Sonea 3 -
Sklavenmädchen erzählt, das er getötet hatte? Ich will nicht, dass sie denkt, ich sei dazu in der Lage.
Aber er hatte es getan. Vielleicht war es an der Zeit, es ihr zu erzählen. Nein. Immer ein anspruchsvolles Eingeständnis nach dem anderen. Die Warnung vor Kalia ist wichtiger. Und ich muss sie warnen, selbst wenn es bedeutet, dass ich Tyvara meine Fähigkeit offenbare. Wenn Kalias Plan funktioniert, werden sie beide sterben.
Er streckte die Hand aus, um Tyvara am Arm zu berühren. Sie runzelte die Stirn, hielt die Augen jedoch geschlossen.
– Tyvara.
Ihre Lider öffneten sich flatternd. Als ihr Blick seinem begegnete, stieg eine Welle der Zuneigung in ihm auf. Sie war so schön, selbst in dem schwachen Licht. Sie musste es gespürt haben, da er Überraschung, Freude und dann eine Mischung aus Zuneigung und Begehren erspürte.
– Lorkin? Was ist los? Ihre Gedankenstimme war träge und verschlafen.
– Kalia plant, Savara zu verraten.
Ihre Augen weiteten sich, und sie versteifte sich unter seiner Berührung. Er spürte, wie der Schreck die Zuneigung verdrängte.
– Woher weißt du das?
– Das kann ich dir nur erzählen, wenn du mir versprichst, es niemandem weiterzusagen.
Sie starrte ihn an.
– Ich verspreche es, aber nur wenn es mein Volk nicht in Gefahr bringt.
– Das wird es nicht.
Er erklärte es und berichtete ihr, was er belauscht hatte. Tyvaras Augen weiteten sich, während er sprach.
– Du kannst … wie lange kannst du das schon?
– Seit ich im Palastgefängnis war. Mutter sagt, die Leute hätten geglaubt, dass mein Vater es tun konnte. Sie dachte, es sei eine Übertreibung. Dass er einfach ungewöhnlich scharfsichtig war.
– Wie oft hast du meine Gedanken aufgefangen?
– Nicht oft. Als wir uns wiedergefunden haben, habe ich einige Worte gehört. Das war, als ich begriff, dass ich es mir zuvor nicht eingebildet hatte. Seither … nicht mit Absicht. Nur ein- oder zweimal versehentlich. Ich muss mich sehr konzentrieren, und es scheint mir unhöflich, anderer Menschen Gedanken zu belauschen.
– Außer bei Kalia. Sie klang erheitert.
– Nein. Ich war mir sicher, dass sie etwas vorhatte. Jetzt weiß ich es mit Bestimmtheit. Savara ist in Gefahr. Du ebenfalls.
– Und du. Savaras Vertrauen zu dir trägt eine Menge dazu bei, andere zu überzeugen, dass man dir vertrauen kann. Sie runzelte die Stirn, als ihr ein anderer Gedanke kam.
– Was ist los?
– Wie kann sich jemand versehentlich sehr konzentrieren?
Sein Herz setzte einen Schlag aus, und er spürte Argwohn. Stieß er sie jetzt ab? Er suchte nach einer Antwort, die sie zufriedenstellen würde.
– Wenn ich dir besondere Aufmerksamkeit schenke.
Abrupt verschwand die Falte zwischen ihren Brauen, und sie grinste.
– Es könnte einige interessante Vorteile haben, jemanden in der Nähe zu haben, der weiß, wann man etwas will.
Er verdrehte die Augen.
– Wie wäre es, wenn wir aufhörten, an Möglichkeiten zu denken, wie du mich herumkommandieren kannst, und uns überlegen, was wir wegen Kalia unternehmen sollen.
Ihr Lächeln verblasste.
– Wir müssen es Savara sagen.
– Können wir das tun, ohne ihr meine neue Fähigkeit zu offenbaren? Können wir einfach sagen, wir hätten Kalia belauscht?
– Savara belügen? Das kann ich nicht tun. Außerdem wird sie wissen wollen, mit wem Kalia gesprochen hat.
– Nicht belügen, nur für den Moment vermeiden, mehr zu sagen, als wir müssen. Wir werden sagen, sie hätte Selbstgespräche geführt.
– Kalia, die laut über Verrat nachdenkt? So dumm ist sie nicht. Savara wird einen Beweis benötigen, wenn sie sich Kalia vornehmen soll.
– Dann wird sie allen beweisen müssen, dass ich das tun kann und dass man meinem Wort vertrauen kann. Kalia wird darauf hinweisen, dass ich vor ihnen allen ein Geheimnis hatte, und sie wird sagen, es sei ein Beweis dafür, dass ich ein Spion bin.
Tyvara stieß einen kleinen Seufzer der Frustration aus. Lorkin ergriff ihre Hand und drückte sie.
– Zumindest wissen wir, dass Kalia etwas im Schilde führt. Wir können sie im Auge behalten. Abwarten, bis sie ihren nächsten Zug macht, und sie dann aufhalten.
– Das wird nicht gut aussehen. Savara wird wütend darüber sein, dass wir sie nicht gewarnt haben. Kalia wird behaupten, wir hätten sie hereingelegt. Nein. Wir müssen Savara einweihen. Ich sehe keine andere Möglichkeit. Aber ich denke nicht, dass sie es jemand anderem erzählen wird. Das würde die anderen dazu bringen, dir zu
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