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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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starrte. Sie waren beide bereits über das Stadium hinaus, in dem sie noch hätten Gespräche führen mögen, obwohl es noch nicht einmal Mittag war, und das Schweigen machte das Kriechtempo nur noch unerträglicher.
    Dann umrundete die Kutsche ohne Vorwarnung abrupt eine Biegung und nahm Geschwindigkeit auf, während die Straße ebener wurde. Sie fuhren jetzt zwischen zwei glatten Felswänden hindurch. Lorkin richtete sich auf, entriegelte das Fenster an seiner Seite und spähte hinaus.
    »Wir sind da«, sagte er.
    Ein Prickeln der Erregung breitete sich auf Dannyls Haut aus. Er lächelte erleichtert, und Lorkin grinste. In angespannter Erwartung saßen sie da, alle Aufmerksamkeit auf die Bewegungen der Kutsche konzentriert, die vorbeiziehenden Wände und das Geräusch der Hufschläge, bis der Fuhrmann einen Ruf ausstieß und das Gefährt langsam zum Stehen kam.
    An dem Fenster neben Lorkin erschien ein Gesicht - ein Mann in roten Roben blickte zwischen Lorkin und Dannyl hin und her und nickte höflich.
    »Willkommen im Fort, Botschafter Dannyl und Lord Lorkin. Ich bin Wächter Orton. Werdet Ihr über Nacht hierbleiben oder die Reise nach Sachaka fortsetzen?«
    »Bedauerlicherweise können wir nicht verweilen, da Administrator Osen erpicht ist, uns so schnell wie möglich in Sachaka niedergelassen zu sehen«, antwortete Dannyl.
    Der Mann lächelte mitfühlend. »Dann lade ich Euch ein, Euch die Beine zu vertreten und Euch umzusehen, während wir Eure Pferde gegen frische austauschen.«
    »Ein Angebot, das wir mit Freuden annehmen.«
    Lorkin entriegelte die Tür und folgte Dannyl dann aus der Kutsche. Sobald der junge Mann einen Fuß auf den Boden gesetzt hatte, blickte er auf und sog scharf die Luft ein.
    »Ah ja. Es ist ein beeindruckendes Gebäude«, bemerkte Orton, der Lorkins Blick gefolgt war.
    Dannyl schaute ebenfalls hoch, und ein Schauer überlief ihn. Die Front des Forts ragte über ihm auf und spannte sich von einer Seite der schmalen Schlucht zur anderen. Der Stein war glatt und makellos bis auf die Stellen, an denen die Schatten gewaltige, mit weiterem Stein gefüllte Risse in der Fassade zeigten, wo Reparaturen vorgenommen worden waren.
    »Sind das Schäden, die bei der Ichani-Invasion entstanden sind?«, erkundigte sich Lorkin.
    »Ja, obwohl es drinnen schlimmer aussah«, antwortete Orton. Er setzte sich in Bewegung und führte sie in eine höhlenartige Öffnung. Dannyls Augen brauchten einige Sekunden, um sich anzupassen, dann konnte er von Lampen beleuchtete Tunnelwände vor sich sehen. Geringfügige Unterschiede in der Farbe zeigten, wo Bereiche mit neuem Stein ausgebessert worden waren. »An einigen Stellen waren Lücken, die mehrere Stockwerke emporreichten.«
    »Haben wir die ursprünglichen Fallen hier durch neue ersetzt?«, fragte Dannyl.
    »Einige davon.« Orton zuckte die Achseln. »Die meisten waren simple Barrieren, dazu gedacht, Angreifer aufzuhalten und ihre Kräfte aufzuzehren. Wir haben an ihrer Stelle komplexere Verteidigungssysteme errichtet. Tricks, die einen Eindringling vielleicht zu Fall bringen, wenn er nicht wachsam ist. Illusionen, die seine Macht vergeuden. Aber nichts, was eine Gruppe mächtiger sachakanischer Schwarzmagier lange aufhalten könnte, was der Grund ist, warum wir so viel Zeit und Energie darauf verwenden, auch Fluchtwege aus dem Fort zu schaffen. Zu viele sind bei der Invasion gestorben, die nicht hätten sterben müssen. Ah - hier haben wir ein Andenken an jene, die bei der tapferen Verteidigung des Passes ihr Leben gelassen haben.«
    Zwischen zwei Lampen war in die Wand eine Liste mit Namen eingemeißelt worden. Dannyl verspürte eine Mischung aus Beunruhigung und Erheiterung, als sein Blick auf einen vertrauten Namen fiel.
Soweit ich mich erinnere, wurde Fergun von den Sachakanern aus irgendeinem Versteck gezerrt. Wohl kaum das, was ich eine tapfere Verteidigung des Passes nennen würde. Aber die Übrigen... sie starben, ohne zu verstehen, womit sie es zu tun hatten, weil die Gilde Akkarins Warnungen keinen Glauben geschenkt hatte. Sie war nicht in der Lage gewesen, die von ihm geschilderte Bedrohung zu begreifen, da sie vergessen hatte, wozu schwarze Magie einen Magier befähigen konnte.
    Sie standen lange schweigend da, dann hallten Hufgetrappel und das Knarren von Rädern im Tunnel wider. Als Dannyl sich umdrehte, sah er, dass der Fahrer frische, an die Kutsche geschirrte Pferde auf sie zuführte.
    »Gleich werdet Ihr das Fort von der sachakanischen Seite

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