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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Sonea und Rothen. Sonea hatte während der letzten zwanzig Jahre eine gewisse Zuneigung zu Lord Peakin entwickelt, dem Oberhaupt der Alchemisten. Er war für Neues offen und einfallsreich, und während er älter geworden war und sich in seine Rolle gefügt hatte, hatte er einen trockenen Humor und großes Mitgefühl offenbart. Lady Vinara hatte den Krieg überlebt und schien entschlossen, trotz fortgeschrittenen Alters noch für viele Jahre das Oberhaupt der Heiler zu bleiben. Ihr Haar war jetzt vollkommen weiß, aber ihre Augen waren scharf und wachsam.
    Der Anblick des Oberhaupts der Krieger weckte in Sonea stets ein säuerliches, unbehagliches Gefühl. Lord Garrel hatte die Angelegenheiten seiner Disziplin ohne Skandal oder größere Fehlschläge verwaltet und war ihr gegenüber immer von steifer Höflichkeit, aber sie konnte nicht vergessen, dass er seinem als persönlichen Schützling angenommenen Novizen, Regin, erlaubt hatte, sie während ihrer frühen Jahre in der Universität zu quälen; mehr noch, Garrel hatte ihn förmlich dazu ermuntert. Sie hätte diese Geschichte vielleicht vergessen können, wenn er nicht außerdem gerade mit den kyralischen Häusern verbunden gewesen wäre, die sich für die Säuberungen besonders stark gemacht hatten, in ruchlose politische Machenschaften verstrickt waren und angeblich von Geschäften mit den Dieben profitierten.
    Wie kann ich ein Urteil fällen, nachdem heute Morgen erst ein Dieb in meinen Räumen war? Aber Cery ist anders. Zumindest hoffe ich das. Ich hoffe, er hat immer noch
einige
Prinzipien - einige Grenzen, die er nicht überschreitet. Und ich habe nichts mit seinen Geschäften zu tun. Ich bin nur eine Freundin.
    In der Nähe der Oberhäupter der Disziplinen standen drei weitere Magier. Zwei waren die Studienleiter Lord Telano und Lord Erayk, und der andere war Rektor Jerrik. Der alte Leiter der Universität hatte sich kaum verändert. Er war noch immer der gleiche mürrische, säuerliche Mann, aber jetzt ging er gebeugt, und Falten hatten sein Stirnrunzeln zu etwas Dauerhaftem gemacht, selbst bei den wenigen Gelegenheiten, da er lächelte. Sie war in den letzten Jahren nicht selten in seine Amtsstube gerufen worden: Lorkin war ebenso oft der Schuldige wie das Opfer bei Novizenstreichen gewesen, die zu weit gegangen waren.
Ich möchte wetten, dass er erleichtert ist, dass Lorkin und seine Freunde ihre Ausbildung beendet haben.
    Rothen als Oberhaupt der Alchemistischen Studien hatte offensichtlich die Absicht, sich diesen dreien zuzugesellen. Es erheiterte sie immer, dass die Höheren Magier sich stets zu ihresgleichen hingezogen fühlten. Doch als sie eine Gestalt auf die kleine Gruppe zuschreiten sah, einen Mann, der die gleichen schwarzen Roben trug wie sie, verspürte sie keinerlei Verlangen, es ihm gleichzutun.
    Schwarzmagier Kallen.
    Nachdem die Gilde neue Höhere Magier gewählt hatte, um jene zu ersetzen, die während der Ichani-Invasion ihr Leben gelassen hatten, hatte man lange darüber debattiert, wie man mit dem Thema schwarze Magie verfahren solle... und mit ihr. Die Magier wussten, dass sie dieses Wissen nicht wieder verlieren durften, für den Fall, dass die Sachakaner abermals versuchen sollten, Kyralia zu bezwingen, aber sie fürchteten, dass jeder, dem sie dieses Wissen gestatteten, versuchen könnte, selbst die Kontrolle über Kyralia zu ergreifen.
    So war es schließlich in der Vergangenheit geschehen, als Tagin, der verrückte Novize, schwarze Magie erlernt und die Gilde beinahe zerstört hatte. Die Gilde jener Zeit war der Ansicht gewesen, dass man schwarze Magie zur Gänze verbieten müsse, um zu verhindern, dass eine einzelne Person diese Macht abermals missbrauchte.
    Bedauerlicherweise waren die Gilde und sämtliche Verbündete Länder dadurch verletzbar geworden.
    Die Lösung der gegenwärtigen Gilde hatte darin bestanden, nur zwei Magiern Kenntnisse der schwarzen Magie zu gestatten. Einer konnte verhindern, dass der andere die Macht ergriff. Jeder hatte die Aufgabe, den anderen Schwarzmagier zu überwachen und nach irgendwelchen Anzeichen für verderbte Ambitionen bei ihm Ausschau zu halten. Diener wurden regelmäßig befragt, und man las ihre Gedanken, um festzustellen, ob der Magier, dem sie dienten, sich stärkte.
    Sonea hatte keine andere Wahl gehabt, als zuzustimmen. Es war nicht so, als hätte sie die einmal erlernte schwarze Magie wieder vergessen können. Man hatte ihr mehrere der Kandidaten für die Position ihres Wächters

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