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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Kanalisation gespült worden.
    Danach hatten die Menschen, die über der Schneckenstadt lebten, begonnen, an bekannten Tunneleingängen Essen zurückzulassen, in der Hoffnung, sich die Schnecken gewogen zu halten.
    An jedem Tunneleingang hob Cery seine Lampe und betrachtete das Steinwerk. Die Schnecken zeichneten an die Wände an den Grenzen ihres Territoriums stets ein Symbol. Erst als er und Gol die Domäne der Unterweltbürger hinter sich gelassen hatten, hörte er auf, nach Spuren von ihnen Ausschau zu halten. Unglücklicherweise stieß er wiederum auf eingestürzte Tunnel und Anzeichen von Verfall. Aber schon bald erreichten sie den alten Eingang zu den Gängen unter der Gilde.
    Der Eingang war nach der Ichani-Invasion zerstört worden, aber Cery hatte dafür gesorgt, dass ein neuer Tunnel gegraben wurde. Als Vorsichtsmaßnahme hatte er falsche Eingänge und kluge Täuschungsmanöver eingerichtet, die mögliche Entdecker wieder in andere Richtungen führten. Jetzt hielt er inne, um zu lauschen und nach möglichen Beobachtern Ausschau zu halten, dann schlüpfte er, gefolgt von Gol, durch den richtigen Eingang.
    »Viel Glück«, sagte Gol, als er neben der Nische stehen blieb, wo er normalerweise wartete, wenn Cery eine seiner Wanderungen unternahm, um sich mit Sonea zu treffen.
    »Dir auch«, erwiderte Cery. »Und sprich nicht mit Fremden.«
    Der große Mann stieß ein unverständliches Brummen aus und hob seine Lampe, um die Nische in Augenschein zu nehmen. Nachdem er einige Faren-Netze weggewischt hatte, setzte er sich auf den Vorsprung und gähnte. Cery wandte sich ab und machte sich auf den Weg in die Gänge unter dem Gelände der Gilde.
    Wie große Teile der Straße der Diebe waren diese Tunnel verfallen. Sie waren ohnehin nie in gutem Zustand gewesen, außer an den Stellen, wo der Hohe Lord Akkarin Reparaturen vorgenommen hatte. Aber der heimlichtuerische Magier war nicht imstande gewesen, allzu viele Baumaterialien aufzutreiben, da ein solches Tun Verdacht erregt hätte, so dass er im Wesentlichen Ziegelsteine aus anderen Teilen des Labyrinths benutzt hatte, um die Wände auszubessern. Die tiefer liegenden Probleme von Feuchtigkeit und sich bewegender Erde waren nie gelöst worden.
    Ich bin davon überzeugt, der Gilde wäre es lieber, sie würden zugeschüttet. Ich würde sie ja selbst in Ordnung bringen, aber wenn die Gilde einen Dieb dabei ertappte, wie er ihre unterirdischen Gänge reparierte, glaube ich nicht, dass sie allzu erfreut wären. Ich bezweifle, dass sie die Entschuldigung akzeptieren würden, dass ich lediglich die Möglichkeit haben will, mich ab und zu mit Sonea zu treffen.
    Cerys Herz hämmerte noch immer, aber jetzt mehr vor Aufregung als vor Furcht. Es versetzte ihn stets in kindliche Erregung, wenn er sich in die Gilde schlich. Die Notwendigkeit, gefährliche Bereiche oder Tunneleinstürze zu meiden, zwang Cery zu einer komplizierteren Route, aber sobald er sich unter den Grundmauern der Universität befand, verbesserte sich die Situation. Am heikelsten war der Gang von der Universität zu den Magierquartieren, da dieser die einzige unterirdische Route zwischen den Gebäuden war. Seine Hauptfunktion war die eines Abwasserrohrs, an dessen Seite ein schmaler Gang für Wartungsarbeiten verlief. Aber er vermutete, dass hier seit Jahren nichts mehr getan worden war. Wasser floss aus Rissen in den Wänden und sickerte durch die Kuppeldecke.
    Eines Tages wird es einen Einsturz geben, und sie werden feststellen, dass die Vernachlässigung ihrer Kanalisation einen ziemlich stark riechenden Nachteil hat.
    Sobald er unter den Grundmauern der Magierquartiere angekommen war, wurde der Gang ein wenig breiter. Unter rechteckige Löcher in der Decke waren Zahlen eingemeißelt worden. Er fand das Loch, nach dem er suchte, stellte seine Lampe an einer trockenen Stelle ab und kletterte dann die Wand hinauf in die Öffnung.
    Dies war der schwierigste Teil der Reise. Die Öffnungen bildeten das untere Ende von Schächten oder Kaminen, die bis zum Dach des Gebäudes darüber führten. Durch diese Schächte floss ständig frische Luft herunter. Cery hatte zwei Lieblingstheorien: Entweder handelte es sich um ein Belüftungssystem, um zu verhindern, dass die Luft in der Kanalisation allzu giftig wurde, oder es waren Abfallrohre, die so angelegt waren, dass der Geruch der Kanalisation nicht in ihnen aufsteigen konnte.
    Die Schächte waren eng, aber glücklicherweise trocken. Er kletterte langsam hinauf, wobei

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