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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Gilde abgelenkt sei. Die Magier, von denen ich vermute, dass sie damit zu tun haben, habe ich heute noch nicht gesehen.«
    Sie blickte ihn an. »Ich muss zu der Anhörung zurückkehren, Lord Regin.«
    »Natürlich. Aber...« Er verzog das Gesicht. »Wenn Ihr so bald wie möglich mit ihm sprechen könntet... Ich denke, er würde auf Euch hören.«
    »Das werde ich tun«, erwiderte sie. »Aber jetzt sollte ich besser in die Halle zurückkehren. Ich darf Administrator Osen nicht warten lassen.«
    Seine Mundwinkel zuckten nach oben, aber sein Blick blieb beunruhigt. Sonea wandte sich ab und eilte aus dem Klassenzimmer zurück in den Flur, wo die verbliebenen Novizen erstarrten und sich nicht rechtzeitig erholten, um sich zu verbeugen, bis sie schon ein gutes Stück des Weges zurückgelegt hatte. Sobald sie außer Sicht war, begann sie zu laufen und verlangsamte ihre Schritte nur, wenn sie von einem Flur in den nächsten einbog, damit sie nicht mit jemandem zusammenstieß. Schließlich hatte sie es in die Große Halle zurückgeschafft. Zu ihrer Erleichterung standen Dannyl und Lorkin draußen vor der Gildehalle und warteten noch immer darauf, hineingerufen zu werden.
    Eine von Verlegenheit erfüllte Wartezeit folgte. Sie wollte weder das Unbehagen ihres Sohnes noch vergrößern, indem sie sich zu ihm und Dannyl gesellte, noch war es geziemend für sie, mit den ehemaligen Botschaftern und dem Händler zu sprechen, die miteinander plauderten. Niemand aus der Menge schien geneigt zu sein, an sie heranzutreten, und sie entdeckte niemanden, den sie kannte und der im Moment nichts gegen ihre Gesellschaft einzuwenden gehabt hätte. Pendel war nirgends zu sehen. Also musste sie allein dastehen und warten.
    Nach etlichen langen Minuten wurden die Türen der Gildehalle endlich geöffnet. Erleichtert beobachtete Sonea, wie Osen Dannyl und Lorkin bedeutete einzutreten. Er blickte auf und nickte ihr zu. Ausnahmsweise einmal war seine Miene nicht kalt und abweisend. Er wirkte beinahe mitfühlend.
    Oh-oh. Bedeutet das, dass sie meinen Protest überstimmt haben?
    Ihr Magen krampfte sich zusammen. Dann begann ihr Herz schneller zu schlagen. Sie hielt ihre Miene so neutral wie möglich, während sie an der Menge vorbei in die Halle ging. Dort angekommen, konnte sie nicht umhin, die Gesichter der Höheren Magier zu betrachten. Vinaras faltiges Antlitz schien Schuldgefühle auszudrücken. Peakin runzelte mit einem Ausdruck die Stirn, den man als Unsicherheit deuten konnte, aber Garrel wirkte selbstgefällig. Ihr Magen krampfte sich noch weiter zusammen.
    Als sie höher hinaufschaute, begegnete sie Balkans Blick. Seine Miene verriet nichts. Aber Kallen... Kallen wirkte verärgert. Hoffnung stieg in ihr auf.
    Dann sah sie Rothen an, und ihr Herz hörte auf zu schlagen. Er wusste, dass sie ihn heutzutage nur allzu gut durchschauen konnte, daher versuchte er nicht einmal, etwas zu verbergen. In seinen Augen stand eine ehrliche Entschuldigung, und er schüttelte den Kopf.
    »Schwarzmagierin Sonea, die Höheren Magier haben Euren Protest sorgfältig erwogen. Sie sind zu der Feststellung gekommen, dass es keine handfesten Beweise dafür gibt, dass Lord Lorkin ernsthafte Gefahr droht, wenn er nach Sachaka reist, solange er unter dem Schutz von Lord Dannyl und dem Gildehaus verbleibt und nicht unnötig mit seiner Herkunft prahlt. Akzeptiert Ihr diese Entscheidung?«
    Sie sah Osen an, holte tief Luft, zwang ihr Gesicht, keine Spuren des Aufruhrs zu zeigen, der in ihr tobte, und nickte.
    »Das tue ich.«
    »Dann erkläre ich diese Anhörung für beendet.«
     
    Ungläubigkeit und dann Jubel erfüllten Lorkin, nachdem Lord Osen die Entscheidung der Höheren Magier verkündet hatte, und er verspürte den jähen Drang, in Freudengeheul auszubrechen. Aber das wäre in der würdevollen Umgebung der Gildehalle unpassend gewesen und seiner Mutter gegenüber nicht freundlich.
    Wie immer ließ sie sich wenig von ihren Gedanken oder Gefühlen anmerken. Wie sie das fertigbrachte, konnte er nicht sagen. Lange Übung? Er hoffte, dass er diese Fähigkeit eines Tages erben würde. Trotzdem sah er kleine Hinweise, die anderen entgingen. Die leicht gebeugten Schultern. Das Zögern, bevor sie Osens letzte Frage beantwortet hatte. Und als sie auf ihn zukam, sah er, wie geweitet ihre Pupillen waren. Aber weit vor Ärger oder vor Angst?
    »Macht Euch keine Sorgen wegen Lorkin«, sagte Dannyl leise zu ihr. »Ich werde dafür sorgen, dass ihm nichts zustößt. Das verspreche

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