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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Sklaven jeden Abend in seinem Zimmer ließen, zusammen mit einer Schale Wasser, damit er sich am Morgen waschen konnte.
    »Ich entnehme Eurer Skepsis, dass Ihr den >Liebestod< nicht kennt«, sagte Tyvara. »Es ist eine Form höherer Magie. Wenn ein Mann oder eine Frau während der Liebe den Gipfel der Lust erreicht, versagt sein oder ihr natürlicher körpereigener Schutz gegen das Eindringen fremder Magie, und der Betreffende ist so verletzbar, dass man ihm alle Macht - und sein Leben nehmen kann. Sachakanische Männer wissen um den >Liebestod< und sind davor auf der Hut, aber sie wissen nicht, wie er praktiziert wird. Früher wussten sie es anscheinend, verloren das Wissen jedoch, als sie aufhörten, Frauen in Magie zu unterweisen.«
    »Du bist eine Frau«, bemerkte Lorkin, während er seine Hose anzog. »Wie kommt es also, dass du Magie beherrschst?«
    Sie lächelte. »Männer haben aufgehört, Frauen in der Magie zu unterweisen. Die Frauen jedoch haben nicht damit aufgehört.«
    »Weißt du ebenfalls, wie man diesen >Liebestod< wirkt?« Sein Notizbuch und der Blutring seiner Mutter lagen auf dem Tisch. Er hob den Ring auf, während er nach der Robe an der Wand griff, und hoffte, dass sie nur letztere Bewegung wahrnehmen würde. Als er die Robe überstreifte, hielt er den Ring fest in der Hand. Dann griff er nach seinem Notizbuch, schob es in die Innentasche und ließ gleichzeitig den Ring hineinfallen.
    »Ja. Obwohl es nicht meine bevorzugte Methode des Auftragsmordes ist.« Sie sah die Fremde an. Lorkin, der ihrem Blick folgte, betrachtete den Leichnam.
Wenn Tyvara eine Methode höherer Magie kennt, besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie noch andere kennt. Und dass sie viel, viel stärker ist als ich.
    »Was bist du wirklich? Du bist offensichtlich keine echte Sklavin.«
    »Ich bin eine Spionin. Ich wurde hierhergeschickt, um Euch zu beschützen.« »Von wem?«
    »Das kann ich Euch nicht sagen.«
    »Aber wer immer es ist, er oder sie will, dass ich am Leben bleibe?« »Ja.«
    Er blickte zu der toten Frau hinüber. »Du... äh, Ihr habt sie getötet, um mich zu retten.«
    »Ja. Wenn ich sie nicht hier bei Euch gefunden hätte, wärt Ihr die Leiche gewesen, nicht sie.« Sie seufzte. »Ich entschuldige mich. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich dachte, Ihr wärt in Sicherheit. Schließlich habt Ihr mir erklärt, dass Ihr nicht die Absicht hättet, irgendwelche Sklavinnen in Euer Bett zu nehmen. Ich hätte Euch nicht glauben sollen.«
    Er spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. »Es war auch nicht meine Absicht.«
    »Ihr habt nicht gerade versucht, sie aufzuhalten.«
    »Es war dunkel. Ich dachte, sie sei...« Er riss sich zusammen. Tyvara war nicht die Person, für die er sie gehalten hatte. Sie war eine Schwarzmagierin, wahrscheinlich eine Spionin, und sie hatte zugegeben, bevorzugte Methoden des Auftragsmordes zu haben. Es war vielleicht keine gute Idee, sie denken zu lassen, dass er Gefallen an ihr gefunden hatte.
Und ich bin mir nicht sicher, ob mir die Person, die sie wirklich ist, tatsächlich gefällt.
    Ihre Augen waren dunkler denn je. Dann wurden sie schmal. »Ihr dachtet, sie sei was?«
    Er sah weg, dann zwang er sich, ihrem Blick zu begegnen. »Jemand anderer. Ich war nicht richtig wach. Ich dachte, ich würde träumen.«
    »Ihr müsst interessante und angenehme Träume haben«, bemerkte sie. »Und jetzt nehmt Eure Sachen.«
    »Sachen?«
    »Was immer Ihr nicht zurücklassen wollt.« »Ich gehe fort?«
    »Ja.« Wieder schaute sie zu der toten Frau hinüber.
    »Wenn die Leute, die sie geschickt haben, begreifen, dass es ihr nicht gelungen ist, Euch zu töten, werden sie jemand anderen herschicken, der die Aufgabe erledigt. Und sie werden gleichzeitig jemanden ausschicken, der mich tötet. Es ist für keinen von uns sicher hier, und ich brauche Euch lebendig.«
    »Und D... Botschafter Dannyl?«
    Sie lächelte. »Er ist kein Ziel.«
    »Wie könnt Ihr Euch da so sicher sein?«
    »Weil er nicht der Sohn des Mannes ist, der ihnen in die Quere gekommen ist.«
    Er erstarrte vor Überraschung.
Hatte Mutter recht? Sie war sich so sicher, dass jemand wegen meiner Eltern einen Groll gegen mich hegen würde.
    Sie machte einen Schritt auf die Tür zu. »Beeilt Euch. Wir haben nicht viel Zeit.«
    Er bewegte sich nicht.
Glaube ich ihr? Habe ich eine Wahl? Sie versteht sich auf schwarze Magie. Sie kann mich wahrscheinlich dazu zwingen, sie zu begleiten. Und wenn sie mich tot sehen will, warum sollte sie mir dann das

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