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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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»Wenn sie weg können, werden sie bereits gegangen sein.«
    Tayend hielt inne und schaute zu Dannyl hinüber. »Aber wenn nicht …«
    »Dann werden wir sie mitnehmen«, sagte Dannyl. »Falls sie sich dazu entscheiden, mit uns zu kommen. Sie sind jetzt freie Männer.«
    »Ihr würdet sie als Diener einstellen?«, fragte Merria stirnrunzelnd. »Wenn sie keine andere Wahl haben, ist das nichts anderes als Sklaverei.«
    Dannyl schüttelte den Kopf. »Es ist besser als der Tod. Aber ich denke … wir werden ihnen einfach anbieten, sie mitzunehmen. Der Rest liegt bei ihnen.«
    »Wir müssen sie zuerst finden«, rief Tayend ihnen ins Gedächtnis. »Wenn sie hier sind, verstecken sie sich. Und wir haben vielleicht nicht viel Zeit.«
    »Dann werden wir uns aufteilen«, beschloss Dannyl. »Du gehst mit Merria, damit du Schutz hast. Sie könnten euch angreifen, wenn sie euch nicht sehen können, weil sie euch vielleicht für Verräter halten. Ich werde oben nachschauen, und ihr könnt in diesem Stockwerk bleiben.«
    Dannyl ging den Flur entlang zur Treppe. Während er Achatis Haus erkundete, entdeckte er Teile davon, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Alle waren in den gleichen gedämpften, erdigen Farben gehalten, die Achati den streng weißen Wänden der sachakanischen Tradition vorgezogen hatte. Dannyl hatte das Gefühl, als sei Achati hier noch überall präsent, und sein Herz schmerzte. Im hinteren Teil des Hauses drückte er eine Tür auf, schaute sich um und schnappte erstaunt nach Luft.
    Warum hat er mir das nicht erzählt? Dannyl hatte Achatis Bibliothek gesehen. Es war ein bescheidener Raum, und die Bücher und Schriftrollen dort lagerten in fein gearbeiteten Schränken. Der Raum, in dem Dannyl jetzt stand, war um ein Vielfaches größer und gesäumt von Regalen. In der Mitte stand ein großer Tisch, leer bis auf ein Stück Papier, das zusammengefaltet und versiegelt war.
    Hinter dem Tisch standen zwei Männer. Achatis Sklaven.
    Sie trugen jetzt nicht die gewohnte Sklavengewandung, sondern schlichte Hosen und einen Überrock. Sie senkten den Blick, als Dannyl sie ansah.
    »Der Herr hat dies für Euch dagelassen«, sagte einer und deutete auf den Brief.
    Dannyl öffnete den Mund zu einer Erwiderung, dann änderte er seine Meinung. Zuerst muss ich feststellen, was in dem Brief steht. Er ging zum Tisch hinüber und griff nach dem Brief. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er seinen Namen in Achatis eleganter Handschrift darauf geschrieben sah.
    Dannyl holte tief Luft, brach das Siegel, öffnete den Brief und begann zu lesen.

    Botschafter Dannyl von der Magiergilde Kyralias,

    das Problem mit der Sammlung der besten Dinge von irgendetwas besteht darin, dass es auch das Mittelmäßige und Schlechteste geben muss, um es damit zu vergleichen. Ich habe mich bemüht, Letzteres in den meisten Dingen zu vermeiden, aber festgestellt, dass es mir nicht immer gelungen ist, wenn es um meine Familie ging, um meinen König oder meine Bibliothek.
    Wenn sie es Euch erlauben sollten, schenke ich Euch meine Bibliothek. Den Rest meiner Habe werden sie gewiss mitnehmen oder zerstören, und ich hoffe nur, dass meine Sklaven ein wenig davon profitieren werden.
    Ashaki Achati, ehemaliger Ratgeber des Königs Amakira von Sachaka
    Dannyl schloss die Augen, schluckte hörbar, räusperte sich dann und sah zu den Sklaven auf.
    »Nun, Lak und Vata, ich habe vielleicht nicht viel Zeit, daher werde ich offen sprechen. Euer Herr ist …« Dannyls Kehle schnürte sich zu.
    »Wir wissen es«, sagten sie wie aus einem Mund.
    »Die Verräter gehen in die Häuser an der Parade, und ich vermute, dass sie eure Anwesenheit hier als einen Hinweis auf Loyalität eurem Herrn gegenüber werten könnten. Also bieten Botschafter Tayend und ich euch an, mit uns zu kommen.«
    »Müssen wir fortgehen?«, fragte Vata mit großen Augen.
    »Wahrscheinlich«, erwiderte Dannyl. Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß ehrlich nicht, was die Verräter tun werden. Ich habe keine Ahnung, ob es besser ist, dass ihr unsere Gefährten oder Diener werdet – oder ob ihr das überhaupt akzeptabel findet. Aber ich verspreche, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um euch zu beschützen.«
    Die beiden Männer sahen einander an, dann nickte Lak. »Der Herr sagte, wir sollten tun, was immer Ihr uns vorschlagt.«
    »Dann schlage ich euch vor, mich zu begleiten«, antwortete Dannyl, machte eine knappe Handbewegung und ging zurück zur Bibliothekstür. »Aber nicht auf

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