfehler«, erklärte Goncko. »Dann kann sie mitsingen und fühlt sich nicht mehr ausgegrenzt.«
    »Dass du dich für sie so einsetzt?«, merkte Mazelina an und die beiden Hexen schmunzelten. Goncko senkte seinen Blick. »Naja, sie kann ja auch nichts dafür, dass sie so ist, wie sie ist.«
    Eines Abends maunzte der Maulwurf, dass er nun bereit wäre, sich zum Feind vorzugraben. Der Mond war am Zunehmen, in der dunkelnden Ferne zogen Wolken auf. Für einige Momente hörte man nur das Knistern des Lagerfeuers. Vincent sah Waldipert an, der diese Aussage von Sinibaldo übersetzt hatte und dann einen Käfer zerbiss, dann schaute er sich in der Runde um. Tarabas schlug die Augen nieder, fuhr die Löcher seiner Flöte nach, die Hexen blickten nachdenklich und die Elfe schlug ihre Schwingen um ihr Gesicht, während sie sich in Gonckos Schoß bequemer setzte. Saxo von Falkenthal nickte. »Dann soll es so sein.« Wobei Birinus die Worte mit einem schwungvollen Ton aus seiner Mundharmonika unterstrich. Vincent erhob sich, dann taten es ihm die anderen gleich und alle, einschließlich Mazelina, machten sich auf den Weg zum Verdammus-Pass.
    Vincent gab dem Maulwurf einen Kuss auf die Schnauze und legte ihn auf die Wiese. Sogleich schaufelte er sich in die Erde. Waldipert kniete sich vor das Loch, rief ein Viel-Glück-Maunz hinterher, dann warteten sie. Der Halbmond wanderte und wanderte, die Stunden verrannen, die Elfe schlief in Gonckos Schoß, die Meerjungfrau lümmelte am Felsbrocken neben den beiden Hexen, Vincent und Tarabas unterhielten sich mit Waldipert über Belanglosigkeiten, dann war ein Maunzen zu hören. Sinibaldo spitzte mit der Schnauze aus dem Erdloch und maunzte aufgeregt.
    »Sie werden bei Vollmond angreifen. Das Heer ist angehalten, keine Gnade zu gewähren. Es wird keine Gefangenen geben«, übersetzte Waldipert.
    »Vollmond?«, fragte Goncko, worauf die Elfe erwachte. »Wann haben wir den?«
    »Morgen«, murmelte die Kräuterhexe.
    »Morgen?«, rief Rodelinda, zog sich am Felsbrocken hoch und lief zu Vincent. Die anderen guckten verdutzt, insbesondere Tarabas, als sie sich ihm um den haarigen Hals warf. »Ich will noch nicht sterben.«
    »Das wirst du nicht«, flüsterte Vincent und strich ihr eine rote Strähne aus dem Gesicht.
    »Wir müssen kämpfen«, rief die Kräuterhexe. »Schon allein wegen Rodelinda.«
    »Aha. Und warum wegen Rodelinda?«, fragte die Elfe zickig. »Hm?«
    »Weil …« Sie zögerte.
    Rodelinda sah ihre Mutter an, dann nickte sie. »Sag es ruhig.«
    »Weil sie schwanger ist.«
    Vincent hob beide Augenbrauen, sah Rodelinda tief in die Augen, und lächelte dann. »Stimmt das?«
    Sie lächelte zurück und das war ihm Aussage genug. Für einen Moment hatte er vergessen, dass sie nicht allein waren. Er suchte Blickkontakt zu Tarabas. Er stand wie versteinert zwischen dem Ork und dem Untoten. »Schwanger?« Sein Schlucken dröhnte in den Ohren. »Schwanger«, murmelte er, wie um sich selbst die Antwort zu geben. Sein Unterkiefer zitterte.
    »Ich kann es dir erklären«, meinte Vincent und löste sich aus der Umarmung von Rodelinda.
    »Nein. Bleib mir bloß vom Leib.« Tarabas wandte sich ab und eilte Richtung Barackensiedlung.
    Er hörte, dass Vincent hinterherwollte, doch Rodelinda hielt ihn zurück. »Lass ihn.«
    »Haben wir irgendetwas verpasst?«, wollte Saxo von Falkenthal wissen, die Augenbrauen hochgezogen.
    »Da hat wohl einer Scheiße gebaut«, merkte die Elfe an. »Ich kann fühlelen, wie du dich fühlst.«
    Sinibaldo maunzte und Waldipert übersetzte, dass jetzt keine Zeit für solche Gespräche war. Bis morgen gab es noch einiges vorzubereiten.
     
    ***
     
    Vincent sah noch einen dunklen Fleck in der Dunkelheit, die Umrisse Tarabas’, dann entschied er sich dagegen, ihm nachzugehen. Das war vielleicht die letzte

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