Sonea 3 -
würden Gol daran hindern können, an eines der Minenfeuerrohre in der Wand heranzukommen.
Ein Lachen lenkte Cerys Aufmerksamkeit wieder auf Skellin. Der wilde Magier war in den Tunnel getreten. Er streckte eine Hand nach etwas aus, das Cery nicht sehen konnte. Eine allzu vertraute Stimme fluchte. Anyi erschien und wehrte sich, während eine unsichtbare Kraft sie in Skellins Arme trieb.
Bei ihrem Anblick tat Cerys Herz einen Satz und krampfte sich zusammen wie ein Tier, das zu fliehen versucht – und es tat weh. Er ballte die Fäuste gegen den Schmerz und machte einen Schritt nach vorn, aber etwas hielt seine Beine fest. Auch Gol kam taumelnd zum Stehen.
Wo ist Lilia? Als Skellin die Hand ausstreckte, um Anyi zu packen, hörte sie auf, Widerstand zu leisten, und sprang vorwärts. Gewiss ist Anyi nicht ohne Lilia zurückgekehrt. Aber die Hand, mit der sie Skellin treffen wollte, verdrehte sich, als sie auf seinen Leib traf, und Anyi fluchte vor Schmerz. Skellin ergriff sie am Handgelenk und drückte ihr das Messer aus den Fingern. Aber wenn sie Lilia nicht finden konnte, dann …
Der Dieb sah grinsend zu ihm auf. »Sicher vor mir, was? Sieht so aus, als hättest du es einmal mehr nicht geschafft, deine Familie zu beschützen, Ceryni.«
Cery knirschte mit den Zähnen. Hatte Anyi Lilia zumindest eine Nachricht geschickt? War Lilia auf dem Weg? Cery wollte Anyi fragen, aber der Schmerz in seiner Brust machte ihm das Atmen schwer, und er wollte Skellin nicht vorwarnen, dass Lilia kam. Wir müssen ihn aufhalten. Lilia Zeit verschaffen …
Anyi wehrte sich noch immer, aber sie konnte nichts tun, um Skellin zu verletzen oder aus dem Gleichgewicht zu bringen. Cery schwankte, als eine Welle des Schwindels ihn traf, und der Raum verdunkelte sich. Als seine Sicht sich wieder klärte, sah er, dass Skellin Anyi an eine Wand gestoßen hatte. Sie blieb dort, festgehalten von Magie. Skellin pfiff, und die Männer drängten an Cery vorbei.
»Durchsucht und fesselt sie.«
Anyi biss die Zähne zusammen, als die Männer ihr den Mantel auszogen und sie nach Waffen abtasteten. Cery schlang schmerzende Arme um seine Brust und schnappte nach Luft, um zu sprechen.
»Du willst mich, nicht sie«, brachte er heraus.
Skellin lachte. »Ich will euch alle drei. Aber ihr müsst in der richtigen Reihenfolge sterben. Und …« Skellin schaute nach oben, als könnte er die Magier über ihnen sehen. »Nicht hier.« Dann wanderte sein Blick von Cery zu Gol. Er rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. »Du bist die Mühe nicht wert.« Seine Augen wurden schmal, und Cery hörte ein übelkeiterregendes Knacken. Gol schrie vor Qual und Überraschung auf und fiel zu Boden.
Nein! Ich muss ihn daran hindern, Gol zu töten. Ich muss ihn aufhalten! Cery versuchte, an dem Feuer in seiner Brust vorbeizudenken. Eine Möglichkeit zu finden, um Skellin noch eine Weile aufzuhalten. Er öffnete den Mund, um zu sprechen, konnte aber nur keuchend nach Luft schnappen. Eine weitere Woge der Schwärze verzehrte ihn, und seine Knie wurden weich. Er hatte den Verdacht, dass einzig Skellins Magie ihn aufrecht hielt. Was hat er mit mir gemacht?
»Warte einen Moment«, hörte er Skellin sagen. »Irgendetwas stimmt nicht mit ihm.«
Cery spürte eine wachsende Angst, als ihm bewusst wurde, dass Skellin recht hatte. Es ist nicht Gol. Ich bin es. Mein Körper … mein Herz … Obwohl seine Augen offen waren, trübte noch immer Dunkelheit seine Sicht. Ein bitterer Triumph stieg in ihm auf. Zumindest hat Skellin nicht die Befriedigung bekommen, mich zu töten. Aber … Anyi …
Die Kraft, die Cery hielt, schmolz dahin, und er landete auf dem harten Boden. Was immer Skellin als Nächstes sagte, er sagte es aus solcher Entfernung, dass Cery es nicht hören konnte. Dann, nach einer längeren Zeit des Schweigens, spürte er kühle Hände auf seinem Gesicht, und er hörte Gol aus weiter, weiter Ferne sprechen.
»Keine Sorge. Er wird Anyi nicht töten. Er will einen Handel schließen. Lilia wird sie zurückholen. Falls Anyi ihn nicht vorher tötet. Diese zwei werden immer aufeinander aufpassen. Das weißt du. Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut werden. Anyi wird es gut gehen. Wir werden dafür sorgen.«
Lilia eilte den Gang hinunter und ließ eine winzige Lichtkugel vor sich her schweben.
Sollte ich sie löschen? Der Eindringling könnte das Licht sehen und wissen, dass ich komme. Aber wenn ich das tue, werde ich in der Dunkelheit meinen Weg ertasten müssen. Es
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