Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
Sonea beugte sich vor. »Sie könnten Anstoß daran nehmen, dass die Gilde ihnen Akkarins Sohn geschickt hat. Deine kleine Vergnügungsreise könnte alles zerstören, wofür die Gilde seit der Invasion gearbeitet hat.«
    Seine Augen weiteten sich, dann verhärteten sich seine Züge. »Es ist keine Vergnügungsreise. Ich... ich will Lord Dannyl helfen. Ich denke, was er zu tun versucht, ist... ist... es könnte uns helfen. Indem wir in die Vergangenheit schauen, könnten wir neues Wissen entdecken - neue Magie -, die uns helfen könnte, uns zu verteidigen. Vielleicht werden wir dann nicht länger schwarze Magie benutzen müssen.«
    Einen Moment lang konnte Sonea nicht sprechen. Der Überraschung folgte schnell eine Woge des Schuldbewusstseins.
    »Du ziehst doch nicht zu einer Mission aus, um mich zu retten, oder?«, fragte sie, und ihre Stimme klang schwächer als beabsichtigt.
    »Nein!« Er schüttelte den Kopf. »Wenn wir solche Magie fänden, würde sie uns allen helfen. Sie könnte sogar den Sachakanern helfen. Wenn sie keine schwarze Magie brauchten, wäre ihr Widerstand gegen eine Beendigung der Sklaverei vielleicht geringer.«
    Sonea nickte. »Mir scheint, dass jeder sich auf die Suche nach dieser neuen Magie machen könnte. Lord Dannyl sucht bereits danach. Warum musst
du
gehen?«
    Lorkin hielt inne. »Lord Dannyl interessiert sich nur dafür, die Lücken in der Geschichte zu füllen. Mich interessiert mehr, wie diese Geschichte - dieses Wissen -
jetzt
genutzt werden könnte. Und in der Zukunft.«
    Ein kalter Schauer überlief sie. Eine Reise ins Ungewisse, um magisches Wissen zu gewinnen. Genau das, was Akkarin dazu getrieben hatte, die Welt zu erkunden und zu guter Letzt nach Sachaka zu reisen. Und seine Reise hatte ein sehr, sehr schlimmes Ende genommen.
    »Ein solches Verlangen nach Wissen hat dazu geführt, dass dein Vater zum Sklaven wurde«, erklärte sie ihm, »und er konnte von Glück sagen, dass es nur dazu führte und nicht zu seinem Tod.«
    Ein nachdenklicher Ausdruck glitt über Lorkins Züge, dann straffte er sich und schüttelte den Kopf. »Aber dies ist etwas anderes. Ich wandere nicht unwillkommen und schlecht informiert in ein feindseliges Land. Die Gilde weiß heute viel mehr über Sachaka. Die Sachakaner wissen mehr über uns.«
    »Die Gilde weiß nur, was die Sachakaner uns zu wissen erlaubt haben. Es muss - es wird - eine Menge Dinge geben, die man vor unseren Botschaftern geheim gehalten hat. Sie können nicht mit absoluter Gewissheit sagen, dass du dort sicher sein wirst.«
    Er nickte. »Ich werde nicht behaupten, dass es kein Risiko gäbe. Aber es liegt bei den Höheren Magiern zu entscheiden, ob das Risiko für mich größer wäre als für andere.«
    Er hat Zweifel,
ging es ihr durch den Kopf.
Er ist nicht blind gegen die Risiken.
    »Und ich bin davon überzeugt, dass du sie dazu bringen wirst, über jede mögliche Konsequenz genau nachzudenken«, fügte er hinzu und sah sie eindringlich an. »Wenn ich verspreche, dass ich nach Hause kommen werde, sobald Lord Dannyl oder ich auch nur das leiseste Anzeichen von Gefahr wahrnehmen, wirst du deinen Protest dann zurückziehen?«
    Sie lächelte schief. »Natürlich nicht.« Er runzelte die Stirn.
    »Ich bin deine Mutter«, rief sie ihm ins Gedächtnis. »Es ist meine Aufgabe, dich daran zu hindern, dir Schaden zuzufügen.«
    »Ich bin kein Kind mehr. Ich bin zwanzig Jahre alt.«
    »Aber du bist immer noch mein Sohn.« Sie sah ihn an und hielt seinem Blick trotz des Ärgers in seinen Augen stand. »Ich weiß, dass du wütend auf mich sein wirst, wenn es mir gelingt, deine Reise zu verhindern. Das wäre mir lieber, als dich tot zu sehen. Es wäre mir lieber, du würdest dem Lonmar-Kult beitreten und ich würde dich nie wiedersehen. Dann wüsste ich zumindest, dass du lebst und glücklich bist.« Sie hielt inne. »Du sagst, du seist kein Kind mehr. Dann stell dir einmal folgende Fragen: Tust du dies, und sei es auch nur zum Teil, um deiner Mutter zu trotzen? Wie weit beruht dein Wunsch, diese Reise zu machen, auf dem Wunsch, dich als Erwachsener zu beweisen? Wenn du diese beiden Wünsche abziehst, würdest du dann immer noch so unbedingt nach Sachaka gehen wollen?«
    Lorkin sagte nichts, aber sein Gesicht war angespannt vor Ärger. Plötzlich stand er auf.
    »Du verstehst nicht. Endlich finde ich etwas, das sich zu tun lohnt, und du... du musst versuchen, es mir zu verderben. Warum kannst du mir nicht einfach Glück wünschen und dich darüber

Weitere Kostenlose Bücher