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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Seine Erleichterung war überwältigend. Es
kann nicht Lorkin gewesen sein.
    Warum war Lorkin dann verschwunden? War er ein Gefangener eines sachakanischen Schwarzmagiers? Plötzlich wurde Dannyl übel.
    Wenn Sonea das herausfindet...
Aber würde sie es erfahren müssen? Wenn es ihm gelang, Lorkin schnell aufzuspüren, würde es keine schlechten Nachrichten zu überbringen geben.
    Er musste Lorkin finden, und zwar schnell. Geräusche aus dem Flur verrieten ihm, dass die Sklaven zu der Befragung eingetroffen waren. Er seufzte. Es
würde
eine lange Nacht werden. Aber nicht aus den Gründen, die er vorgezogen hätte.
     

Zweiter Teil

16 Der Jäger
    Während Sonea die besudelten Verbände mit Magie in der Luft hielt, sandte sie einen Hitzeblitz in den Stoff. Die Verbände gingen in Flammen auf und zerfielen schnell zu Asche. Der Geruch von verbranntem Tuch, vermischt mit einem widerwärtigen Gestank nach gekochtem Fleisch, lag in der Luft. Sonea ließ die Asche in einen Eimer fallen, der eigens zu diesem Zweck im Raum stand, dann erhitzte sie mit Magie ein wenig Duftöl in einer Schale, bis dessen würziger Geruch die anderen, weniger angenehmen überlagerte. Nachdem sie hinter dem letzten Patienten sauber gemacht hatte, ließ sie die Tür zum Untersuchungsraum aufspringen.
    Der Mann, der hereinkam, war in mittleren Jahren, vertraut und eher klein. Ihr Herz machte einen Satz, als sie ihn erkannte.
    »Cery!«, flüsterte sie. Sie sah sich hastig im Raum um, obwohl sie wusste, dass niemand außer ihr da war. »Was tust du hier?«
    Er zuckte die Achseln und setzte sich auf einen der Stühle für Patienten und ihre Familien. »Ich habe es in deinen Räumen in der Gilde versucht, aber du warst nicht da.«
    »Du hättest morgen Nacht zurückkommen können«, sagte sie. Wenn er erkannt wurde und jemand der Gilde seinen Besuch meldete, würden alle wissen, dass sie Verbindung zu einem Dieb hatte.
Obwohl das jetzt nicht länger gegen irgendwelche Regeln verstößt.
Aber man würde es als verdächtig ansehen, so kurz nachdem sie auf die Veränderung der Regel gedrängt hatte. Wenn es so aussah, als benutzte sie das Hospital, um sich mit Dieben zu treffen, konnte das alles gefährden, was sie hier erreicht hatte.
    Ironischerweise war die Gefahr, dass er erkannt wurde, im Hospital größer als in der Gilde. Sonea bezweifelte, dass irgendjemand außer Rothen sich nach all den Jahren noch an Cery erinnern würde. Aber bei den Patienten im Hospital war es eher wahrscheinlich, dass sie wussten, wie Cery aussah, und sie könnten einem Helfer oder einem Heiler erzählen, mit wem sie sich traf.
    »Es ist zu wichtig, um zu warten«, erklärte Cery.
    Sie blickte ihm direkt in die Augen. Seine ernste Miene ließ ihn so anders aussehen als den Straßenjungen, mit dem sie als Kind so viel Zeit verbracht hatte. Er wirkte ausgezehrt und traurig, und ein frischer Stich des Mitgefühls durchzuckte sie. Er trauerte weiter um seine Familie. Sie holte tief Luft und stieß den Atem langsam wieder aus.
    »Wie kommst du zurecht?«
    Er hob die Schultern. »Recht gut. Ich beschäftigte mich mit der Suche nach einem wilden Magier in der Stadt.«
    Sie blinzelte, dann konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Ein wilder Magier, hm?«
    »Ja.«
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Sprich weiter. Fang am Anfang an.«
    Er lächelte. »Nun, begonnen hat alles, als mein Schlossmacher behauptete, die Schlösser zu meinem Versteck seien mit Magie geöffnet worden.«
    Während er weitersprach, beobachtete sie ihn genau. Bei der Erwähnung seiner Familie zuckte er zusammen, als litte er Schmerzen. Die Trauer war noch frisch. Aber wann immer er von dem Jäger der Diebe sprach, glänzten seine Augen, und sein Kinn verhärtete sich.
Diese Suche ist ebenso sehr eine Möglichkeit, sich von dem Verlust abzulenken, wie sie der Rache gilt.
    Schließlich erzählte er ihr triumphierend, dass er die fremdländische Frau beobachtet habe, wie sie Magie benutzte, um den Tresor zu öffnen.
    »Eine Frau«, wiederholte er. »Mit dunkler Haut wie ein Lonmar und glattem, schwarzem Haar. Aufgrund ihrer Stimme würde ich sagen, dass sie alt war, aber sie bewegte sich nicht wie ein alter Mensch. Und ihr Akzent war fremdländisch, aber keiner, den ich schon einmal gehört habe. Ich würde wetten, dass sie nicht aus einem der Verbündeten Länder kommt.«
    »Sachakanerin?«
    »Nein. Eine Sachakanerin hätte ich erkannt.«
    In der Gilde gab es niemanden, auf den diese

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