Sonea 3 -
Achati sich umdrehten, sahen sie Tayend hereinschlendern. Der Elyner verzog entschuldigend die Lippen, als er sich Achati näherte. Dann blickte er Dannyl an. »Merria hilft aus«, fügte er leise hinzu und beruhigte damit Dannyl, dass Lorkin mit den Sklaven nicht allein war.
Achati nickte. »Man hat mich geschickt, um einen weiteren Versuch zu unternehmen, Lorkin dazu zu überreden, morgen zu sprechen, aber …« Er wiederholte seine Warnung den Entführer betreffend. »Das ist der wahre Grund für meinen Besuch.«
»Ihr denkt, Dannyl sollte die Sklaven verhören?«
»Ja, um herauszufinden, welcher von ihnen der Spion ist.«
»Wäre das nicht gefährlich? Ihr sagtet, dieser Spion sei ein Magier? Wie stark ist er? Ist er ein Höherer Magier?«
»Das weiß ich nicht«, gestand Achati. »Wahrscheinlich. Er hat Befehl, niemanden zu töten. Er …« Sein Blick wanderte zu der Tür, durch die Tayend eingetreten war. Dannyl folgte seinem Blick und war überrascht, als Lorkin hereinkam.
Der junge Mann sah Dannyl kurz in die Augen, dann schaute er wieder weg. Seine Augen waren sehr dunkel und sein Gesicht bleich. Er straffte sich und bedachte Achati mit einem gezwungenen Lächeln.
»Ashaki Achati. Was führt Euch so spät am Abend noch hierher?«, fragte Lorkin, dessen Stimme freundlich, aber angespannt klang. »Seid Ihr gekommen, um mich wieder in das Gefängnis des Palastes zu bringen?«
Ein seltsamer, gequälter Ausdruck glitt über Achatis Züge, dann hellte sich die Miene des Mannes auf. »Nein, nein. Ich versuche, genau das zu verhindern.«
Was war das für ein Gesichtsausdruck?, fragte sich Dannyl. Dann versetzte es ihm einen Stich, als er erkannte, was er da gesehen hatte: Mitgefühl und Kummer. Seine jüngsten Zweifel Achati betreffend wurden ein wenig schwächer.
»Achati hat uns gewarnt, dass ein Spion unter den Sklaven in Kürze versuchen wird, Euch zu entführen«, sagte Tayend.
Lorkins Augen weiteten sich, und er schaute von Tayend zu Dannyl. »Wirklich?«
»Ja«, bestätigte Dannyl. »Morgen Nacht oder in einer darauf folgenden Nacht.«
Dannyl war erleichtert zu sehen, dass Lorkins Augen schmal wurden, während er die Konsequenzen überdachte. Er sah wieder Achati an.
»Warum helft Ihr uns?«, fragte er unumwunden.
»Ich …« Achati seufzte, senkte den Blick und hob dann den Kopf, um abwechselnd Tayend, Lorkin und Dannyl anzusehen. »Es gefällt mir nicht, wie der König Euch behandelt. Sachaka mag Kyralia als Verbündeten nicht benötigen, aber es benötigt auch keinen weiteren Feind. Wir haben vor einigen Monaten etwas erfahren, das bei uns zu Meinungsverschiedenheiten geführt hat. Die …« Achati hielt inne, runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf. »Ich sehe keine Möglichkeit, es zu erklären, ohne es Euch zu sagen: Unser Spion unter den Duna hat offenbart, dass die Verräter vorgeschlagen haben, dass die Duna sich mit ihnen zusammentun, um Sachaka zu übernehmen.«
Ein Frösteln überlief Dannyl. Ich frage mich …
»Unh?«, fragte er.
Achati lächelte. »Ich werde Euch kaum verraten, wer unsere Spione sind, Dannyl.«
»Nein«, stimmte Dannyl ihm zu. »Aber Unhs Name hat bei seinen Leuten einige interessante Reaktionen entfacht, als ich ihn erwähnt habe. Wenn er es ist, dann vermute ich, dass sie wissen, dass er ein Spion ist.«
»Die Duna haben die Anfrage der Verräter abgelehnt. Viele der Ashaki sind zu dem Schluss gekommen, dass die Verräter die Duna nicht ansprechen würden, wenn sie sie nicht brauchten, und sie sind zuversichtlich, dass die Verräter eine Konfrontation mit uns nicht gewinnen würden.«
War das der Grund, warum die Verräter die steinernen Höhlen der Duna zerstört hatten? War es eine Strafe dafür, dass sie sich geweigert haben zu helfen?, ging es Dannyl durch den Kopf.
»Der König stimmt dem zu«, fuhr Achati fort. »Er glaubt nicht, dass es Grund gibt, die Gilde zu fürchten. Er sagt, Ihr seid eine Gilde von nur zwei Magiern. Es ist wichtiger, Sachaka von der Bedrohung durch die Verräter zu befreien, bevor sie stark genug werden, um uns zu besiegen, als es zu vermeiden, Kyralia und die Verbündeten Länder vor den Kopf zu stoßen. Einzig die Stimmen der Ashaki, die den Handel und den Frieden mit den Verbündeten Ländern nicht verlieren wollen – Männer wie ich selbst –, hindern ihn daran, Lorkin die Informationen mit Gewalt zu entlocken.«
Achatis Worten folgte angespanntes Schweigen. Lorkin starrte zu Boden. Der junge Magier seufzte
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