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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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passiert?«
    »Nein. Mutter hat ihm nicht verziehen.« Obwohl Lorkin sich nicht daran erinnern konnte, dass sie es ausgesprochen hatte. Wenn überhaupt, hatte sie immer darauf hingewiesen, wie mutig Regin während der Invasion gewesen war. Widerstrebend.
    Tyvara erwiderte nichts darauf, und er drehte sich um und sah, dass sie die Stirn runzelte.
    »Warum fragst du?«
    Sie blickte auf. »Nun … Savara und ich haben beide gedacht, dass es merkwürdig ist, dass die Gilde zwei Menschen auf eine derartige Mission schickt, die einander auf solch offensichtliche Weise schätzen. Wenn sie gefangen werden, könnte man den einen mit dem anderen erpressen.«
    »Meine Mutter und Regin?« Lorkin schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Du bist auf der falschen Fährte.«
    Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht hast du recht. Oder vielleicht hat die scheinbare Unmöglichkeit des Ganzen dazu geführt, dass die Gilde nicht begriffen hat, was für eine schlechte Wahl Regin ist. Vielleicht begreifen Sonea und Regin es auch selbst nicht.«
    Lorkin schüttelte den Kopf und seufzte.
    »Was?«
    »Die mächtigsten Frauen in Sachaka, und was tun sie? Verschwenden ihre Zeit mit Tratsch und Kuppelei. Au!« Er rieb sich den Arm, wo sie ihn geschlagen hatte.
    »Männer tratschen noch viel mehr«, erklärte sie. »Und es ist keine Zeitverschwendung, wenn es politische und kriegerische Konsequenzen hat.«
    »Hat es die?«
    »Es wird sie haben.« Sie hob den Kopf und kniff die Augen zusammen. »Ah.«
    Er drehte sich um und schaute nach vorn. Sie hatten jetzt hinter Savara und den anderen Verräterinnen den Grat einer Düne erreicht. Vor ihnen lagen eine flache Ebene, die mit spärlicher Vegetation bedeckt war, und einen Marsch von einigen Stunden entfernt ein paar Gebäude.
    »Du kannst immer noch deine Meinung ändern«, sagte sie zu ihm. »Niemand wird dich daran hindern, wenn du nach Kyralia zurückkehren willst. Auf dem Pass sind keine Ichani, die du fürchten müsstest.«
    Bin ich wirklich mutig genug – töricht genug –, mich einem Volk anzuschließen, mit dem ich keine Blutsbande habe? Wage ich es, Krieg gegen die legendären Schwarzmagier zu führen, die mein Volk seit Jahrhunderten fürchtet?
    Er sah Tyvara an und lächelte. »Wo du hingehst, gehe ich auch hin.«
    Sie betrachtete ihn und schüttelte den Kopf. »Wann immer ich mich bei dem Gedanken ertappe, dass ich jemanden wie dich gar nicht verdiene, Lorkin, rufe ich mir ins Gedächtnis, dass du, wenn du bereit bist, mit mir zu kommen, vielleicht ein klein wenig verrückt bist.«
    »Du denkst, meine Mutter und Lord Regin seien ineinander verliebt. Es ist nicht meine Vernunft, die hier in Frage steht.«
    Sie grinste und wandte den Blick ab. »Wir werden sehen.«
    Während sie schweigend ihren Weg fortsetzten, gingen ihm ihre Worte noch einmal durch den Sinn – und sein Lächeln verblasste. Würde sie ihn auch für so gut halten, wenn sie wüsste, was er mit dem Sklavenmädchen gemacht hatte? Er hatte es ihr noch nicht erzählt. Bisher hatte es keinen Grund dafür gegeben. Nein, das ist nicht ganz wahr. Es hat durchaus Gelegenheiten gegeben. Ich habe jedes Mal gedacht, dass es den Augenblick verderben oder die Stimmung trüben würde. Aber ich sollte es nicht länger hinausschieben. Die Verräterinnen werden vielleicht wissen müssen, was mit dem Mädchen passiert ist. Falls sie eine Verräterin war.
    Aber was, wenn sie keine war? Er hatte Angst zu entdecken, dass das Mädchen nicht gewusst hatte, dass das Wasser vergiftet war. Es war viel einfacher, mit seiner Entscheidung zu leben, wenn er glauben konnte, dass sie absichtlich den Tod gewählt hatte.
    Falls es sich so anfühlt, jemanden getötet zu haben, der es so wollte, wie wird es sich erst anfühlen, wenn der Krieg beginnt und ich Menschen töte, die es nicht wollen? Vielleicht würde es nicht so schwierig sein, wenn er daran dachte, dass sie andere Menschen versklavt, gefoltert und getötet hatten.
    Er betrachtete die Verräter. Ihre Mienen waren grimmig und entschlossen. Die Gespräche waren bis auf ein leises Murmeln hier und da verstummt. Inzwischen hatten sie die Ebene erreicht und gingen auf die Gebäude in der Ferne zu. Die ersten Menschen, auf die sie trafen, waren zwei Sklaven, die eine kleine Reber-Herde bewachten. Beides Jungen, die herbeigeeilt kamen, um sich vor Savara auf den Boden zu werfen. Sie ließ sie aufstehen und sagte ihnen, dass sie sich nie wieder vor einem anderen Mann oder einer anderen Frau niederwerfen

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