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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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interessiert, was wir mit dem, was wir finden, machen können.«
    Dannyl musterte Lorkin nachdenklich. Er hatte gehofft, dass der junge Magier schlechtestenfalls nützlich und bestenfalls ein guter Gefährte sein würde. Jetzt war er sehr zufrieden mit der Entdeckung, dass er vielleicht nicht nur bei seinen diplomatischen Pflichten, sondern auch bei seinen Forschungen einen Gehilfen haben würde, obwohl er sich ein wenig Sorgen machte, dass es ihm vielleicht nicht leichtfallen würde, Lorkin die minder wichtigen Pflichten zu überlassen, wenn er sich ein wenig Zeit wünschte, seinen eigenen Interessen nachzugehen.
    Ein leises Raunen erfüllte die Halle, und Dannyl blickte sich um, um festzustellen, was es verursacht hatte. Sonea stand im Eingang, um - ausgerechnet - mit Lord Regin zu sprechen. Sie schien leicht verwirrt, nickte jedoch und wandte sich ab. Statt die Stufen an der Vorderseite der Halle zu ihrem gewohnten Platz hinaufzugehen, blieb sie Dannyl und Lorkin gegenüber stehen, während Regin fortging -
    Sie wirkte gelassen, ja sogar ein wenig erheitert. Die übrigen Höheren Magier waren inzwischen eingetroffen.
Zweifellos hat sie ihre Ankunft so berechnet, dass sie eine der Letzten sein würde, um ihrem Sohn die Peinlichkeit ihrer Anwesenheit als Gegnerin zu ersparen.
Osen begann seinen langsamen Marsch entlang der Stirnseite der Halle, der darauf hinwies, dass er bereit war zu beginnen, und schon bald verstummten die Magier.
    »Wenn es keinen Grund gibt, der dagegen spricht, erkläre ich die Anhörung jetzt für eröffnet«, sagte Osen. Er hielt inne, dann nickte er, als keine Stimme laut wurde, um ihm Einhalt zu gebieten. »Als Erstes werde ich unsere Gründe für die heutige Zusammenkunft umreißen«, fuhr er fort. »Lord Lorkin hat sich erboten, die Position des Assistenten des Gildebotschafters in Sachaka zu übernehmen. Als Botschafter wurde kürzlich Lord Dannyl ernannt. Schwarzmagierin Sonea hat Protest dagegen eingelegt, dass wir Lord Lorkin in dieser Rolle akzeptieren.« Er wandte sich an Sonea. »Aus welchem Grund protestiert Ihr?«
    »Weil für Lorkin als meinem und dem Sohn des ehemaligen Hohen Lords Akkarin die Gefahr bestehen wird, dass die Familie von Kariko und Dakova - Ersteren habe ich selbst während der Ichani-Invasion getötet, und Letzteren hat Akkarin viele Jahre zuvor umgebracht - Rache für deren Tod suchen wird. Das Gleiche könnte für die Familien der anderen Ichani gelten, die während der Invasion umkamen. Selbst wenn ihre Familien nicht nach Rache trachten, könnte es als eine Beleidigung angesehen werden, ihn nach Sachaka zu schicken. In jedem Fall könnte seine Anwesenheit die Bemühungen um Frieden zwischen unseren beiden Ländern behindern.«
    Osen wandte sich an Lorkin und Dannyl. »Und was sagt Ihr, Lord Lorkin, zur Antwort darauf?«
    »Ich überlasse die Beurteilung, ob das Risiko so groß ist wie Mutt... Schwarzmagierin Sonea glaubt, den Höheren Magiern und werde jede Entscheidung akzeptieren, die sie fällen«, erwiderte Lorkin.
    Ein schwaches Lächeln der Anerkennung glitt über Osens Züge. Dann wandte er den Blick Lord Dannyl zu.
    »Und was sagt Ihr, Botschafter Dannyl?«
    Dannyl zuckte die Achseln. »Ich vertraue auf die Beobachtungen und die Einschätzungen der ehemaligen Gildebotschafter in Sachaka. Sie haben mir erklärt, dass Lord Lorkins Anwesenheit in Sachaka ihrer Meinung nach kein Hindernis für meine Arbeit und keine Gefahr für sein Leben und Wohlergehen darstellen wird. Seine Unterstützung wäre mir sehr willkommen.«
    »Dann rufe ich Lord Stanin und Lord Maron auf, ihre Ansichten zu der Angelegenheit zu äußern.«
    Als der Administrator sich abwandte, konnte Dannyl Soneas Blick auf sich spüren.
Sie ist nicht glücklich darüber, dass ich Lorkin ermutige, aber ich kenne sie zu gut, um mich von ihren Blicken einschüchtern zu lassen.
Er sah auf und schaute ihr in die Augen. Ein verräterischer Schauder überlief ihn. Es war nicht so, dass ihr Gesichtsausdruck auch nur eine Spur von Anklage übermittelt hätte. Er verriet gar nichts, doch er war von einer solchen Intensität, dass Dannyl das Gefühl hatte, sie streife seine Haut beiseite und lese die Gedanken darunter. Er schaute weg.
Na schön. Vielleicht schüchtern ihre Blicke mich doch ein klein wenig ein.
    Noch bevor sie Novizin geworden war - lange bevor sie eine schwarze Magierin wurde -, hatte sie ihn bereits ein wenig nervös gemacht. Das war nur vernünftig, wenn man bedachte, dass sie als

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