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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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einen Verzicht auf jewede Veränderung ausgesprochen haben, mögen ihre Lichtkugeln bitte entfernen«, rief Osen. Die roten und blauen Lichter erloschen. »Jetzt bewegen bitte alle, die für die Streichung der >Personen von unzuträglicher Art< plädieren, ihr Licht in den vorderen Teil der Halle, und alle, die die Regel so geändert sehen wollen, dass sie lediglich Verstrickung in und Profit durch kriminelle Machenschaften verbietet, lenken ihr Licht bitte in den hinteren Teil der Halle.«
    Bälle grünen Lichts schossen in unterschiedliche Richtungen. Es folgte ein langer Augenblick, während Osen zur Decke hinaufschaute. Seine Lippen bewegten sich, während er zählte. Dann wandte er sich den Höheren Magiern zu.
    »Wie viele Lichter von jeder Sorte zählt Ihr?«
    »Fünfundsiebzig hinten, neunundsechzig vorn«, erwiderte Lord Telano.
    Soneas Herz setzte einen Schlag aus.
Aber das bedeutet...
    Osen nickte. »Meine Zählung stimmt mit der von Lord Telano überein.« Er wandte sich der Halle zu. »Die Abstimmung ist beendet. Wir werden die Regel verändern. Sie wird fortan Magiern verbieten, sich an kriminellen Aktivitäten zu beteiligen oder davon zu profitieren.«
    Sonea, die zu den Lichtkugeln hinaufblickte, beobachtete, wie sie erloschen, bis nur noch eine übrig war. Ihre. Sie löschte sie ebenfalls, dann sah sie zu Regin hinab. Seine Miene spiegelte wider, was sie selbst empfand. Überraschung. Erstaunen.
Sie haben eine Möglichkeit gewählt, die im letzten Moment eingeführt wurde und die die Regel vollkommen verändert hat. Die sie schwächt und ihre Wirksamkeit enger eingrenzt. Magier und Novizen können nicht länger für Besuche in Lusthäusern bestraft werden, weil es ihnen nicht länger verboten ist, Umgang mit Verbrechern zu pflegen. Aber zumindest dürfen sie sich nicht zu kriminellen Taten verleiten lassen, und das zu verhindern war der ursprüngliche Sinn der alten Regel.
    Regin sah zu ihr auf und zog leicht die Augenbrauen hoch. Sie hob die Schultern ein wenig und ließ sie wieder sinken. Er schaute weg, und sie folgte seinem Blick zu Pendel hinüber. Der junge Mann lächelte und winkte seinen Anhängern zu.
    Er hat ein besseres Ergebnis erzielt, als er sich erhofft hatte. Aber Regin wirkt jetzt besorgt,
dachte Sonea.
Oje. Ich kann nicht glauben, dass ich es tatsächlich kaum erwarten kann, mich abermals mit ihm zu treffen und zu hören, was er davon hält.
    Aber sie hätte auch nie gedacht, dass sie sich jemals mit ihm beraten und mit ihm Pläne schmieden würde.
Ich schätze, das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man sich in die Politik der Gilde hineinziehen lässt. Plötzlich muss man zu alten Feinden höflich sein. Nun, glücklicherweise ist jetzt alles entschieden. Ich brauche nicht noch einmal mit Regin zu sprechen.
    Sie schaute noch einmal zu ihm hinab. Er wirkte definitiv besorgt. Sie seufzte.
    Ich schätze, es wird nichts schaden, noch einmal mit ihm zu reden.
     

15 Nächtliche Besucher
    Die Wände des Raums waren rund wie das Innere einer Kugel.
Wie die Kuppel in der Gilde,
dachte Lorkin.
Sind wir bereits zu Hause?
    Ein großer Stein lag auf dem Boden, an der tiefsten Stelle. Er hatte ungefähr die Größe eines kleinen, zusammengerollten Kindes, aber als Lorkin die Hand danach ausstreckte, stellte er fest, dass der Stein klein genug war, um auf seine Handfläche zu passen. Als er die Finger um den Stein legte, schrumpfte er schnell und verschwand dann.
    Oh nein! Ich habe den Lagerstein gefunden, aber ich habe ihn wieder verloren. Ich habe ihn zerstört. Wenn die Sachakaner das herausfinden, werden sie erzürnt werden! Sie werden mich und Dannyl töten!
    Doch das Gefühl der Furcht verblasste schnell. Stattdessen fühlte er sich gut. Nein, er fühlte sich
sehr
gut. Als würden die Laken auf seinem Bett über seine Haut gleiten und ziemlich persönliche Stellen seines Körpers berühren...
    Plötzlich war er hellwach.
    Da war noch jemand, ganz nah. Der sich über ihn beugte. Glatte Haut strich über seine. Ein angenehmer Duft drang an seine Nase. Das Geräusch von Atem liebkoste sein Ohr.
    Er konnte nichts sehen. Es war vollkommen dunkel im Raum.
Tyvara!
    Er konnte spüren, dass sie nackt war. Und jetzt machte sie es sich auf ihm bequem. Er hätte entsetzt sein sollen - hätte sie wegstoßen sollen -, doch stattdessen durchflutete ihn eine Woge des Interesses. Sie wählte diesen Augenblick, um seine Erregung auszunutzen, und er keuchte angesichts der unerwarteten Wonne, die ihr

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