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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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mir.«
    »Was wirst du mit mir machen, nachdem du ihn getötet hast?« Tyvara klang bemerkenswert gelassen, wie Lorkin feststellte. Aber ihre Haltung war angespannt, als erwarte sie jeden Augenblick einen weiteren Angriff.
Sie versucht, die Frau am Reden zu halten. Nun, ich hoffe, sie tut das. Sie könnte auch im Begriff stehen, mein Leben gegen das ihre einzutauschen.
    »Du kommst mit mir zurück ins Sanktuarium. Alle Verräterinnen müssen wissen, dass es der Königin lieber ist, dass eine der unseren stirbt als der Sohn des Mannes, der ihre Tochter getötet hat.«
    »Tatsächlich wäre es der Königin lieber, man würde ihre Befehle befolgen. Dann würde niemand getötet werden«, erklang eine hohe Stimme. »Es ist ein ziemlich vernünftiger Befehl und gut für alle.«
    Rasha trat beiseite und drehte sich mit der gleichen Bewegung um. Eine weitere wie eine Sklavin gekleidete Frau stand hinter ihr und lehnte sich in einer bewusst lässigen Pose an die Mauer.
    »Chari«, sagte Tyvara, in deren Stimme jetzt Erleichterung und Wärme lagen.
    Sie schenkte ihnen allen ein fröhliches Lächeln, dann trat sie mit der ganzen Würde einer jungen Kyralierin, die bei einem Ball einen großen Auftritt hinlegte, in das Gebäude.
    »Ich habe neue Befehle von der Königin«, eröffnete sie ihnen. »Lord Lorkin wird kein Haar gekrümmt. Tyvara soll ins Sanktuarium gebracht werden, um wegen der Ermordung Rivas vor Gericht gestellt zu werden.« Sie wandte sich an Rasha. »Da ich im Rang über dir stehe, fällt diese kleine Aufgabe mir zu. Du solltest besser loslaufen, bevor dein Herr feststellt, dass du fort bist, und einen Suchtrupp mit Peitschen hinter dir her schickt.«
    Rasha starrte Chari einen Moment lang an, dann zischte sie und stolzierte durch die Lücke in der Mauer. Man konnte das Knacken und Knistern hören, als die Frau durch die stacheligen Büsche auf dem Hügel stapfte.
    Chari wandte sich Tyvara zu. »Du steckst so tief in Schwierigkeiten.«
    Tyvara zuckte die Achseln. »Danke, dass du eingegriffen hast. Woher wusstest du, wo wir sind?«
    Die junge Frau zuckte mit den Schultern. »Ich wusste es nicht. Ich habe natürlich nach dir Ausschau gehalten, aber ich hätte nicht gedacht, dass du hierherkommen würdest. Es ist das offensichtlichste Versteck in diesem Gebiet. Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    Tyvara zuckte erneut die Achseln. »Ich weiß es nicht.« Sie rieb sich das Gesicht, und ihre Erschöpfung war ihr plötzlich deutlich anzumerken. »Wir hatten unsere Sache so gut gemacht... Ich dachte, die Leute würden vielleicht annehmen, dass wir gar nicht zum Sanktuarium gehen würden.«
    Chari schüttelte den Kopf. »Nur gut, dass ich ein Auge auf Rasha gehalten habe. Sie ist auf dem Nachbargut die oberste Wächterin, und sie war überaus erpicht darauf, euch zu fangen. Als ich hörte, dass sie eine Gruppe zusammengestellt hatte und auf dem Weg war, euch zu holen, bin ich da vongeschlüpft und ihr gefolgt.«
    »Eine Gruppe?« Tyvara runzelte die Stirn. »Wo sind denn die anderen?«
    »Zu eurem Glück hat sie ihnen aufgetragen zu warten, damit sie vorgehen und deinen neuen Freund hier erledigen konnte.« Chari sah Lorkin an und lächelte. »Ich habe sie zuerst erwischt und nach Hause geschickt.«
    »Ich stehe im Rang über dir«,
hatte Lorkin sie zu Rasha sagen hören.
Sie ist offensichtlich eine ziemlich mächtige Verräterin. Und wenn sie Ränge haben, dann sind sie doch nicht so gleichberechtigt, wie Tyvara behauptet.
    »Nun... ich danke dir dafür.« Tyvara hielt inne. »Also, was hast
du
mit uns vor?«
    Chari antwortete nicht. Sie senkte den Blick, schürzte die Lippen und kam näher. Einige Schritte entfernt blieb sie stehen. Dann sah sie Tyvara forschend an. »Ist es wahr?«
    »Ja.«
    Chari nickte und seufzte. »Riva war eine Unruhestifterin. Wenn dir irgendjemand einen Grund dazu geben würde, dann war sie es.«
    Tyvara schüttelte den Kopf. »Wenn es irgendeine andere Möglichkeit gegeben hätte...«
    »Nun, es ist gut, dass du es nicht abstreitest. Wie sehen deine Pläne aus?«
    »Nach Hause gehen und es regeln.«
    Charis Blick wanderte zu Lorkin, und sie musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Was ist mit ihm?«
    Lorkin beschloss, die Initiative zu ergreifen. Er neigte höflich den Kopf. »Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen, Chari von den Verräterinnen.«
    Die Frau grinste und trat vor ihn hin. »Ich mag ihn. Es ist mir ebenfalls eine Ehre, dich kennenzulernen.«
    »Er hat sich erboten, mit mir

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