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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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hatte, und sich Sorgen um Lorkin zu machen. Bei der Erinnerung an ihre letzte Reise über diese Straße – sie war Akkarin ins Exil gefolgt – spürte sie Echos der Gefühle von vor zwanzig Jahren. Furcht, Zurückweisung, Hoffnung und Liebe, alles vom Abstand der Zeit gemildert. Sie hieß die Gefühle willkommen, hielt sie für eine kurze Zeit fest und ließ sie dann los, damit sie mit der Vergangenheit verschmolzen.
    Diese Reise brachte einige interessante neue Gefühle mit sich. Abgesehen von Angst und Sorge um Lorkin und der Furcht vor der Möglichkeit, dass sie selbst und Regin versagen könnten, verspürte sie eine seltsame Euphorie. Nachdem sie zwanzig Jahre lang auf das Gelände der Gilde beschränkt gewesen war, war sie plötzlich frei gelassen worden.
    Nun, nicht direkt frei. Ich kann nicht umherstreifen, wo immer ich will. Ich habe eine Mission zu erfüllen.
    »Woran denkt Ihr?«
    Regins Frage holte sie in ihre Umgebung zurück. Sie zuckte die Achseln.
    »Daran, dass ich jetzt außerhalb der Stadt bin. Ich hatte angenommen, dass ich sie nie wieder verlassen würde.«
    Er machte ein leises, angewidertes Geräusch. »Sie sollten Euch mehr trauen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht, dass Vertrauen das Problem war. Sie hatten keine andere Wahl, als mir zu vertrauen. Ich denke, sie hatten Angst vor dem, was geschehen würde, wenn man uns erneut überfallen würde und ich nicht da wäre. Oder wenn Kallen sich gegen sie wenden würde.«
    »Denkt Ihr, dass Kallen Eure Abwesenheit ausnutzen wird?«
    Sonea schüttelte den Kopf, dann erinnerte sie sich an die eine Eigenschaft, die sie an Kallen nicht mochte, und runzelte die Stirn.
    »Was ist los?«
    Sie seufzte. Wenn Regin mich so leicht durchschaut, wie werde ich mich halten, wenn ich auf König Amakira und die Verräterinnen treffe? Ich nehme an, ich bin noch nicht ganz wach und auf der Hut. Obwohl ich es mir nicht verzeihen würde, wenn es mir nicht gelänge, Lorkin zu befreien oder ein Bündnis zu knüpfen, nur weil ich schläfrig war.
    Was sollte sie sagen? Regin hatte offensichtlich wahrgenommen, dass sie sich Sorgen wegen Kallen machte, und er würde sich alle möglichen Gründe ausmalen, wenn sie ihm nicht einen einzigen nannte. Irgendetwas musste sie ihm sagen.
    Die Wahrheit. Es ist ohnehin kein großes Geheimnis.
    »Fäule«, erklärte sie. »Feuel. Das ist seine Schwäche. Wenn ich Kallen korrumpieren wollte, würde ich es tun, indem ich seinen Zugang zu der Droge kontrolliere.«
    Regin runzelte die Stirn. »Wissen viele von seiner Schwäche?«
    »Vinara weiß Bescheid. Rothen ebenfalls. Ich vermute, dass viele der Höheren Magier es ebenfalls wissen, obwohl wir nicht darüber gesprochen haben. Oder zumindest haben sie nicht darüber gesprochen, während ich zugegen war.«
    »Wer immer es ihm verkauft, weiß es ebenfalls«, fügte Regin hinzu.
    »Ja.«
    »Lilia hat auch Feuel benutzt, nicht wahr?«
    »Als sie mit Naki zusammen war. Lilia scheint nicht süchtig danach geworden zu sein. Tatsächlich hat sie jetzt eine Abneigung gegen Feuel und Feuel-Benutzer. Ich denke, sie gibt dem Feuel die Schuld für einige der törichten Dinge, die sie und Naki getan haben.«
    Regin wirkte nachdenklich. »Also hat die Gilde einen Schwarzmagier, der nach Feuel süchtig ist, und einen, der dagegen resistent ist.«
    »Und eine Schwarzmagierin, die nicht einmal in die Nähe des Zeugs gehen würde, wenn man sie dafür bezahlte«, fügte Sonea schaudernd hinzu.
    Er sah sie an und lächelte. »Dafür seid Ihr viel zu klug. Ihr lasst nicht zu, dass irgendetwas Euch in eine Ecke treibt.«
    Soneas Wangen wurden warm. »Bis auf die Gilde.«
    »Eine würdige Ausnahme.« Er wandte den Blick ab. »Ich wünschte, ich hätte Eure Entschlossenheit und Bereitschaft gehabt, Konventionen zu trotzen, als ich noch jünger war.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ihr? Nicht entschlossen? Ich habe immer den Eindruck gehabt, dass Ihr Euch Eurer selbst und der Dinge, die Ihr vom Leben wolltet, absolut sicher wart.«
    »Ja … aber ich musste niemals irgendwelche harten Entscheidungen treffen. Man hat mir gesagt, alles müsse auf eine bestimmte Weise sein, weil es gewährleistete, dass alle sicher, mächtig und wohlhabend waren, und ich habe das nicht hinterfragt. Aber als ich älter wurde, begann ich dann doch, Fragen zu stellen. Ich habe erkannt, dass mein Mangel an Widerstand in der Furcht wurzelte, von meinesgleichen nicht akzeptiert zu werden. Ich sah, dass die einzigen Menschen,

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