Sonea 3 -
mit verborgenen Tiefen, Gol«, bemerkte Cery. Er setzte sich auf einen der Stühle und lächelte, während er an ihre Plünderung des Bauernhofs zurückdachte. Seine Vermutung, dass Dienstboten in den Schuppen lebten, hatte sich als falsch erwiesen. Alle Schuppen hatten leer gestanden. Obwohl sie sich frei bewegen konnten, hatten er, Gol und Anyi darauf geachtet, keine Spuren ihres Aufenthalts dort zu hinterlassen, und sie hatten nichts mitgenommen, von dem nicht reichlich vorhanden war. Anyi hatte vorgeschlagen, einige der anderen Stühle zu verrücken, als hätte jemand sie einfach aus irgendeinem Grund bewegt und vergessen, sie an ihren ursprünglichen Platz zurückzustellen, um die Tatsache zu verbergen, dass ein paar fehlten.
Anyi betastete die Früchte. »Sie sind noch nicht reif«, sagte sie. »Ein wenig zu früh in der Saison. Es war schwer, das in der Dunkelheit zu erkennen. Wie werden wir dieses Gemüse kochen?«
»Ich habe nur solche mitgenommen, die nicht gekocht zu werden brauchen«, erwiderte Gol.
Sie rümpfte angewidert die Nase. »Wir sollen sie roh essen? Solchen Hunger habe ich nicht.«
Er zog die Augenbrauen hoch. »Einige sind besser roh zu genießen, vor allem wenn sie frisch sind. Versuch es wenigstens.«
Anyi wirkte nicht überzeugt. »Ich werde auf Lilia warten. Sie kann sie mit Magie kochen.«
»Sie ist vielleicht nicht immer in der Lage, uns Essen zu bringen«, rief Cery seiner Tochter ins Gedächtnis. »Je seltener sie uns besuchen kommt, umso geringer ist das Risiko, dass die Gilde uns hier entdeckt.«
»Dann muss ich einen geheimen Eingang zur Gildeküche finden.« Anyi stand auf. »Ich werde feststellen, ob sie Hilfe dabei braucht, irgendetwas zu tragen.«
Gol schüttelte den Kopf, während sie sich eine Lampe griff und davonging. »Sie weiß gar nicht, was sie versäumt«, murmelte er.
Cery sah seinen Freund an. »Ich hatte gehofft, ihr zwei würdet erheblich länger brauchen als drei Tage, bevor ihr anfangt, euch auf die Nerven zu gehen.«
»Wir werden vielleicht keine Wahl haben, was …« Gol brach ab, als er aufblickte und Cerys Miene sah. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Ja. Ich werde es versuchen. Ihr gefällt es auch nicht, unter der Erde festzusitzen.«
»Nein«, stimmte Cery ihm zu. Als er ein Geräusch hörte, stand er auf und ging zur Tür. Hohe Stimmen erreichten ihn, obwohl er nicht hören konnte, was sie sagten. »Sieht so aus, als sei Lilia bereits auf dem Weg.«
Er setzte sich wieder und wartete auf die Mädchen. Lilia hielt die gewohnte lackierte Schachtel in der Hand, in der sich diesmal mit gewürztem Fleisch gefüllte Brötchen und klebriger Sesamkuchen befanden.
»Also, das ist richtiges Essen«, erklärte Anyi, während sie sich ein Brötchen nahm.
Lilia grinste. »Ich habe ein Arrangement mit Jonna getroffen. Sie wird mir jeden Abend etwas bringen, das Anyi selbst essen und an die Armen weitergeben kann, und sie wird mir auch Lampenöl und Decken beschaffen. Sie denkt, ich sei wohltätig.«
Cery war ein wenig beunruhigt. »Du hast ihr nichts von uns erzählt?«
»Nein.« Lilia betrachtete die Stühle, das Stroh und Gol, der Säcke nähte. »All das kommt vom Bauernhof?«
Anyi musste ihr von ihrem Plünderzug erzählt haben. »Ja.«
»Sie werden es nicht vermissen?«
»Wir waren vorsichtig«, versicherte ihr Anyi.
Lilia setzte sich auf eine der Kisten. »Nun, geht während der nächsten Tage nicht wieder dorthin. Ich werde feststellen, ob ich etwas über Eindringlinge oder Diebe höre. Und jetzt … habe ich Neuigkeiten von Kallen.«
Cerys Herz setzte einen Schlag aus. »Ja?«
»Er sagt, dass die Menschen in der Stadt anfangen, über eure Abwesenheit zu tratschen. Einige Leute halten euch für tot. Andere denken, Skellin habe euch eingesperrt oder irgendwo in die Enge getrieben.«
»Das ist nicht weit von der Wahrheit entfernt«, murmelte Gol.
Lilia sah ihn an, dann schaute sie abermals hin, als sie bemerkte, was er tat. Sie zog die Augenbrauen hoch, enthielt sich aber eines Kommentars zu Gols Fähigkeiten mit Nadel und Faden. »Skellins Männer haben dein Geschäft übernommen …« Sie wedelte mit der Hand. »Was immer es ist, das du tust.«
»Ich verleihe Geld, beschütze Leute, betreibe Geschäfte, stelle Leute vor, verkaufe …«, begann Cery.
»Erzähl es mir nicht«, unterbrach ihn Lilia. »Wie Sonea sagt, es ist besser, wenn ich nichts weiß, damit man mich nicht anklagen kann, mit irgendetwas von alledem zu tun zu
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